- Franziska van Almsick macht sich Sorgen um den Nachwuchs.
- Die frühere Schwimmweltmeisterin befürchtet, dass die Coronakrise erheblich Auswirkungen auf das Schwimmen hat.
- Auch kritisiert sie die Politik.
Die frühere Schwimmweltmeisterin
"Die Auswirkungen auf das Schwimmen sind verheerend. Ich gehe davon aus, dass wir eine verlorene Generation von Kindern haben, die das Schwimmen gar nicht lernen", sagte die 43-Jährige der FAZ am Donnerstag. (Donnerstagausgabe).
Van Almsick kritisiert Politik
Schon vor der Pandemie habe eine Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gezeigt, "dass jeder zweite Drittklässler nicht sicher schwimmen kann. Ich will das nicht überdramatisieren, aber ich habe große Angst vor dem Sommer, weil ich glaube, dass viele das im Moment total unterschätzen", sagte van Almsick.
Seit Monaten ist nur Kaderschwimmern das Training vor allem an Olympiastützpunkten erlaubt, der Breitensport ist praktisch komplett zum Erliegen gekommen.
Das "Element Wasser" sei in der Pandemie "total unterschätzt worden", sagte die gebürtige Berlinerin und übte auch an den Regierenden Kritik: "Man hätte da auch anders reagieren können. Viele Schwimmbäder sind sich der Situation bewusst, haben gute Hygienekonzepte entwickelt."
"Aber in Deutschland bleiben, wenn alles zu ist, eben auch die Bäder zu. Da macht man sich wenig Gedanken, ob es für den einen oder anderen Sport, die eine oder andere Gruppe von Menschen eine Ausnahme geben sollte."
Van Almsick: "Wie soll man das wieder aufholen?"
Van Almsick glaubt, dass die Auswirkungen langfristig spürbar sein werden. "Wie soll man das wieder aufholen? Wenn heute ein fünf, sechs Jahre altes Kind in einen Schwimmkurs will, gibt es immens lange Wartelisten", sagte sie.
"Schon vor der Pandemie hatten viele Kinder nicht mehr die Möglichkeit, schwimmen zu lernen, weil Wasserflächen fehlen, viele Bäder geschlossen wurden. Jetzt geht es erst recht nicht mehr. Das ist besorgniserregend." (afp/msc)
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