Hansi Flicks Dienstantritt als Nachfolger von Xavi Hernández als Trainer beim FC Barcelona verzögert sich. Grund dafür sind aber nicht die Warnungen, die die scheidende Vereins-Legende nach ihrem finalen Spiel ausgesprochen hat.

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Die angeblich für 27. Mai geplante Bekanntgabe von Hansi Flick als Trainer des FC Barcelona verzögert sich Berichten der spanischen Sportzeitung "Mundo deportivo" und des TV-Senders Sky zufolge. Grund dafür soll sein, dass die Bosse des finanziell angeschlagenen Klubs erst die Trennung von Xavi Hernández abwickeln wollen. Dieser hatte am 26. Mai sein letztes Spiel als Coach seines Herzensklubs bestritten und seinem Nachfolger bereits einige warnende Wort mitgegeben.

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Barcelonas Zeitplan verschiebt sich

Flick sollte - so hatte es "Mundo deportivo" - zuvor auch berichtet, eigentlich am 27. Mai in Barcelona zur Vertragsunterzeichnung eintreffen und als Trainer vorgestellt werden. Allerdings sei in letzter Minute beschlossen worden, den Plan nicht weiterzuverfolgen, bis der Abgang von Xavi geklärt sei, hieß es nun zum demnach geänderten zeitlichen Ablauf. Die Klubbosse würden aber hoffen, dass es keine Probleme bei der Auflösung des Vertrags von Xavi geben werde. Sein Arbeitspapier wäre eigentlich noch bis Ende Juni 2025 gültig. Flick soll einen Vertrag für zwei Jahre bekommen, also bis Ende Juni 2026.

Möglich sei, dass der FC Barcelona den Flick-Deal ohne eine Pressekonferenz über die sozialen Netzwerke bekanntgeben werde, hieß es in dem Bericht von "Mundo deportivo" weiter. Der 59-Jährige wolle sich auch erst einmal ein umfassendes Bild über die sportliche und auch wirtschaftliche Situation des Vereins verschaffen, bevor er vor die Medien treten wolle.

Xavi warnt seinen Nachfolger

"Der neue Trainer wird keine leichte Aufgabe haben", warnte Xavi schon mal denjenigen, der ihm nachfolgen wird. Der 44 Jahre alte Spanier hatte Anfang des Jahres zunächst selbst sein Aus im Sommer 2024 angekündigt. Nachdem Xavi dann doch weitermachen wollte, aber jüngst die finanzielle Situation des Klubs insbesondere im Dauer-Duell mit dem Erzrivalen Real Madrid beklagt hatte, erklärte Präsident Joan Laporta, dass es mit der Vereinsikone nicht weitergehen werde.

Barcelonas Cheftrainer Xavi Hernandez
Mit einem Auswärtsspiel beim FC Sevilla verabschiedet sich Xavi Hernandez am 26. Mai 2024 als Cheftrainer vom FC Barcelona. © IMAGO/CordonPress/900

"Ich konnte nicht ruhig arbeiten."

Barcelonas scheidender Trainer Xavi Hernández

Sie hätten vor einem Monat um Stabilität gebeten, erklärte Xavi nun: "Alles, was ich getan habe, hat ein Erdbeben verursacht. Sie haben mich ins Visier genommen, und ich konnte nicht ruhig arbeiten." Angesichts all der Widrigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, sei die Arbeit, die er geleistet habe, "nicht genug gewürdigt" worden, sagte Xavi. Dem neuen Trainer prophezeite er, dass er leiden werde: "Er sollte geduldig sein, es ist eine sehr komplizierte Position."

Siege sind auch beim FC Barcelona durch nichts zu ersetzen

"Das Einzige, was den neuen Trainer retten wird, sind Siege", beschrieb Xavi, der Barça 2023 zur Meisterschaft geführt hatte, eine Erwartungshaltung, die der FC Barcelona nicht exklusiv hat. Sein Nachfolger sei in "einer schwierigen Situation", denn "Barça ist ein schwieriger Klub, und es gibt auch eine schwierige finanzielle Situation - es wird nicht einfach werden". (dpa/sid/hau)

Verwendete Quellen:

Xavi verabschiedet sich von Barca: "Ich muss das akzeptieren"

Barca-Vereinsikone Xavi gab sich bei seinem vorerst letzten Auftritt als Trainer der Katalanen vor der Presse in Barcelona loyal - ungeachtet aller kolportierten Differenzen mit Klubpräsident Laporta. Er sei dankbar und verlasse den Verein "ohne Groll". Am Sonntag wird der 44-Jährige beim FC Sevilla ein letztes Mal an Barcas Seitenlinie stehen.
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