Audi Sport hat die Konsequenzen aus dem Regelverstoß von Formel-E-Fahrer Daniel Abt gezogen. Um einen Nachfolger im Cockpit der elektrischen Rennserie machen sich die Verantwortlichen keine Sorgen.

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Eine Schummelei beim Computer-Spiel kommt Rennfahrer Daniel Abt teuer zu stehen. Audi Sport hat die Konsequenzen aus dem Regelverstoß des 27 Jahre alten Formel- E-Fahrers beim Spiel "Race at Home Challenge" gezogen. Obwohl Abt einen Tag nach dem fünften Lauf auf der virtuellen Rennstrecke seinen Fehler eingesehen hatte, konnte sich die sportliche Abteilung des Autoherstellers aus Ingolstadt keine Zusammenarbeit mit dem Sohn von Rennstallmitbesitzer Hans-Jürgen Abt mehr vorstellen.

"Integrität, Transparenz und die konsequente Einhaltung geltender Regeln haben für Audi oberste Priorität – dies gilt ausnahmslos für alle Aktivitäten, an denen die Marke beteiligt ist. Aus diesem Grund hat Audi Sport entschieden, Daniel Abt mit sofortiger Wirkung zu suspendieren", heißt es in der Mitteilung vom Dienstag.

Abt hatte am Wochenende bei dem E-Sport-Lauf auf der virtuellen Strecke des Flughafens Tempelhof dem Simracing-Experten Lorenz Hörzing das Steuer überlassen und wurde zu einer Strafe von 10.000 Euro verurteilt. Die Schummelei war aufgeflogen, weil der vermeintliche Abt, der in den Läufen zuvor immer die Punkteränge verpasst hatte, in Tempelhof auf dem dritten Platz gelandet war. Zudem hatte Abt bei einem Interview während des Rennens seine Videokamera ausgeschaltet, so dass auch Fahrerkollegen schnell eine Schummelei vermuteten.

Abt will Summe an bedürftige Einzelperson spenden

Abt, der sich nach dem Rennen in einem Statement entschuldigt hatte, wird die 10.000 Euro einem gemeinnützigen Verein zukommen lassen, der die gesamte Spende an eine bedürftige Einzelperson weiterreicht.

Der Rennprofi aus Kempten war seit dem Beginn der rein elektrischen Formel-E-Serie im Jahr 2014 für den Rennstall Audi Sport Abt Schaeffler aktiv und konnte in 63 Rennen zwei Siege einfahren, darunter auch einen Sieg beim Heimrennen in Tempelhof.

Durch die Suspendierung von Abt wird nun in der Formel E, die wegen der Coronavirus-Krise ebenfalls aussetzt, ein Cockpit neben dem früheren Formel-E-Weltmeister Lucas di Grassi (Brasilien) frei. "Wir haben einen großen Fahrerpool", sagte Daniel Schuster, Pressesprecher von Audi Sport, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Schuster geht von einer Fortsetzung der Rennserie aus, die nach dem fünften WM-Lauf in Marrakesch ausgesetzt wurde. Abt konnte in dieser Saison lediglich einmal in die Punkteränge fahren; er belegt mit acht Zählern derzeit den 17. Rang von 25 Piloten.  © dpa

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