Der riesige Erwartungsdruck lähmt Gold-Kandidat Florian Wellbrock in den ersten WM-Rennen. Eine Enttäuschung folgt auf die nächste. Dann aber erinnert sich der Bundestrainer an eine erfolgreiche Maßnahme von der WM 2019.
Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn sieht die Silbermedaille von
"Wir hatten die WM nicht besonders vorbereitet. Aus dem Training heraus ist er jetzt diese Zeit geschwommen und Vizeweltmeister geworden. Das ist wirklich sehr stark. Mit all den Problemen, die er zu bewältigen hatte auf physischer und psychischer Ebene war das eine Meisterleistung", sagte Berkhahn.
Florian Wellbrock steckt drei WM-Enttäuschungen weg
Wellbrock hatte zuvor im Freiwasser seine Titel über fünf und zehn Kilometer nicht verteidigen können und war über 800 Meter bereits im Vorlauf ausgeschieden. Er habe mit Wellbrock viel geredet. "Das macht das Coaching aus, die richtigen Worte zu finden, die richtigen Wege zu finden, um an die Leistungsreserven heranzukommen. Das ist in diesem Fall gut gelungen", betonte der Trainer.
Er habe ihm nur klare Anweisungen gegeben, was er zu machen habe. Man sei Schritt für Schritt vorgegangen, habe den 1.500-Meter-Vorlauf sehr akkurat, sehr langsam vorbereitet. "Wir haben bei Null angefangen, kann man sagen", berichtete Berkhahn. Nachdem das bei der WM 2019 schon sehr gut gelungen war, habe Wellbrock das auch in Doha richtig gut gemacht. "Ich glaube, dass er daran weiter gewachsen ist und dass das ein großer Step Richtung Paris war", sagte der Erfolgstrainer.
Start der Olympia-Vorbereitung
Jetzt beginnt für Wellbrock, aber auch für die anderen Magdeburger Medaillengewinner Isabel Gose und Lukas Märtens die harte Vorbereitung für die Olympischen Spiele. "Unsere Höhentrainingslager kommen jetzt noch. Die hohen Belastungen und die hohen Umfänge, also all das, was dann die Leistung ausprägt im Sommer, das kommt jetzt obendrauf. Der Fokus lag bislang darauf, das Krafttraining zu verbessern, das Kraftniveau zu erhöhen und auch die Intensitäten", sagte Berkhahn.
Er bezeichnete die WM generell als Erfolg. "Die kleine Gruppe, die hier war und den Kern der Olympia-Mannschaft bilden wird, hat einen sehr guten Job gemacht. Es sind viele Medaillen zusammengekommen, aber die stehen gar nicht so im Mittelpunkt, eher die Olympia-Qualifikationen, die erreicht wurden, und das gezeigte Leistungsniveau", sagte Berkhahn. Das deutsche Team hatte in Doha sechs Medaillen gewonnen, darunter durch Angelina Köhler über 100 Meter Schmetterling auch eine goldene. (dpa/hau)
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