Rudi Völler ruft mit Blick auf die Heim-EM 2024 zum verloren gegangenen "Wir-Gefühl" auf. Das aber stellt er leider beim Blick ins Netz nicht fest. Was er dort zum Teil zu lesen bekommt, macht Völler betroffen.

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Als 62-Jähriger gehört Rudi Völler nicht zu den Menschen, die mit dem Internet groß geworden sind. Daran aber liegt es nicht, dass der Weltmeister von 1990 den Umgang vieler Menschen mit den sozialen Netzwerken kritisch sieht. "Der Hass, der dort teilweise geäußert wird, etwa Spieler*innen gegenüber, die einen Elfmeter verschossen haben, ist erschütternd", äußerte der DFB-Sportdirektor in einem Interview mit dem "DFB-Journal". Auch Rassismus werde dort zum Teil offen ausgelebt: "Das dürfen wir natürlich nicht akzeptieren, denn der Fußball steht seit jeher genau für das Gegenteil, für Integration."

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Vor diesem Hintergrund rief Völler mit Blick auf die Heim-EM 2024 zu einem "Wir-Gefühl" auf. Das trug die Mannschaft des Gastgebers bei der WM 2006 bis ins Halbfinale. Spätestens seit dem Vorrunden-Aus bei der WM 2022 in Katar ist davon nicht mehr viel zu spüren. "Den DFB kritisieren kann jeder, und das machen zurzeit viele, er hat ja auch manche Vorlage geliefert", stellte Völler, der als Spieler die Heim-EM 1988 erlebte, fest. Für den Erfolg und die Freude am Fußball aber müssten die Spieler und die Fans in den Stadien sowie vor den Bildschirmen "eine Einheit sein".

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Rudi Völler will zur EM 2024 "dieses Feuer entfachen"

Weltmeister Argentinien habe das in Katar "beispielhaft vorgelebt. So wie wir 2014." Dieses "Wir-Gefühl" brauche man, und davon würden am Ende alle profitieren. "Dann", betonte Völler, "wird die EURO 2024 ein unvergessliches Erlebnis." Er möchte mithelfen, "dieses Feuer wieder zu entfachen". Mannschaft und Anhang müssten "für ein gemeinsames Ziel brennen". (sid/hau)

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