Das führende Team aus den USA erleidet kurz nach dem Start der letzten Etappe des Ocean Race einen Schock. Das Boot der Crew Guyot kracht in jenes des 11th Hour Racing Teams. Skipper Charles Enright geht es zunächst um die Gesundheit seiner Team-Mitglieder. Dann wird auch das Ausmaß des materiellen Schadens deutlich.

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Charlie Enright geriet für bange Sekunden in Panik. "Geht es allen gut?", schrie der Skipper des 11th Hour Racing Team in Richtung seiner Crew, blickte hektisch auf sein schwer beschädigtes Boot und rief noch einmal: "Geht es allen gut?"

Das im Ocean Race führende Team wird unsanft gestoppt

Kurz zuvor war es nach dem Start der siebten Etappe des Ocean Race vor Den Haag zu einer massiven Kollision zwischen dem Team aus den USA und der Crew der europäischen Guyot gekommen. Die Teilnehmer des Rennes um den Globus sind geschockt, die Konsequenzen des hoch gefährlichen Zwischenfalls offen. Enright und sein Team waren als Gesamtführende in die finale Etappe nach Genua gegangen. Nun steht der greifbare Sieg infrage.

"Das Wichtigste ist, dass alle körperlich sicher und okay sind", sagte der spürbar erschütterte Enright: "Es war eine ziemlich dramatische Situation." Jens Kuphal, deutscher Teammanager bei Guyot, wertete den Vorfall genauso: "Es ist ein Geschenk, ein schönes Wunder, dass niemand dabei schwer verletzt wurde", sagte er Yacht online.

Benjamin Dutreux: "Ganz klar unser Fehler"

Guyot-Skipper Benjamin Dutreux übernahm schwer niedergeschlagen die "volle Verantwortung, es ist ganz klar unser Fehler." Sein Team hatte die finale Etappe, die in rund zehn Tagen nach Genua führt und dort am 25. Juni enden soll, ironischerweise nur mit einem Ersatzmast vom 11th Hour Racing Team wiederaufnehmen können. Nun gab Guyot das Rennen "mit tiefstem Bedauern" auf und alle verbliebenen Rennteilnehmer stehen vor vielen Fragen.

Um sportlich die Chance auf den Triumph zu wahren, müsste Enright mit seiner Crew die letzte Etappe beenden. Oder aufgrund einer unverschuldeten Aufgabe Punkte am grünen Tisch erhalten.

Das Team aus den USA arbeitet an der Reparatur des Bootes

Nach der Rückkehr in den Hafen von Den Haag legten die Mechaniker des Teams sofort eine Nachtschicht ein, um das große Loch im Rumpf und die Schäden an Bord zu beheben. Ob dies in absehbarer Zeit gelingt, ist offen.

Zunächst einmal scheint damit das bislang zweitplatzierte Schweizer Team Holcim-PRB, das Enright und Co. auf dem Meer noch einmal angreifen wollte, beste Siegchancen zu haben. Insgesamt sind aktuell nur drei Imoca-Boote unterwegs inklusive Malizia mit Skipper Boris Herrmann. Der 41-Jährige zeigte sich ebenfalls geschockt und bot die Hilfe des Teams an. (sid/hau)

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