Desculpe (portugiesisch: Tut uns leid), Brasil, aber Weltmeister wird Deutschland! Vor dem Halbfinale gegen den Gastgeber (22:00 Uhr, live im ZDF oder bei uns im Ticker) braucht die deutsche Nationalmannschaft keine Angst zu haben. Darum gewinnt das Team von Jogi Löw heute gegen Brasilien.

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Unter der Kampfansage "Bereit wie nie" schwor sich die deutsche Nationalmannschaft auf die WM ein. So deutlich war schon lange nicht mehr aus dem deutschen Lager zu hören, dass es bei einer Weltmeisterschaft nur ein Ziel gibt: den Titel holen!

Selbst Fußballgourmet Joachim Löw verzichtet für den WM-Sieg auf seinen Anspruch, stets höchste Fußballkunst abzuliefern. Lieber diesmal satt werden als wieder nur Häppchen futtern. Per Mertesacker brachte es mit seiner Wutrede auf den Punkt: "Wollen Sie eine erfolgreiche WM oder sollen wir wieder ausscheiden und haben schön gespielt?"

Die DFB-Elf ist reif für den Titel

Zudem sind die Nationalspieler im besten Weltmeisteralter. Die Grünschnäbel der WM 2010 sind mittlerweile an Erfahrung so ergraut wie die Schläfen von Bastian Schweinsteiger. Fast jeder Stammspieler hat in den vergangenen Jahren im Finale der Champions League gestanden, zum Teil sogar mehrfach. Die große Fußballbühne ist ihnen allen fast vertrauter als das eigene Wohnzimmer.

Damit ist auch der Druck auf viele Namen verteilt. Konnten sich die jungen Talente früher noch hinter den Altvorderen verstecken, müssen sie jetzt selbst Verantwortung übernehmen. Angreifer Thomas Müller peitscht seine Mannschaftskameraden genauso an wie Kapitän Philipp Lahm oder Abwehrchef Mats Hummels.

Deutschland hat auf allen Positionen Weltklassespieler

Anders in Brasilien, wo bisher alle Erwartungen auf einen Spieler abgewälzt wurden: Neymar. Der Superstar sollte seine Heimat zum Sieg führen. Doch nun ist der Hoffnungsträger verletzt und das Land weint. Allzu viel Mitleid sollte die Selecao aber nicht von der DFB-Elf erwarten. Schließlich musste das deutsche Team selbst kurz vor der WM den Ausfall von Marco Reus verkraften, in der Offensive quasi der deutsche Neymar.

Doch für den bedauernswerten Reus war das sicher ein größerer Verlust als für seine Teamkollegen. Die deutsche Nationalmannschaft ist von keinem Spieler wirklich abhängig. Jeder kann ersetzt werden, notfalls auch durch taktische Umstellungen.

Die Nationalspieler sind nervenstark

Strittig bleibt, ob Brasilien wirklich einen Heimvorteil hat. Schließlich konnten die Männer von Trainer Luiz Felipe Scolari ihre Nervosität auch nach fünf Spielen nicht ablegen. Aufsehen erregten sie mehr durch Fouls, Rüpeleien und Schwalben als durch spielerische Raffinesse.

Deutschland präsentierte sich dagegen nervenstark. Nach dem Rückstand gegen Ghana riss sich die Mannschaft noch einmal zusammen und erzielte den wichtigen Ausgleich. Die drohende Blamage gegen Algerien vor Augen erzielte sie zwei Tore in der Nachspielzeit und gegen Frankreich brachte sie eine knappe Führung über die Zeit. Auch vor dem Elfmeterschießen müssen die Deutschen traditionell keine Angst haben. Zudem hat Torhüter Manuel Neuer beim FC Bayern bewiesen, dass er Elfmeter nicht nur halten, sondern auch verwandeln kann.

Schließlich hat das DFB-Team noch die Statistik auf seiner Seite. Italien und Brasilien mussten beide 24 Jahre auf ihren vierten WM-Titel warten. Dieselbe Zeitspanne sollte auch für Deutschland gelten, das zuletzt 1990 den WM-Pokal gewinnen konnte. Und schließlich gibt es da noch das eherne Gesetz, dass Confed-Cup-Sieger nie Weltmeister werden ...

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