Felix Lebrun ist seit Olympia der neue Star des europäischen Tischtennis. Bei der EM in Linz sorgt er jedoch für unschöne Szenen.

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Der französische Tischtennis-Star Felix Lebrun hat nach seinem überraschenden EM-Aus gegen den deutschen Außenseiter Benedikt Duda für einen Eklat gesorgt. Der 18 Jahre alte Turnierfavorit warf seinen Schläger weg, zerstörte dabei einen Bildschirm in der Nähe des Tisches und bekam vom Schiedsrichter die Rote Karte gezeigt.

Benedikt Duda aus Deutschland gelang die Überraschung gegen Lebrun
Benedikt Duda aus Deutschland gelang die Überraschung gegen Lebrun. © IMAGO/Bildbyran/MATHIAS BERGELD

Der europäische Verband ETTU beriet anschließend sogar über einen Ausschluss Lebruns von dem gesamten Turnier in Linz. Das hätte bedeutet, dass der Olympia-Dritte am Sonntag nicht zusammen mit seinem älteren Bruder Alexis Lebrun das Endspiel im Doppel gegen die beiden Schweden Truls Möregardh und Anton Källberg hätte bestreiten können.

Doch der dänische Oberschiedsrichter Steen Andersen ließ Gnade walten – Lebrun durfte im Doppelfinale spielen und wenig später jubeln. Gegen die Schweden Möregardh/Källberg gab es einen souveränen 3:0-Erfolg, es ist Lebruns erstes EM-Gold.

Kaputter Bildschirm wird Lebrun in Rechnung gestellt

Laut ETTU und einem Bericht der französischen Sportzeitung "L'Equipe" lautet die Entscheidung jedoch: Das EM-Viertelfinale wird nicht als 4:3-Sieg für Duda, sondern als Disqualifikation Lebruns gewertet. Die aktuelle Nummer sieben der Welt verliert alle in Linz erreichten Weltranglisten-Punkte. Und der kaputte Bildschirm wird ihm in Rechnung gestellt.

Der Wutanfall war Lebrun anschließend sichtlich peinlich. Ja, er schäme sich, gab er zu und versprach: "Ich werde es nie wieder tun." Auch Lebruns Trainer atmete auf. "Ich denke, dass einer der Schiedsrichter großes Verständnis aufgebracht und versucht hat, im Sinne des Sports zu entscheiden", sagte Nathanael Molin. Das Verhalten seines Schützlings wollte er nicht verteidigen, erklärte es aber mit dem Alter und den großen Erwartungen an Lebrun. Zudem kündigte Molin an: "Wir werden mit seinen Eltern darüber reden."

Der jüngere der beiden Lebrun-Brüder ist seit den Olympischen Spielen in Paris der neue Star des europäischen Tischtennis. Mit 18 Jahren gewann er im eigenen Land die Bronzemedaille im Einzel und im Mannschafts-Wettbewerb. In der Weltrangliste ist er der beste Europäer. Gegen den 30 Jahre alten Duda vom TTC Schwalbe Bergneustadt schied er trotz einer 3:1-Satzführung und eines Matchballs im fünften Durchgang noch aus. (dpa/sid/bearbeitet von ms)

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