- Der Deutsche Skiverband und drei weitere Nationalverbände ziehen vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS).
- Es geht um die umstrittene Wahl des Weltverbandspräsidenten Johan Eliasch.
- Auf Antrag von Delegierten wurde per Abstimmung eine geheime Wahl festgelegt, die geforderte Option Nein als Antwort gab es nicht.
Der Deutsche Skiverband und drei weitere Nationalverbände ziehen nach der umstrittenen Wahl des Weltverbandspräsidenten Johan Eliasch vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas. Gemeinsam mit dem DSV werden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch die Verbände Österreichs, der Schweiz und Kroatiens Klage gegen die Wahl des Fis-Oberhauptes einreichen. Zuvor hatte unter anderen der Schweizer "Blick" darüber berichtet.
Eliasch war Ende Mai für mindestens vier weitere Jahre zum Präsidenten gewählt worden. Der britisch-schwedische Geschäftsmann hatte beim Ski-Kongress in Mailand keinen Gegenkandidaten gehabt. Eliasch erhielt 100 Prozent der abgegebenen Stimmen, aber nicht alle Delegierten hatten gewählt. Auf Antrag von Delegierten wurde per Abstimmung eine geheime Wahl festgelegt, die geforderte Option Nein als Antwort gab es nicht.
Wahl von Weltverbandspräsident "schlichtweg eine Farce"
"Eine Wahl, bei der die Delegierten nur eine einzige Option hatten, um eine gültige Stimme abzugeben, nämlich mit Ja zu stimmen, deckt sich nicht mit unserem Rechtsverständnis und ist schlichtweg eine Farce", hatte Stefan Schwarzbach, Vorstandsmitglied des Deutschen Skiverbandes, der ARD damals gesagt und ergänzt: "Ein solches Vorgehen ist nach Ansicht unserer juristischen Experten auch nicht konform mit dem Schweizer Vereinsrecht." Der DSV und andere Nationen hatten daraufhin nicht an der Wahl teilgenommen. Zur aktuellen Entwicklung wollten die Verbände noch keine Einschätzung abgeben.
Die Vorschläge von Eliasch sorgen seit seinem Amtsantritt 2021 immer wieder für Irritationen und Kritik in der Skiszene - etwa der Plan, Skirennen in Dubai zu veranstalten, den Riesenslalom auf nur einen Durchgang zu verknappen sowie Alpin-Weltcups zentral zu vermarkten. Bisher liegen die Vermarktungsrechte bei den Nationalverbänden, auf deren Gebieten die Weltcups stattfinden. (dpa/okb)
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