Ted Ligety schiebt Matthias Mayers schwere Rückenverletzung just auf dessen Airbag. Laut dem US-Amerikaner werden die Rennfahrer mit nicht ausreichend getestetem Material auf die Piste geschickt.

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Nach dem schweren Sturz von Matthias Mayer in der Abfahrt von Gröden geht Speed-Kollege Ted Ligety hart mit den Ausrüstern ins Gericht. Es sei "unglücklich, dass Rennfahrer als Crash Test Dummies für unausgereifte Airbag-Systeme missbraucht werden".

"Matthias Mayer tut mir ganz furchtbar leid und ich wünsche ihm das Beste", schreibt Ligety auf Facebook. Seines Wissens sei Mayers Unfall der erste Rennsturz mit Airbag - und der habe mit "der schlimmsten Rückenverletzung der vergangenen zehn Jahre im Weltcup" geendet.

"Für mich sieht es so aus, als hätte der Airbag als Hebelpunkt fungiert, um den herum sein Rücken gebrochen ist. Das muss untersucht werden", urteilt der US-Skistar.

Mayer selbst war froh über die Sicherheitsmaßnahme: "Zum Glück habe ich den Airbag angehabt, der ist in der Luft aufgegangen. Das war in dem Fall sicherlich eine gute Lösung", sagte er nach seinem Sturz.

An den Unfallhergang konnte er sich genau erinnern. "Ich war da ein bisserl weit weg beim Tor, vor der Welle hat der Ski geschnitten, dann hat es mich eingedreht und ich bin genau auf die Wirbelsäule geflogen. Ich habe keine Luft mehr gekriegt. Aber der Abtransport hat sehr gut funktioniert."

OP noch Samstagnacht

Bei einer neuerlichen Untersuchung in Innsbruck stellte sich heraus, dass Mayers 6. und 7. Brustwirbel gebrochen waren.

Eine der beiden Frakturen war instabil, weshalb Mayer noch Samstagnacht operiert wurde. Dabei wurde der Bereich vom 5. bis zum 8. Brustwirbel verschraubt, wie der Österreichische Skiverband mitteilte.

"Matthias geht es den Umständen entsprechend gut. Er muss jetzt mindestens zehn Tage hier bleiben, bevor er in häusliche Pflege entlassen werden kann", sagte Dr. Michael Gabl, der die Operation im Sanatorium Kettenbrücke gemeinsam mit Dr. Klaus Galiano durchgeführt hat.

Mayer: "Hätte viel schlimmer sein können"

Mayer war am Sonntag nach der Operation noch müde, aber guten Mutes: "Es hätte viel schlimmer sein können. Da wächst alles wieder zusammen."

Der Abfahrts-Olympiasieger war beim Speed-Klassiker in Gröden vor der Ciaslat-Einfahrt schwer gestürzt. Der 25-Jährige knallte direkt mit dem Rücken auf die Piste.

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