Beim knappen Sieg der Franzosen über Kroatien in der Hauptrunde der Handball-EM haben kroatische Fans in der Schlussphase für eine Spielunterbrechung gesorgt. Auch der Vorwurf von Rassismus wird laut.

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Eigentlich sind gerade Handballspiele Orte eines fairen Miteinanders. Beim Hauptrundenspiel Frankreich - Kroatien (34:32) kommt es jedoch zu unschönen Szenen.

Fans der kroatischen Nationalmannschaft sorgen kurz vor Ende des Spiels für eine Unterbrechung. Zuvor hatten sie Becher und andere Gegenstände Richtung Feld geworfen. Der Grund für den Ärger soll Unzufriedenheit mit dem norwegischen Schiedsrichter-Duo gewesen sein. Auch lieferten sich einzelne Fans hinter der französischen Bank offenbar hitzige Diskussionen mit französischen Spielern.

"Einer der kroatischen Fans hat, glaube ich, einen Becher oder so auf uns geworfen. Aber wir brauchen solche Leute nicht. Schmeißt sie raus!“, erklärte Nedim Remili bei "Sport1.de".

Rassismus-Vorwurf gegen kroatische Fans

Sein Teamkollege Nicolas Tournat wirft den Fans zudem Rassismus vor: "Es gab einige rassistische Äußerungen. Das hat uns verärgert. Sie haben uns beleidigt, aber das war's. Das ist so, das gibt es leider in allen Hallen", sagte der Kreisläufer bei "BeIn Sports".

Trainer Guillaume Gille wollte sich zwar zu den Rassismus-Vorwürfen nicht äußern, zeigte seinen Unmut ob des Verhaltens der Fans dennoch deutlich: "Es gab einen Becherwurf und vehemente Leute auf der Tribüne. Solche Verhaltensweisen haben in unserem Sport keinen Platz. Normalerweise sind Handballfans eher ein Vorbild. Hier überschreitet diese Art von Gesten die Grenzen", erklärte Gille laut "Sport1.de".

Auch die EHF äußert sich

"Der Europäischen Handball-Föderation sind öffentliche Äußerungen von Spielern der französischen Nationalmannschaft bekannt, wonach sie während des Hauptrundenspiels Frankreich gegen Kroatien Ziel rassistischer Rufe geworden seien», teilte die EHF am Freitag mit. Man werde den Vorfall mit dem DHB besprechen, "um alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, damit sich etwas Ähnliches nicht wiederholt".

Zugleich verurteilte die EHF "jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz". Man werde jegliches Verhalten, das darauf abziele, "Spieler, Funktionäre und Zuschauer zu diskriminieren oder rassistisch zu beleidigen» nicht tolerieren. «Für ein solches Verhalten ist im europäischen Handball kein Platz", hieß es weiter.

Deutschland trifft am 24. Januar in der Hauptrunde auf Kroatien. Es wird sich zeigen, ob sich die Fans dann besser im Griff haben. (ska)

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