Egal, wie weit Cori Gauff in Wimbledon noch kommt: Die erst 15-jährige US-Amerikanerin ist nach zwei unerwarteten Siegen schon jetzt die Entdeckung des Turniers. Und formuliert selbstbewusst: "Ich will den Titel gewinnen!"

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Cori Gauff mischt mit ihrer Unbekümmertheit, Coolness und spielerischen Klasse Wimbledon auf. Schon werden Erinnerungen wach an einstige Tennis-Wunderkinder wie Jennifer Capriati und Martina Hingis.

Nach den unerwarteten Erfolgen über ihre 24 Jahre ältere Landsfrau Venus Williams und die doppelt so alte Slowakin Magdalena Rybarikova sagte Gauff: "Es passiert so viel, ich bin immer noch geschockt, dass ich hier bin."

Etliche Stars hätten sich bei ihr nach ihrem Erfolg über die fünfmalige Wimbledon-Siegerin Venus Williams gemeldet, schilderte sie. So viele, dass sie sie gar nicht aufzählen könne: "Ich könnte lügen und sagen, ich habe mich normal gefühlt. Es war echt schwer, mich auf mein nächstes Match zu konzentrieren."

Cori Gauff kam nur per Wildcard nach Wimbledon

Nur per Wildcard gelangte Gauff in die Qualifikation. Die hat der Teenager erfolgreich absolviert, in drei Partien keinen Satz abgegeben und damit als jüngste Spielerin überhaupt die Qualifikation für Wimbledon überstanden.

Seitdem läuft die Zugabe. Auf das 6:4 und 6:4 über Veteranin Williams, die Wimbledon bereits zweimal gewonnen hatte, bevor Gauff überhaupt zur Welt kam, folgte ein glattes 6:3 und 6:3 über Rybarikova, Überraschungshalbfinalistin in Wimbledon 2017.

Williams, relativ wortkarg in der Pressekonferenz nach ihrem Aus gegen Gauff, sagte: "Ich habe ihr zu ihrem Spiel gratuliert und für den weiteren Turnierverlauf viel Glück gewünscht. Für sie war es ein großartiges Match. Sie soll ihr Leben genießen."

Cori Gauff will "den Titel gewinnen"

Tennis-Ikone John McEnroe glaubt, dass sie an Titelverteidigerin Angelique Kerber, Australian-Open- und US-Open-Siegerin Naomi Osaka und der Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty früh vorbeiziehen wird.

"Wenn sie nicht die Nummer eins der Welt ist, wenn sie 20 ist, werde ich absolut schockiert sein", baute Gauffs Landsmann Druck auf, dem sich Gauff voller Selbstbewusstein aber auch selbst aussetzt: "Ich will den Titel gewinnen", hatte sie bereits vor dem Spiel gegen Rybarikova gesagt. Und: "Ich will die Größte werden."

Die Williams-Schwestern Serena und Venus, wie auch Gauff motiviert, trainiert und vermarktet von einem stolzen und ehrgeizigen Vater, sind ein naheliegendes Beispiel aus der Vergangenheit, dem Gauff folgen könnte.

Nächste Gegnerin ist Polona Hercog

Die nächste Gegnerin für Gauff kommt aus Slowenien und heißt Polona Hercog. Sie ist ihre bisher jüngste Kontrahentin im Hauptfeld und trotzdem auch fast doppelt so alt, nämlich 13 Jahre älter. Sie überraschte in Runde zwei mit einem 6:2 und 6:4 über Gauffs Landsfrau Madison Keys, die 2015 in Wimbledon das Viertelfinale erreichte und 2019 an Position 17 gesetzt war. Hercog steht in der Weltrangliste auf Position 60 und somit um 253 Plätze besser da als Gauff.

Auf dem Papier aber ist Hercog die bisher schwächste Widersacherin, mit der es Gauff seit der Qualifikation zu tun haben wird. Hercog stand nur 2017 auch in der dritten Runde in Wimbledon. Überstanden hat sie sie damals nicht.

Mit Material der dpa
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