Im Triathlon, Badminton und in der Leichtathletik holt die deutsche Mannschaft bei den Paralympics in Paris die Medaillen sechs bis zehn.

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Niko Kappel hat bei den Paralympischen Spielen in Paris eine weitere Medaille für Deutschland gewonnen. Der als Gold-Favorit gestartete Kugelstoßer vom VfB Stuttgart landete mit einer Weite von 13,74 Metern hinter dem Usbeken Bobirjon Omonov (14,32 Meter). Weltmeister Kappel hatte in dieser Saison bereits 15,07 Meter gestoßen und damit einen Weltrekord aufgestellt.

Bereits zuvor hatte Triathlet Max Gelhaar eine Medaille gewonnen. Gelhaar eröffnete die Triathlon-Wettbewerbe mit einer Silbermedaille. Der 26-Jährige brauchte für die 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen 1:08:43 Stunden und landete in der Startklasse PTS3 38 Sekunden hinter dem spanischen Weltmeister Daniel Molina auf Rang zwei. Für den Leipziger war es nach drei dritten und einem zweiten Platz bei Weltmeisterschaften der größte Karriereerfolg. Der mit spastischer Hemiparese startende Gelhaar stieg als Vierter aus dem Wasser und übernahm auf dem Rad sogar die Führung. Im Laufen zog Molina dann wieder vorbei.

Auch Triathlet Martin Schulz darf sich über eine Medaille freuen, auch wenn er seinen persönlichen Gold-Hattrick verpasst hat. Der Fahnenträger des deutschen Teams brauchte für die 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen 59:19 Minuten und holte damit in der Startklasse PTS5 hinter dem US-Amerikaner Chris Hammer und dem Brasilianer Ronan Cordeiro Bronze. Zum Sieg fehlten 35 Sekunden.

Schulz kämpft im Interview mit den Tränen

"Viele haben das Triple erwartet, aber die Bronzemedaille bedeutet mir so viel. Das war das stärkste Feld, das es je bei den Paralympics gegeben hat", sagte Schulz, der während des ARD-Interviews immer wieder mit den Tränen kämpfte: "Ich war die letzten Tage gesundheitlich etwas angeschlagen."

Schulz hing aufgrund seines fehlenden linken Arms im Schwimmen als Sechster wie gewohnt etwas zurück, holte sich auf dem Rad die Führung - und fuhr sogar ein minimales Polster von fünf Sekunden heraus. Im Laufen musste er die beiden Hauptkonkurrenten aber wieder ziehen lassen. Zuvor war der 34-Jährige mit seinen Triumphen von Rio und Tokio der einzige Paralympics-Sieger überhaupt in seiner Startklasse.

Anja Renner holte bei den Sehbehinderten im Triathlon in der Startklasse PTV1 Bronze. Renner mit Guide Maria Paulig feierte als Dritte ihren größten Karriereerfolg, nur Spanien und Italien waren etwas stärker. Es war für die 38-Jährige die erste internationale Medaille überhaupt. Neele Ludwig wurde in der Startklasse PTS2 Achte.

Am Sonntag waren die Wettkämpfe noch wegen der schlechten Wasserqualität abgesagt worden. Nach Dauerregen am Freitag hatte es am späten Samstagabend noch ein kurzes Gewitter samt Platzregen gegeben. Bereits bei den olympischen Triathleten hatte das Männerrennen wegen zu schlechter Wasserwerte um einen Tag verschoben werden müssen.

Thomas Wandschneider holt Badminton-Medaille

Den Traum von einer Medaille verwirklichte sich auch der 60 Jahre alte Routinier Wandschneider durch einen 2:0-Erfolg nach Sätzen gegen den 13 Jahre jüngeren Südkoreaner Jaegun Jeong. Nach einem engen ersten Durchgang (26:24) verlief der zweite in der Arena Porte de la Chapelle mit 21:11 deutlich.

"Mit Rückenwind im zweiten Satz war das mehr oder weniger ein Selbstläufer", sagte Bundestrainer Christopher Skrzeba. "Wir kennen Thomas, er beißt immer." Es ist die erste Paralympics-Medaille eines deutschen Athleten im Badminton. (SID/dpa/bearbeitet von lh und von hau)

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