Lange konnten sich Fernsehanstalten und die FIFA nicht auf eine Übertragung der in einem Monat startenden Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen einigen. Doch Fußballfans können jetzt aufatmen.
Gibt es die Fußballweltmeisterschaft der Frauen nun im Fernsehen zu sehen oder nicht? Diese Frage konnten lange weder die deutschen TV-Sender noch die FIFA beantworten.
Nun ist klar: Die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen werden bei ARD und ZDF zu sehen sein. Das gaben die beiden Sender am Mittwoch nach Verhandlungen der Europäischen Rundfunkunion EBU mit dem Weltverband FIFA über die TV-Rechte an dem Turnier vom 20. Juli bis 20. August bekannt.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte zuvor bereits durchblicken lassen, dass der drohende TV-Blackout noch abgewendet werden kann. "Wir wissen es zu schätzen, dass die EBU Möglichkeiten auslotet, die schnelle Entwicklung des Frauenfußballs über ihre unterschiedlichen Kanäle zu fördern", hatte Infantino nach einem Treffen mit Vertretern der Europäischen Rundfunkunion (EBU) gesagt: "Wir bemühen uns weiterhin um eine faire Lösung für die verbleibenden Medienrechte für das Turnier, die dem Wachstum des Frauenfußballs Rechnung trägt."
FIFA-Boss verlangte höhere Angebote
Lange Zeit hatte der FIFA-Boss zu niedrige Angebote beklagt und mit einer verweigerten Rechtevergabe für mehrere europäische Nationen gedroht. Kritiker warfen der FIFA daraufhin vor, dass sie unter dem Vorwand der Geschlechtergerechtigkeit nur ihre Einnahmen steigern möchte. Dabei hielten sich Spekulationen, wonach die FIFA rund zehn Millionen Euro verlange, die Sender aber nur rund fünf Millionen zahlen wollen.
Auch die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland sträubten sich lange Zeit, die von der FIFA geforderten Summen zu zahlen. Die ARD-Chefetage um Sportkoordinator Axel Balkausky hatte stets von einem abgegebenen Angebot gesprochen, "wie es der Markt uns abverlangt", gleichzeitig aber erklärt, dass sich die Sender "nicht erpressen lassen" werden. Nun haben beide Parteien doch zueinandergefunden. (sid/dpa/jum/br)
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