Eintracht Frankfurt ist dank eines mageren 1:0 gegen den FC Vaduz nur noch einen Schritt von der Europa League entfernt. Nächster Gegner in den Playoffs ist der französische Klub Racing Straßburg. Marco Russ wird definitiv nicht dabei sein.
Adi Hütter war sichtlich enttäuscht und angeschlagen. Die schwere Verletzung von Identifikationsfigur Marco Russ drückte die Stimmung des Eintracht-Trainers nicht weniger als das mühevolle und magere 1:0 (1:0) im Qualifikationsspiel zur Europa League gegen Fußball-Zwerg FC Vaduz. "Sein Achillessehnenriss ist der Wermutstropfen des heutigen Abends", sagte der 49 Jahre alte Österreicher nach dem Abpfiff am Donnerstag.
Frankfurts Kapitän hatte sich nach einer halben Stunde verletzt. Dem 34-Jährigen droht zumindest eine mehrmonatige Pause, im schlimmsten Fall sogar das Karriereende.
Wenig Verständnis hatte Hütter für die teilweise indiskutable Leistung seiner B-Auswahl. Um Kräfte nach dem harten DFB-Pokalspiel bei Waldhof Mannheim (5:3) zu schonen für den Bundesligaauftakt am Sonntag gegen die TSG 1899 Hoffenheim, hatte er neun neue Spieler gegen die Liechtensteiner aufgeboten.
Hütter erklärt, warum die B-Elf auflief
"Wir haben unsere Pflichtaufgabe erfüllt, konnten leistungsmäßig aber mit den Zuschauern nicht mithalten", meinte er süffisant. Immerhin war die Commerzbank-Arena mit 48.000 Zuschauern ausverkauft mit Fans, die einen schönen Fußball-Abend und nicht nur ein einziges Tor von Jonathan de Guzman (32. Minute) erleben wollten.
"Die Mannschaft war auch in dieser Art und Weise zusammengewürfelt, weil ich einige Spieler sehen wollte", sagte Hütter. "Dieses Spiel gilt es abzuhaken. Jetzt beginnt die Saison erst richtig mit Hoffenheim und den Playoff-Spielen."
Denn das wenig erbauliche Auftreten blieb im Europacup ohne Folgen. Die Weichen zum Einzug in die finalen Partien um das Erreichen der Gruppenphase der Europa League waren bereits mit einem 5:0 in Vaduz gestellt. Nächster Gegner im Playoff wird am 22. und 29. August Racing Straßburg sein.
Zufrieden war hingegen Mittelfeldspieler Sebastian Rode, der nach schwerer Knieverletzung und monatelanger Pause wieder in der Startelf stand. "Für mein Comeback hätte ich mir keine bessere Kulisse vorstellen können", sagte er und versicherte.
"Gegen Hoffenheim erwartet uns ein ganz anderes Spiel, auch weil dann wieder eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen wird." Ob er nach nur zwei Wochen Mannschaftstraining in 65 Spielminuten gegen 1899 von Anfang an dabei sein wird, ist aber offen.
Auf jeden Fall ist klar, dass Hütter wieder kräftig zurückrotieren und seine Besten aufbieten wird. Er versprach: "Am Sonntag werden wir eine besser eingespielte Mannschaft auf dem Platz sehen." (dpa/ank) © dpa
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