Wer glaubt, der 24. Meistertitel löse keine Emotionen mehr aus, kennt Elisabeth Seitz nicht. Die deutsche Rekordmeisterin im Kunstturnen feiert in Düsseldorf ausgelassen - weil sie um den besonderen Hintergrund dieses Sieges weiß.

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Als das Düsseldorfer Publikum Elisabeth Seitz mit rhythmischem Klatschen feierte, war der Start-Ziel-Sieg der deutschen Rekordmeisterin perfekt. Die Stuttgarterin holte bei den nationalen Titelkämpfen im Rahmen der "Finals" nicht nur ihre neunte Goldmedaille im Mehrkampf, es war auch ihr 24. nationaler Titel insgesamt.

Konzentriert bis in die Haarspitzen hatte die 29-Jährige erstmals seit fast zwei Jahren wieder einen Vierkampf absolviert und schloss nach ihrem Triumph ihren Trainer Robert Mai glückstrahlend in die Arme. Am Ende ihrer letzten Übung am Boden formte sie ihre Hände mit einem Lächeln zu einem Herz.

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Seitz betonte im anschließenden Interview mit ZDF-Reporter Florian Zschiedrich, der 24. Titel fühle "gar nicht nach Alltag an. Im Gegenteil. Jeder Titel ist etwas Besonderes, und dieses Jahr der Mehrkampf-Titel ist vor allem deshalb etwas Besonderes, weil ich nach Olympia in Tokio entschieden hatte, keinen Mehrkampf mehr zu turnen. Einen Vierkampf habe ich seit Tokio so nicht mehr geturnt. Deutsche Meisterin zu werden, bedeutet mir sehr viel. Das zeigt mir, dass es sich lohnt."

Emma Malewski meldet sich zurück

Ihren bislang besten Wettkampf des Jahres absolvierte Emma Malewski. Die letztjährige Schwebebalken-Europameisterin überzeugte besonders an ihrem Topgerät und kam fehlerfrei durch ihr Programm. Bis zum letzten Gerät übte die Chemnitzerin Druck auf Seitz aus und gewann letztlich die Silbermedaille.

Schon nach dem zweiten von vier Durchgängen hatte sich Pauline Schäfer-Betz aus dem Titelkampf verabschiedet. Die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin musste ihr Paradegerät ausgerechnet bei dem von ihr kreierten Schäfer-Salto verlassen. Nur 12,750 Punkte an diesem Gerät warfen die Chemnitzerin entscheidend zurück, immerhin blieb ihr Bronze.

Vorjahresmeisterin Sarah Voss fehlte verletzt

Seitz trat die Nachfolge von Vorjahresmeisterin Sarah Voss an. Die Titelverteidigerin aus Köln verzichtete verletzungsbedingt auf einen Start, sie will sich im vor-olympischen Jahr ganz auf die Weltmeisterschaften Anfang Oktober in Antwerpen konzentrieren. (sid/hau)

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