In letzter Zeit läuft es nicht rund für die Herren-Nationalmannschaft. DFL-Boss Hans-Joachim Watzke geht trotzdem davon aus, dass die Flick-Elf eine starke Heim-EM auf den Rasen bringen kann. Und er nennt Maßnahmen, die es aus seiner Sicht dafür braucht.
DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke glaubt trotz der jüngsten Misserfolge der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an eine erfolgreiche Heim-EM. "Wir haben immer noch die Möglichkeit, eine gute Europameisterschaft zu spielen", sagte Watzke der "Sport Bild".
Der Geschäftsführer von Vizemeister Borussia Dortmund forderte dafür aber ein verändertes Auftreten der Mannschaft von Bundestrainer
Er forderte eine "klare Struktur" in der Mannschaft. Zudem müsse man "auch wieder versuchen müssen, uns auf unsere Tugenden zu besinnen. Auch wenn das ein bisschen platt klingt."
Watzke: Müssen auch in der 93. Minute noch gefährlich sein
Als Beispiel nannte der 64-Jährige die Abwehrspieler, die sich "zuallererst darüber definieren, Zweikämpfe zu gewinnen, und dass wir nicht den ganzen Tag darüber diskutieren, wie die Spieleröffnung des Innenverteidigers aussieht", so Watzke: "Wir müssen bei den Gegnern das Gefühl erzeugen: 'Verdammt noch mal, wenn du gegen Deutschland spielst, dann bist du auch in der 93. Minute noch nicht sicher.'"
Eine Trainerdiskussion strebt Watzke nicht an. Man müsse Flick "die Möglichkeit geben, diesen Weg weiterzugehen", sagte er.
Watzke kommentiert auch Situation in der Bundesliga: Schere wird "immer größer"
Im gleichen Interview ging Watzke auch auf die Situation in der deutschen Bundesliga ein. Dort sieht er die Schere zwischen Borussia Dortmund und Rekordmeister Bayern München "immer größer" werden.
"2012 haben wir uns beim Gehaltsbudget um 40 Millionen Euro unterschieden, jetzt trennen uns vielleicht 150 oder 200 Millionen. Und das, obwohl wir uns wirtschaftlich extrem gut entwickelt haben", sagte der BVB-Geschäftsführer. "40 Millionen Gehaltsunterschied kannst du noch zukleistern, mit zwei, drei richtig guten Kader-Entscheidungen, aber nicht 150 bis 200."
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Auch in der neuen Saison sei der FC Bayern erster Titelkandidat. "Bayern ist immer in der Pole-Position, wir müssten sie überholen", sagte Watzke: "2019 waren wir relativ nah dran, in diesem Jahr hat das Torverhältnis entschieden. Wir sind offenbar stabiler geworden."
Mit Blick auf den internationalen Transfermarkt glaubt Watzke derweil nicht an ein zeitnahes Ende der millionenschweren Offensive aus Saudi-Arabien. "Diese Transfer-Exzesse werden weitergehen", sagte er.
Überrascht ist er von der Entwicklung nicht: "Das ist offensichtlich die Art von Fußball, die viele Menschen inzwischen möchten. Wo anders sagen sie, 50+1 sei rückständig und falsch. Bei diesem Denkansatz muss man damit rechnen, dass so etwas kommt. Dass die Saudis über unendliches Geld verfügen, ist bekannt." (SID/ank)
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