Im Jahr 2022 hieß das Viertelfinal-Duell in Wimbledon noch Tatjana Maria gegen Jule Niemeier. Ein Jahr darauf schafft es Maria nicht mal in Runde zwei. Und auch Niemeier gewinnt nur ein Match. Ihr Aus lässt den Vorhang für die deutschen Frauen in Wimbledon komplett fallen.

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Jule Niemeier ist in Wimbledon in der zweiten Runde ausgeschieden. Die 23 Jahre alte Dortmunderin verlor im sonnigen London gegen Dalma Galfi aus Ungarn mit 6:4, 6:7 (5:7), 1:6 und zeigte dabei eine ganz schwache Leistung.

Im Vorjahr hatte Niemeier beim Rasen-Klassiker noch das Viertelfinale erreicht, wo sie im deutschen Tennis-Duell gegen Tatjana Maria verlor. Gegen Galfi leistete sie sich insgesamt 56 leichte Fehler und musste sich gegen die Nummer 126 der Welt nach 2:37 Stunden geschlagen geben. "Das war sicherlich der Knackpunkt", sagte Niemeier, die die enttäuschende Darbietung aber noch nicht analysiert hatte. "Ich habe mir ehrlicherweise noch keine Gedanken über das Match gemacht, seitdem ich vom Platz bin. Ich habe gerade wieder gemerkt, dass es wichtigere Dinge gibt im Leben als Tennis", sagte Niemeier und ließ offen, was sie genau meinte.

Jule Niemeier: "Zerbrochen an den eigenen Erwartungen"

"Ich glaube, dass es im Vergleich zur ersten Runde ein sehr schlechtes Match war von mir", führte sie zudem aus. "Vielleicht bin ich auch ein bisschen an meinen eigenen Erwartungen zerbrochen und konnte nicht die Leistung bringen, die ich zuvor gezeigt habe."

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Das Aus kam am fünften Turniertag auch für Tamara Korpatsch. Die 28 Jahre Hamburgerin verlor gegen die Serbin Natalija Stevanovic mit 5:7, 5:7. Die Norddeutsche war eigentlich bereits in der Qualifikation gescheitert, schaffte als sogenannte Lucky Loserin aber doch noch den Sprung ins Hauptfeld. Erstmals erreichte Korpatsch bei einem der vier Grand-Slam-Turniere die zweite Runde.

Damit sind in Wimbledon keine deutschen Spielerinnen im Einzel mehr vertreten. Zuvor waren Vorjahres-Halbfinalistin Maria und Anna-Lena Friedsam bereits in der ersten Runde ausgeschieden.

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Jule Niemeier unterlaufen zu viele leichte Fehler

Niemeiers Abschneiden ist dagegen eine Enttäuschung. Gegen Galfi lag die Dortmunderin schnell ein Break zurück, ehe sie vier Spiele in Serie gewann und sich nach 41 Minuten doch noch den ersten Satz holte. Sicherheit gab ihr das aber nicht. Auch im zweiten Durchgang leistete sich Niemeier zu viele leichte Fehler. Sie wirkte unkonzentriert, vor allem, nachdem Galfi zu Beginn des zweiten Satzes beim Stand von 3:3 und 40:40 stürzte und behandelt werden musste. Schon in der ersten Runde hatte Niemeiers Gegnerin Karolina Muchova aus Tschechien nach einem Sturz ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen. "Es ist nie leicht gegen jemanden zu spielen, der angeschlagen ist", hatte Niemeier nach der ersten Runde gesagt.

Jule Niemeier leistet im dritten Durchgang keine Gegenwehr mehr

Das bewahrheitete sich auch gegen Galfi. Niemeier wehrte zwar zwei Satzbälle der Ungarin ab, ehe sie den Satz im Tiebreak aber doch verlor. Nun gab es endgültig einen Bruch im Spiel der Deutschen. Niemeier kassierte im Entscheidungssatz ein schnelles Break und gab sich danach praktisch auf. Ohne große Gegenwehr verlor sie den dritten Durchgang mit 1:6 und erlebte in einem bislang schwachen Jahr damit die nächste Enttäuschung. (dpa/sid/hau)

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