Weil sich ein wütender "FIFA"-eSportler mit seinen beleidigenden Äußerungen gegenüber Hersteller Electronic Arts nicht zurückhalten wollte, hat ihn der Publisher jetzt für alle Spiele und Dienste gesperrt.
Enttäuschte Gamer, die sich über ein Spiel aufregen, aus Frustration zu Shitstorms aufrufen oder sich abfällig über einen Games-Hersteller äußern, sind keine Seltenheit: Community-Manager von großen Spiele-Firmen wie Electronic Arts, Activision oder Ubisoft sehen sich tagtäglich den Übergriffen wütender Kunden ausgesetzt. In der Regel bemühen sich die Firmen daraufhin um freundliche Deeskalation.
Der professionelle "FIFA"-Zocker Kurt Fenech alias "Kurt0411" hat den Bogen aber deutlich überspannt: Der eSportler ist nicht in erster Linie für seine Fähigkeiten als digitaler Fußballer, sondern vor allem für sein ausfallendes Verhalten gegenüber "FIFA"-Hersteller Electronic Arts bekannt. Nicht einmal vor Drohungen gegenüber den Entwicklern schreckte der Malteser zurück.
Kurt muss lebenslang auf die Online-Strafbank
Vorläufiges Resultat seiner wiederkehrenden Verfehlungen und massiven Beleidigungen: Fenech wurde im November 2019 von der Teilnahme an aktuellen und künftigen offiziellen "FIFA"-Austragungen und -Turnieren ausgeschlossen. Für einen professionellen Spieler natürlich ein schwerer Schlag.
Geholfen hat der Dämpfer offenbar nichts: Seit dem Ausschluss tobt der Unruhestifter umso heftiger - in einem auf Twitter geposteten Video spuckt er sogar (deutlich hörbar) auf EA und seine Mitarbeiter. Wenig verwunderlich, dass der Hersteller jetzt noch deutlicher geworden ist: In einer öffentlichen Stellungnahme teilte Electronic Arts mit, den EA-Account von 'Kurt0411' ab sofort und endgültig gebannt zu haben. Als Grund nannte man "schwerwiegende und wiederholte Verstöße" sowie "missbräuchliche und bedrohliche Nachrichten und Videos", die "die Linie des Anstands" überschritten hätten.
Nicht nur, dass Fenech von Turnieren ausgesperrt wurde, obendrein kann er kein EA-Spiel mehr online zocken - ganz gleich, ob es sich dabei nun um "FIFA" oder irgendeinen anderen Titel des Publishers handelt. Aber es wird noch besser: Auch Dienste wie "EA Access" oder "Origin" darf Fenech künftig nicht mehr nutzen.
Keine Einsicht
Die Antwort des geschassten eSportlers kam prompt via Twitter - und lässt kaum Einsicht erkennen: "Letztendlich habe ich nie etwas gesagt, was ich nicht hätte sagen sollen. Das ist tiefer, als irgendjemand denkt. Sie wollten nicht, dass ich an Events teilnehme, weil sie Angst hatten, ich würde sie gewinnen. Jetzt bin ich der zweitgrößte Streamer ihres Spiels und sie haben Angst, dass ich ihren Goldjungen überholen werde. Aber wenn alles gesagt und getan ist, werden wir sie schlagen, vertraut mir. Sie haben Geld, aber wir sind in der Überzahl."
Darüber hinaus hat Kurt Fenech einer Dokumentation über den Hergang grünes Licht gegeben. Titel: “The man EA sports wants to disappear” - "Der Mann, den EA Sports verschwinden lassen will".
© 1&1 Mail & Media/teleschau
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