Der DFB wolle mit der Nationalmannschaft den maximalen Profit erzielen. Sportliche Dinge rückten in den Hintergrund. Dies warf Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge dem Verband vor. Sportdirektor Oliver Bierhoff wehrt sich: Rummenigge verdrehe die Fakten.

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DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat sich gegen Kritik von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge am Deutschen Fußball-Bund gewehrt und die Marketing-Strategie des Verbands verteidigt.

"Solche Aussagen werden immer mal wieder in den Raum gestellt, entsprechen aber nicht den Fakten", sagte Bierhoff der "Sport Bild" (Mittwoch). "Wenn man falsche Dinge dauernd wiederholt, werden sie dadurch nicht richtig."

Rummenigge hatte beim DFB einen "gewissen Wertewandel" festgestellt. Nach dem Titelgewinn bei der WM 2014 sei versucht worden, "diesen großen Erfolg finanziell auszunutzen", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München kürzlich der "Bild am Sonntag".

Dazu zählten auch die großen Sponsorenverträge. Derzeit "überwiegen beim DFB Interessen abseits des Fußballs", sagte Rummenigge. Das Problem sei: "Geld, Vermarktung und Politik haben Priorität, aber nicht der Fußball."

Oliver Bierhoff: "Nationalspieler engagieren sich mehr sozial"

Dem widersprach Bierhoff nun vehement. "Wir haben seit der WM 2014 weder die Marketingaktivitäten noch die Partneranzahl erhöht, sondern vor allem nach der WM 2018 die Aktionen mit der Mannschaft heruntergefahren", betonte der 52-Jährige. "Größer geworden ist hingegen das Engagement der Spieler im sozial-gesellschaftlichen Bereich, zum Beispiel durch Schulbesuche oder in karitativen Einrichtungen", sagte der Europameister von 1996.

"Wenn wir alleine an die Vermarktung denken würden, hätten wir im September oder gegen die Türkei nicht auf die Bayern-Spieler verzichten dürfen", meinte Bierhoff. "Wir haben aber den Sport und die Spieler in den Mittelpunkt gestellt." (dpa/hau)

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Der DFB soll in den Jahren 2014 und 2014, also im Jahr des WM-Gewinns und danach, Einnahmen aus dem Verkauf von Werbebanden nicht versteuert haben. Diesem Verdacht geht die Staatsanwaltschaft sogar in den Privatwohnungen der damals Verantwortlichen nach.
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