- Am zehnten Entscheidungstag der Olympischen Spiele von Tokio folgt für die deutsche Mannschaft Enttäuschung auf Enttäuschung.
- Besonders bitter sind das frühe Ausscheiden der Hockey-Damen gegen Argentinien und Fabian Heinles verletzungsbedingter letzter Platz im Weitsprungfinale.
- Hoffnung machen die deutschen Kanu-Asse und Rio-Olympiasieger Christian Reitz.
Erfolge sind am zehnten Entscheidungstag der Olympischen Spiele für die deutsche Mannschaft zunächst rar gewesen. Zwar erreichte Schütze Christian Reitz mit der Schnellfeuerpistole das Finale, doch es gab auch eine Reihe von Enttäuschungen. Die größte erlebten die Hockey-Damen mit dem Aus im Viertelfinale.
Schießen: Rio-Olympiasieger Christian Reitz hat das olympische Finale mit der Schnellfeuerpistole erreicht. Den zweiten Teil der zweitägigen Qualifikation schloss der 34 Jahre alte Polizeioberkommissar aus Regensburg, der für den SV Kriftel an den Start geht, am Montag auf Platz eins mit 291 Ringen ab. Damit rutschte er mit 587 Gesamtringen in der Qualifikation von Platz drei auf Rang eins vor.
Hockey: Deutschlands Hockey-Damen kehren wie zuletzt vor neun Jahren ohne eine Medaille von den Olympischen Spielen zurück. Das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger verlor am Montag in Tokio im Viertelfinale gegen Argentinien mit 0:3 und schied aus. Agustina Albertarrio in der 27. Minute, Maria Jose Granatto (29.) und Valentina Raposo (52.) schossen den verdienten Sieg für die Südamerikanerinnen heraus.
Kanu: Kanu-Ass Sebastian Brendel und Olympia-Debütant Tim Hecker haben zum Auftakt im Canadier-Zweier ihre Titel-Ambitionen unterstrichen. Das deutsche Duo gewann dank eines starken Schlussspurts am Montag seinen Vorlauf über 1000 Meter und qualifizierte sich so direkt für das Halbfinale am Dienstag (2.44 Uhr/MESZ).
Ringerin Schell verliert im Viertelfinale
Ringen: Ringerin Anna Schell ist bei den Olympischen Spielen in Tokio im Viertelfinale gescheitert. Die Athletin vom SC Isaria Unterföhring kassierte gegen Ex-Weltmeisterin Alla Tscherkassowa aus der Ukraine in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm am Montag eine Schulterniederlage. Schell muss nun hoffen, dass ihre Gegnerin das Finale erreicht. Nur dann dürfte die WM-Dritte von 2019 in der Hoffnungsrunde ran.
Leichtathletik I: Lisa Marie Kwayie aus Berlin ist über die 200 Meter bei den Olympischen Spielen in Tokio ins Halbfinale gesprintet. Die 24-Jährige überstand in 23,14 Sekunden als Vierte ihren Vorlauf. Sie war am Montag eine der drei Zeitschnellsten. Die Mannheimerin Jessica-Bianca Wessolly (23,41) kam dagegen nicht weiter.
Leichtathletik II: Vize-Europameister Fabian Heinle ist gehandicapt durch eine aufgetretene Muskelverletzung im olympischen Weitsprung-Finale in Tokio auf dem zwölften und letzten Platz gelandet. Der 27-jährige Stuttgarter kam am Montag nicht über die Weite von 7,62 Metern hinaus und erreichte nicht den Endkampf der besten Acht. "Ich habe mehr gegen meinen Körper als gegen die Gegner gekämpft", sagte Heinle. Olympia-Gold holte sich Europameister Miltiadis Tentoglou aus Griechenland mit 8,41 Metern.
Beachvolleyball: Olympiasiegerin Laura Ludwig und Margareta Kozuch bekommen es im Viertelfinale der Olympischen Spiele mit Alix Klineman/April Ross aus den USA zu tun. Das Duo bezwang Lidianny Echevarria Benitez/Leila Consuelo Martinez Ortega aus Kuba am Montagmorgen (Ortszeit) in Tokio 2:0 (21:17, 21:15). Die Partie gegen das US-Team ist am Dienstagmorgen (2.00 Uhr MESZ).
Zverev denkt über eine Pause nach
Tennis: Olympiasieger Alexander Zverev erwägt, nach seinem Gold-Coup in Tokio eine kurze Turnier-Auszeit zu nehmen. "Ich muss normalerweise nach Kanada fliegen. Ich weiß nicht, ob ich das tun werde", sagte der beste deutsche Tennisspieler nach seinem Finalerfolg bei den Sommerspielen. "Ich werde mir vielleicht ein, zwei Wochen Zeit nehmen und vielleicht ein paar Turniere ausfallen lassen. Das ist doch ein besonderer Moment für mich. Aber bei den US Open bin ich wieder dabei."
Corona: Im Umfeld der Olympischen Spiele in Tokio hat es 17 neue Corona-Fälle gegeben. Das vermeldeten die Organisatoren am Montag. Athleten waren dieses Mal nicht betroffen. Der Höchstwert war am vergangen Freitag mit 27 Neuinfektionen erreicht worden. Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 276. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 24 Sportler mit dem Coronavirus.
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