- Auch am zweiten Tag der Australian Open gab es für die deutschen Tennisprofis Enttäuschungen.
- Vor allem das Aus von Jan-Lennard Struff kam völlig unerwartet.
Auch eineinhalb Stunden nach seinem überraschenden Erstrunden-Aus bei den Australian Open rang
Die deutsche Nummer zwei war mit sehr großen Erwartungen in das erste Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison gestartet. Nach starken Leistungen beim ATP Cup wollte Struff auch bei den Australian Open weit kommen. Doch dann wurde er vom australischen Wildcard-Inhaber Christopher O'Connell jäh ausgebremst. 6:7 (2:7), 6:7 (5:7), 1:6 hieß es nach etwas mehr als zwei Stunden aus Sicht von Struff.
Struff bei Australian Open 2021: "Hatte gehofft, den Schwung mitzunehmen"
"Ich hatte gehofft, den Schwung aus dem ATP Cup mitzunehmen", sagte Struff. Doch auf Court sieben der Anlage im Melbourne Park konnte er nie an seine Darbietungen beim Mannschaftswettbewerb anknüpfen. Beim ATP Cup hatte er gegen den Kanadier Milos Raonic und den Serben Dusan Lajovic wichtige Punkte für Deutschland geholt und auch bei der knappen Dreisatz-Niederlage gegen den starken Russen Andrej Rubljow überzeugt. Zudem war auf den Sauerländer im Doppel wie so oft Verlass.
Doch gegen O'Connell war von all dem plötzlich nichts mehr zu sehen. "Es war einfach eine Katastrophe heute", räumte Struff konsterniert ein. Von Beginn an konnte er seine Chancen nicht nutzen. Und als ihn im Tiebreak des ersten Satzes auch noch sein bis dato guter Aufschlag kurzzeitig im Stich ließ, war der Satz auf einmal futsch.
Struff versuchte zwar positiv zu bleiben und erspielte sich im zweiten Durchgang sogar einen Satzball. Doch als er diesen nicht verwandelte und wenig später erneut im Tiebreak verlor, übernahmen Frust und Hektik die Oberhand beim eigentlichen Favoriten.
Struff verzweifelt: "Konnte es einfach nicht glauben"
"Ich konnte es einfach nicht glauben, weil ich beim ATP Cup so gut gespielt hatte", sagte Struff ein wenig verzweifelt. "Ich habe heute gesucht und gesucht, aber einfach keinen Weg gefunden", sagte die Nummer 37 der Welt. "Ich habe in der Vorbereitung sehr viel investiert. Deshalb tut es heute verdammt weh."
Da wenig später auch Yannick Hanfmann verlor, sind aus deutscher Sicht bei den Herren nur noch Alexander Zverev und Dominik Koepfer dabei.
Hanfmann ohne Chance gegen Rubljow
Hanfmann hatte gegen den starken Russen Rubljow beim 3:6, 3:6, 4:6 keine Chance. Der 29 Jahre alte Karlsruher musste sich gegen den ATP-Cup-Champion nach 1:42 Stunden geschlagen geben.
Überraschend nicht mehr im Turnier ist auch Victoria Asarenka. Die zweimalige Melbourne-Gewinnerin aus Belarus, die wie die am Montag gescheiterte Angelique Kerber vor dem Turnier zwei Wochen in strikter Quarantäne hatte verbringen müssen, verlor gegen Jessica Pegula aus den USA mit 5:7, 4:6. Titelverteidigerin Sofia Kenin aus den USA sowie Vorjahresfinalistin Garbine Muguruza aus Spanien kamen nach Zweisatzsiegen dagegen weiter.
Nadal und Medwedew problemlos in der nächsten Runde
Bei den Herren hat Mitfavorit Rafael Nadal hat mit einem ungefährdeten Drei-Satz-Sieg die zweite Runde der Australian Open erreicht.
Der Weltranglisten-Zweite, der wegen hartnäckiger Rückenbeschwerden auf einen Einsatz beim ATP Cup in der vergangenen Woche verzichtet hatte, gewann am Dienstag in Melbourne gegen den serbischen Tennisprofi Laslo Djere 6:3, 6:4, 6:1. Tags zuvor war der Ranglisten-Erste Novak Djokovic aus Serbien ebenfalls souverän in die nächste Runde eingezogen.
Auch der russische Titel-Mitfavorit Daniil Medwedew entschied sein Auftaktmatch für sich. Der 24-Jährige ließ dem Kanadier Vasek Pospisil beim 6:2, 6:2, 6:4 keine Chance. Medwedew hatte mit dem russischen Team am Sonntag das Finale beim ATP Cup gegen Italien gewonnen. Mit dem Erfolg gegen Pospisil baute er seine Siegesserie auf 15 Matches aus. Medwedew hatte im vergangenen Jahr bei den ATP Finals der besten acht Profis der Saison den Titel geholt und gehört zu den Favoriten beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. (dpa/sap)
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