Ein Spanier hat den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger sowie Real-Madrid-Star Vinicius Junior aufs Übelste beleidigt. Das hat für den Mann jetzt drastische Konsequenzen.

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Nach rassistischen Online-Kommentaren über den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger (31) sowie seinen Real-Madrid-Teamkollegen Vinicius Junior ist in Spanien ein Mann zu einer Haftstrafe von acht Monaten verurteilt worden. Zudem darf der Angeklagte das Forum auf der Website der Sportzeitung Marca 20 Monate lang nicht benutzen, dort hatte er die beiden Spieler beleidigt - Rüdiger nicht nur wegen seiner Hautfarbe, sondern auch wegen dessen Religion. Die Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, der Mann muss an einem Anti-Diskriminierungs-Programm teilnehmen.

Real und Vinicius Junior waren in dem Verfahren als Privatkläger aufgetreten. Der Klub bedankte sich nach Abschluss des Verfahrens bei den Teilnehmern des Online-Forums, die die Hasskommentare entdeckt und den Behörden sowie dem Klub gemeldet hatten.

Real Madrid werde sich "weiterhin für den Schutz der Werte unseres Vereins und die Beseitigung jeglichen rassistischen Verhaltens in der Welt des Fußballs und des Sports einsetzen", teilte der Champions-League-Sieger mit.

Nicht das erste Urteil in Spanien dieser Art

Bereits im Juni hatte ein Gericht in der spanischen Mittelmeermetropole Valencia drei Fußballfans wegen rassistischer Beleidigungen gegen Vinicius Junior zu je acht Monaten Gefängnis verurteilt.

Die drei seien für schuldig befunden worden, die Würde des 23-Jährigen bei einem Auswärtsspiel gegen den FC Valencia am 21. Mai 2023 im Mestalla-Stadion verletzt zu haben, indem sie in angeschrien und rassistische Gesten gemacht hätten, hatte das Gericht am Montag mitgeteilt. Sie müssten zudem die Gerichtskosten tragen und hätten zwei Jahre Stadionverbot für Spiele der Liga oder des Fußballverbandes erhalten. Haftstrafen unter zwei Jahren werden in Spanien von den Richtern und Richterinnen häufig zur Bewährung ausgesetzt.

"Viele Leute baten mich, es zu ignorieren, andere sagten, mein Kampf sei vergeblich und ich solle einfach Fußball spielen", hatte Vinicius Jr. über die Plattform X mitgeteilt. Diese strafrechtliche Verurteilung gehe nicht nur ihn etwas an, sondern "alle schwarzen Menschen", so der Brasilianer weiter. "Mögen die anderen Rassisten Angst haben, sich schämen und sich im Schatten verstecken." (mss/dpa/SID)

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