Lionel Messi möchte den FC Barcelona verlassen. Er teilte den Spaniern seinen Abschied per "burofax" mit. Während das Netz über die Art und Weise lacht, hat dies einen guten Grund.

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Am Dienstagabend stand die Fußball-Welt plötzlich still: In den Medien machte die Meldung die Runde, dass Lionel Messi den FC Barcelona verlassen möchte.

Dies wurde in den vergangenen Jahren immer mal wieder berichtet, und stellte sich anschließend als falsch heraus - diesmal entspricht es aber der Wirklichkeit: Der Superstar hat gekündigt.

Messi kündigte per "burofax" - aus gutem Grund

Messi teilte den Spaniern mit, dass er seinen bis Sommer 2021 gültigen Vertrag auflösen möchte. Der Klub bestätigte den Eingang eines sogenannten "burofaxes" der Nachrichtenagentur AP.

Der Multi-Millionär kündigt per "burofax" in Zeiten hochmoderner Technologien? Darüber machten sich Nutzer schnell lustig. Doch Messi war zu diesem Schritt mehr oder weniger gezwungen.

Vorweg: Ein "burofax" hat weder etwas mit einem Büro noch mit einem Fax zu tun. Es stellt in Spanien die einzige juristisch nachweisbare Zustellung dar: Es zeigt genau, wer der Absender ist, wer der Empfänger ist und wann es geschickt wurde.

Und besonders wichtig: Eine offizielle Behörde gewährleistet den Inhalt des Schreibens. Damit entspricht es etwa einem Einschreiben bei uns.

Frist in Vertrag: Messi kämpft mit dem FC Barcelona

Messi besitzt demnach in seinem Vertrag eine Klausel, die es ihm erlaubt, den FC Barcelona am Ende jeder Spielzeit verlassen zu dürfen. Diese hat allerdings ein jährliches Ablaufdatum.

Der Clou: Die Frist sei bereits im vergangenen Juni abgelaufen, heißt es in Medienberichten. Wiederum heißt es auch, dass sich die Frist verlängert habe, da der spanische Fußball wegen der Coronakrise pausieren musste und die Saison dadurch deutlich später endete als geplant war.

Ist die Frist bereits abgelaufen und Messi möchte den Verein dennoch verlassen, muss ein Klub 700 Millionen Euro für den 33-Jährigen auf den Tisch legen - die im Vertrag festgeschriebene Ablösesumme. Manchester City ist laut weiteren Berichten zwar nicht bereit, 700 Millionen zu überweisen, aber offenbar 300 Millionen inklusive Spieler.

Will Messi wegen Koeman weg?

Messi selbst hat sich zu dem Schreiben bislang noch nicht geäußert. Der Grund für seinen Abschied soll der neue Trainer sein: Ronald Koeman, der kürzlich vorgestellt wurde. Demnach soll dieser die Sonderstellung Messis in Frage gestellt haben.

Verwendete Quelle:

  • dr-reichmann.com: Fristwahrende Zustellung in Spanien und Deutschland: Einschreiben/Rückschein vs. burofax

Lionel Messi will den FC Barcelona verlassen

Nach 20 Jahren bei dem Verein will der Argentinier zu neuen Ufern aufbrechen. © ProSiebenSat.1
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