Zum 16. Mal stand Roger Federer bei der ATP-WM im Halbfinale. Zum elften Mal und zum ersten Mal seit 2015 wollte er ins Endspiel. Doch im Generationenduell war sein 17 Jahre jüngerer Gegner stärker.

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Der sechsmalige Turniersieger Roger Federer hat bei den ATP Finals den Einzug in das Endspiel verpasst. Der 38 Jahre alte Schweizer unterlag am Samstag im Halbfinale dem 17 Jahre jüngeren Griechen Stefanos Tsitsipas 3:6, 4:6. Im Kampf um den Titel trifft Tsitsipas am Sonntag (19.00 Uhr/Sky) auf Titelverteidiger Alexander Zverev aus Hamburg oder den Österreicher Dominic Thiem.

"Wow", war Tsitsipas' erste Äußerung im Siegerinterview auf dem Platz. "Ich bin so stolz auf mich. Wahrscheinlich war das eines meiner besten Spiele in dieser Saison. Ich habe immer davon geträumt, eines Tages gegen Roger Federer spielen zu dürfen. Ein Traum ist wahr geworden", sagte der 21-Jährige nach dem zweiten Sieg im vierten Vergleich mit Federer. Der 20-malige Grand-Slam-Gewinner bestritt sein 16. Halbfinale bei der ATP-WM der besten acht Tennisprofis des Jahres, verpasste aber sein elftes Endspiel und das erste seit 2015. Sein letzter Titel bei dem Turnier liegt nun schon acht Jahre zurück.

Bereits Zverev und Medwedew geschlagen

Tsitsipas hatte sich erstmals und als erster Spieler seines Landes für den Jahresabschluss qualifiziert. Schon in der Gruppenphase zeigte der jüngste Spieler im illustren Achter-Feld begeisterndes Tennis, schlug Zverev und Daniil Medwedew und musste sich dem Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal nur knapp geschlagen geben.

Der Altersunterschied von 17 Jahren zwischen Tsitsipas und Federer war der größte, der jemals in der Turniergeschichte zwischen zwei Spielern bestand. Tsitsipas ging das Generationen-Duell jedoch ohne jede Ehrfurcht an. Was ihm in den jüngsten beiden Vergleichen mit Federer bei den 4:6, 4:6-Niederlagen im Endspiel von Dubai und im Halbfinale von Basel nicht ein einziges Mal gelungen war, schaffte er diesmal sofort: Gleich das erste Aufschlagspiel nahm Tsitsipas seinem Gegner ab. Er brauchte zwar sieben Satzbälle, entschied aber nach 46 Minuten den ersten Durchgang mit 6:3 für sich.

Sieg nach 96 Minuten

Wie bei seinem Erfolg gegen Federer zu Beginn des Jahres bei den Australian Open brachte Tsitsipas den Schweizer immer wieder zur Verzweiflung, weil er auch die schwersten Bälle zurückbrachte. Im zweiten Satz gelang Tsitsipas das Break zum 2:1, doch Federer nahm direkt im Anschluss dem Griechen dessen Aufschlag ab - von den Zuschauern in der Halle mit rhythmischen "Roger, Roger"-Rufen honoriert. Als Tsitsipas zum Matchgewinn aufschlug, geriet er 15:40 in Rückstand, doch der Weltranglisten-Sechste wehrte beide Breakbälle ab und beendete nach 96 Minuten die Partie mit dem ersten Matchball. (mss/dpa)

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