• Wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele setzen die deutschen Athleten in allen Disziplinen teilweise große Ausrufezeichen.
  • Und selbst bei den Biathlon-Damen gibt es wieder Grund zur Hoffnung.

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Ski alpin

Während die Männer schon in der konkreten Olympia-Vorbereitung waren, hatten die Damen noch ihr "Heim-Wochenende" auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen. Im Mittelpunkt dabei: Kira Weidle. Und die deutsche Medaillenhoffnung in den Speed-Disziplinen untermauerte ihre Ambitionen bei Olympia mit einer bärenstarken Leistung in der Abfahrt.

In ihrer Spezial-Disziplin raste Weidle am Samstag auf Rang vier, verpasste das Podium dabei um ganze vier Hundertstelsekunden. Trotz der sehr guten Leistung sah die Vize-Weltmeisterin aber noch Luft nach oben. "Es gab ein paar Dinge, die nicht so funktioniert haben. Es gibt definitiv wichtigere Rennen, wo man auf dem Podest stehen will."

Am Sonntag im Super G lief es dann nicht ganz so gut. Weidle landete nur auf Rang 20. Allerdings bleibt Eweidle auch in ihrer 1B-Disziplin eine Kandidatin für einen der vorderen Plätze - sofern Weidle einen perfekten Lauf erwischen sollte.

Biathlon

Die Ski-Jäger hatten nach drei Renn-Wochenenden in Folge in diesem Jahr auch frei - frohe Kunde gab es von Deutschlands Hoffnung Franziska Preuß aber dennoch. Die 27-Jährige sprach in einer Presserunde über ihre Chancen auf die Olympia-Teilnahme und schätzte die nach Wochen der Verunsicherung als ziemlich gut ein. "Ich bin schon relativ optimistisch, dass ich im Flieger nach Peking sitze. Es geht aufwärts", sagte Preuß. "Jetzt habe ich das Tal hoffentlich überwunden."

"Das Tal", das waren die unglückliche Fußverletzung noch vor Weihnachten, die Preuß zur ersten Pause zwang und die anschließende Corona-Infektion. "Da ist das mentale Gerüst schon ein wenig zusammen geprasselt", gestand Preuß. Nun hat sie zwar seit über sechs Wochen kein Rennen mehr bestritten und reist ohne die nötige Schneezeit nach Peking - aber wenigstens kann sie überhaupt anreisen.

Snowboard

Martin Nörl ist in absoluter Weltklasseform: Deutschlands bester Snowcrosser gewann nach zwei Weltcup-Siegen zuletzt auch die Generalprobe in Cortina d‘Ampezzo und reist als einer der Topfavoriten nach Peking. "Was soll man sagen, wenn man drei Rennen hintereinander gewinnt? Das ist der absolute Wahnsinn. Ich weiß auch nicht, was gerade abgeht", sagte Nörl.

"Wir hatten wieder richtig gutes Material, ich konnte meine Gleitfähigkeiten auf der Strecke voll ausspielen - und hatte zum Schluss auch das nötige Quäntchen Glück. Ich hoffe, das bleibt auch die nächsten zwei Wochen noch auf meiner Seite."

Nordische Kombination

Kommt es in Peking doch zum großen Showdown zwischen Weltcup-Dominator Jarl Magnus Riiber und Vinzenz Geiger? Dfer Deutsche jedenfalls ist eine Woche vor dem Start der Rennen bei Olympia in bestechender Form - und konnte Riiber am Wochenende endlich schlagen.

Bei seinem zweiten Saisonsieg wurde Riiber nur Zehnter, bei Geigers erstem Sieg im Weltcup vor einigen Wochen hatte der Norweger noch freiwillig auf einen Start verzichtet. In Seefeld nun die verkappte Kampfansage an den besten Kombinierer der Welt. "Ich habe immer gewusst, dass die Chance kommen wird. Heute ist es perfekt aufgegangen", sagte Geiger nach seinem Coup im ZDF.

Bereits am Freitag lieferten sich Geiger und Riiber ein Duell fast auf Augenhöhe, das der Weltcup-Führende aus Norwegen aber noch fpr sich entscheiden konnte. Geiger wurde Zweiter und legte damit mit einem ersten und einem zweiten Platz einen fast perfekten Start ins Wochenende hin.

Die Plätze vier, fünf und sechs von Eric Frenzel, Terence Weber und Julian Schmid machten das herausragende deutsche Ergebnis am Samstag rund, die deutschen Herren dürften in der Dstaffel damit zu den absoluten Topfavoriten in Peking gehören. Daran änderte auch der Sonntag nichts mehr, an dem Geiger auf Rang vier landete und das dritte Podium innerhalb von drei Tagen verpasste.

Skispringen

Doppel-Podium für Katharina Althaus in Willingen: Am Samstag musste sich die Olympia-Zweite nur der überragenden Österreicherin Marita Kramer geschlagen geben. Am Sonntag dann flog Althaus in Abwesenheit von Kramer, die positiv auf Corona getestet wurde, erneut auf den zweiten Rang.

Licht und Schatten gab es bei den Herren. Nach zwei mehr oder weniger verkorksten Tagen zum Auftakt in Willingen meldete sich Karl Geiger im abschließenden Wettbewerb am Sonntag fünf Tage vor der Eröffnungsfeier mit einem zweiten Platz eindrucksvoll zurück. Der Deutsche musste sich nur dem Norweger Marius Lindvik geschlagen geben, reist nun aber im Gelben Trikot des Gesamtweltcup-Führenden nach China.

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Bei heftigen Winden waren Geiger und Markus Eisenbichler im ersten Wettkampf des Wochenendes noch regelrecht abgestürzt. Geiger landete auf Rang 20, Eisenbichler wurde sogar nur 30. Der nicht für Olympia nominierte Severin Freund überraschte dagegen mit Rang vier.

Und auch im Mixed-Wettbewerb wurde es nichts mit einem Podiumsplatz. Am Ende stand Platz vier - und damit eine kleine Enttäuschung. Die konnte Geiger mit seinem anschließenden starken Ergebnis aber wieder wett machen.

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