Viermal in Serie holten die deutschen Teamsprinterinnen den WM-Titel. Nur Olympia-Gold fehlt noch. Am Ende reicht es zu Bronze.

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Kein Gold, nur ein Weltrekord ohne Wert: Die deutschen Sprint-Königinnen haben ihre offene Rechnung mit den Olympischen Spielen nicht beglichen und statt der Krönung ihrer Erfolgs-Ära im Teamsprint eine herbe Enttäuschung erlebt.

Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch verpassten zum Auftakt der Bahnrad-Wettbewerbe in Paris trotz eines Weltrekords das Goldfinale – und mussten sich mit Bronze begnügen. Nach zuletzt vier WM-Titeln nacheinander und klarer Goldambitionen war das ein schwacher Trost.

"Bei den Mädels geht es um Gold. Alle Maßnahmen waren darauf ausgerichtet."

Bundestrainer Jan van Eijden

Im Velodrome National von Saint-Quentin-en-Yvelines gewannen die Serien-Weltmeisterinnen der Jahre 2020 bis 2023 das kleine Finale gegen die Niederlande in 45,400 Sekunden und sicherten sich immerhin einen Podestplatz. Um Gold fuhren anschließend Großbritannien und Neuseeland.

Den obersten Platz auf dem Podium hatte eigentlich das Trio des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) angepeilt. "Bei den Mädels geht es um Gold. Alle Maßnahmen waren darauf ausgerichtet", hatte Bundestrainer Jan van Eijden gesagt.

Auf Weltrekord folgt Weltrekord

Nach einer soliden Qualifikation (45,644) drehten Hinze und Co. dann auch mächtig auf und untermauerten ihre Ambitionen. Bei ihrem Erstrundenerfolg gegen Mexiko (45,377 Sekunden) verbesserte das Cottbuser Gespann auf dem rasend schnellen und frisch renovierten Holzoval den kurz zuvor aufgestellten Weltrekord der Britinnen.

Statt des scheinbar sicheren Goldfinals folgte aber der Schock: Direkt im Anschluss legten erst Neuseeland (45,348) und dann Großbritannien (45,338) wieder nach und verdrängten das deutsche Trio noch von den ersten beiden Rängen.

Schmerzhaftes Deja-vu für Hinze

Hinze und Friedrich blickten auf der Rolle fassungslos ins Leere. Grabosch, die anders als Hinze und Friedrich nicht im Sprint und Keirin antritt, legte das Gesicht in die Hände und trauerte der einzigen Goldchance bei ihrer Olympia-Premiere hinterher.

Hinze erlebte ein schmerzhaftes Deja-vu. Die 26-Jährige war vor drei Jahren als Dreifach-Weltmeisterin nach Tokio geflogen und ohne Olympiasieg wieder abgereist. In Paris soll die Revanche gelingen. Im Teamsprint bot sich allerdings die wohl größte Chance.

Im Teamsprint der Männer belegten Luca Spiegel, Maximilian Dörnbach und Stefan Bötticher in 43,009 Sekunden den siebten Rang in der Qualifikation. Die erste Runde wird am Dienstag ausgefahren. In der Teamverfolgung der Männer fuhren Tobias Buck-Gramcko, Roger Kluge, Theo Reinhardt und Tim Torn Teutenberg hinterher und schieden als Neunte (3:50,083 Minuten) aus. Der Fokus im Ausdauerbereich der Männer liegt in Paris auf dem Madison. Dort wollen Kluge und Reinhardt um eine Medaille fahren (sid/bearbeitet von ms)

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