Trotz einer Knieverletzung überzeugt Alexander Zverev in den ersten beiden Sätze des Achtelfinales in Wimbledon. Danach verliert die deutsche Nummer eins die Belastungsprobe.
Für Tennis-Olympiasieger
Zwei Sätze lang sah Zverev wie der sichere Sieger aus, dann aber kippte die Partie. Einen Monat nach seinem dramatisch verlorenen French-Open-Finale reist der gebürtige Hamburger für seine Ansprüche viel zu früh wieder ab und muss die Jagd auf den ersten Grand-Slam-Titel verschieben. .
Zverev spielt mit Knieschmerzen
Nach seinem unglücklichen Wegrutschen auf dem Rasen zwei Tage zuvor, die Schmerzen im linken Knie zur Folge hatte, spielte Zverev mit einer Bandage. Gegen Cameron Norrie hatte er sich das Knie überdehnt, als er zu einem Stoppball lief und die Richtung wechseln wollte. Inwiefern ihn dies groß beeinträchtigte, war von den Rängen schwer zu beurteilen.
Für die Aufgabe gegen den mit Abstand besten Gegner im bisherigen Turnierverlauf streifte sich der Weltranglisten-Vierte eine graue Bandage über das linke Knie. Darunter sei er zudem getapt, wie der ältere Bruder und Manager Mischa Zverev nach dem Einschlagen auf den angrenzenden Trainingsplätzen beim Streamingdienst Prime Video sagte. Zverev fühle sich "gut", so der Bruder. "Es kann nix kaputtgehen, es wird schon mal weh tun. Aber: Auf die Zähne beißen und durch." Doch es reichte am Ende nicht.
Zverev beeindruckt anfangs
Zverev konzentrierte sich anfangs vor allem auf seine Aufschlagspiele. Auch sein ein Jahr jüngerer Achtelfinalgegner servierte kompromisslos, so dass die Aufschläger dominierten. Entschlossen erhöhte Zverev beim Stand von 4:4 das Tempo von der Grundlinie und sicherte sich mit aggressiven Return das Break zum 5:4. Die Vorentscheidung für Satz eins.
Fritz hatte zuletzt erfolgreich gespielt und zum dritten Mal das Vorbereitungsturnier in Eastbourne gewonnen. In der Weltrangliste liegt der Kalifornier als Zwölfter nur acht Plätze hinter Zverev. Doch Zverev strahlte zwei Sätze eine größere Ruhe aus und wartete auf seine Chancen. Mehrfach rückte er erfolgreich ans Netz vor und unterstrich auch damit sein momentanes Selbstbewusstsein.
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"Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich in letzter Zeit alles dafür tue, um erfolgreich zu sein. Alles dafür tue, hoffentlich irgendwann so ein Turnier auch zu gewinnen", hatte der Tokio-Olympiasieger vor der Partie gesagt, "dann muss das Resultat auch zu einem alleine kommen und du brauchst du nicht jeden Tag zittern, ob es jetzt kommt oder nicht."
Zwei Sätze lang war Zverev der bessere Spieler, immer wenn es darauf ankam. Weil er konstanter agierte, entschied er den Tiebreak und damit auch den zweiten Durchgang für sich. Dann ließ Zverev nach, fabrizierte mehr Fehler - und kassierte mit einem Doppelfehler den ersten Aufschlagverlust im Turnier zum 4:5.
Zverev am Ende zunehmend in der Defensive
Die Souveränität war dahin, Zverev wirkte wackliger. Bei 2:2 kassierte der gebürtige Norddeutsche eine Verwarnung, weil er sich beim Aufschlag zu viel Zeit ließ. Der US-Amerikaner wurde dagegen immer besser, dominierte zunehmend die Ballwechsel. Im Tiebreak des vierten Satzes blieb Zverev chancenlos.
Die Partie wurde zu einer Belastungsprobe. Zverev musste für seine Punktgewinne ackern und geriet immer mehr in die Defensive. Das Break zum 1:3 im fünften Satz holte der letzte im Einzel verbliebene deutsche Hoffnungsträger nicht mehr auf.
Trotz seiner nach seinen Worten neu entwickelten Liebe zum Rasen geht der Wimbledon-Fluch für ihn damit weiter. Der French-Open-Finalist von 2024 und US-Open-Finalist von 2020 verabschiedete sich beim Grand-Slam-Turnier auf Rasen immer spätestens im Achtelfinale. (dpa/jst)
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