Nach den gesundheitlichen Problemen von Argentiniens Fußball-Idol Diego Maradona sehen seine Ärzte Abstinenzerscheinungen. Nun wollen sie den 60-Jährigen auf Entzug setzen.
Erst der Schwächeanfall, dann die Hirn-OP, jetzt eine Entzugskur: Der Gesundheitszustand von Diego Maradona gibt weiter zur Besorgnis Anlass. Argentiniens Fußball-Idol habe nach der Gehirnoperation an "Verwirrung" gelitten, sagte Maradonas Arzt Leopoldo Luque in Buenos Aires.
Der Neurologe führte diesen Zustand auf "Abstinenzerscheinungen" zurück und kündigte deshalb an: "Wir glauben, dass er eine Entzugstherapie machen muss. Die wird ein paar Tage andauern."
Maradona hat eine lange Geschichte der Drogen- und Alkoholabhängigkeit hinter sich. Ende Juni hatte Luque berichtet: "Was Kokain angeht, ist Diego völlig clean, aber beim Alkohol hat er Rückfälle."
Nur wenige Stunden vor der Entzugs-Ankündigung hatte Luque noch mitgeteilt, dass Maradona bald wieder das Krankenhaus verlassen könnte. Insgesamt zeichnete der Mediziner ein positives Bild von Maradonas Zustand: "Diego geht es gut." Die Computertomographie nach der OP habe ein gutes Ergebnis geliefert: "Wir haben sogar vor Freude getanzt."
Maradonas Krankenakte ist lang
Der Weltmeister von 1986 war am Dienstag in einer Privatklinik in Buenos Aires wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operiert worden. Er leidet schon seit vielen Jahren unter schweren gesundheitlichen Problemen.
Einen Tag vor dem Eingriff war Maradona in ein Krankenhaus in La Plata eingeliefert worden, weil er sich unwohl gefühlt hatte - und um ihn medikamentös besser einzustellen, weil der Nationalheld seit langem Antidepressiva einnimmt. Bei einem Scan wurde dann das Gerinnsel entdeckt. Maradona wurde daraufhin in die Spezialklinik in der Hauptstadt verlegt.
Maradona war in der vergangenen Woche 60 Jahre alt geworden. Seine Krankenakte ist lang: So erlitt er bereits zwei Herzinfarkte, erkrankte an Hepatitis und ließ sich wegen schweren Übergewichts einen Magen-Bypass legen.
Zudem war Maradona mehrfach wegen Drogensucht in Behandlung. Bis heute nimmt er nach Angaben seiner Ärzte regelmäßig Psychopharmaka ein. Nun die längerfristige Kur, "weil dies das Beste für Diego ist", sagte Luque. (AFP/lh)
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