• Ende August jährt sich der Todestag von Prinzessin Diana, der Königin der Herzen, zum 25. Mal.
  • Dieser historische Sommertag im Jahr 1997 hat sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Viele von Ihnen wissen noch genau, wo sie waren, als sie vom Tod Dianas erfahren haben und wie sie sich dabei gefühlt haben.
  • Danke, dass Sie Ihre Geschichten mit uns geteilt haben. Hier kommt eine Auswahl Ihrer Zuschriften.

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Der 31. August 1997 ist 25 Jahre her. Und doch wissen viele von Ihnen noch genau, wann und wo sie an diesem Tag waren. Nicht nur das britische Königshaus und Volk ist fassungslos, als sich die Nachricht vom Unfalltod von Prinzessin Diana verbreitet. Ungläubigkeit, Schock, Trauer – von diesen Emotionen berichten auch Sie in Ihren zahlreichen Leserbriefen, die uns nach unserem Leseraufruf erreicht haben. Danke, dass Sie Ihre Geschichten mit uns geteilt haben. Wir veröffentlichen in diesem Beitrag eine Auswahl Ihrer Zuschriften.

"Diese Worte klingen mir heute noch im Ohr"

Der Unfall geschah in der Nacht von Samstag auf Sonntag, also 31.8. auf 1.9.1997. Statt sonntags auszuschlafen, ging mein Wecker gegen 01.00h nachts, da ich morgens um 06.00h in den Urlaub fliegen wollte und daher bereits in den frühen Morgenstunden zum Flughafen aufbrechen musste.

Die erste Nachricht im Radio sprach lediglich davon, dass die Prinzessin einen Autounfall in Paris gehabt hätte. Es klang nicht wirklich nach einem ernsten Vorfall. Tatsächlich hieß es, dass Diana sich angeblich ein Bein gebrochen hätte, aber nicht lebensgefährlich verletzt sei. Diese Worte klingen mir heute noch im Ohr. Während ich mich weiter auf die Abholung vorbereitete, wurden die Nachrichten langsam düsterer.
Irgendwann unterbrach der Sender das laufende Musikstück und der Sprecher sagte mit ungläubiger Stimme, dass jemand in Paris gerade der Presse gegenüber bestätigt hätte, dass Diana gestorben sei.

Begleitet von diesem Umstand habe ich meinen Urlaub verbracht. Der erste Gang jeden Morgen führte zum Kiosk um die Ecke, wo wir uns die englische "Sun" gekauft haben, um auf dem Laufenden zu bleiben. Mein Urlaub endete damit, dass ich mit vielen anderen Hotelgästen vor dem großen Fernseher im Speisesaal saß, wo die Beerdigung übertragen wurde. Obwohl ich keinerlei besondere Vorliebe für Diana hatte und auch kein Fan der Klatschpresse bin, habe ich Rotz und Wasser geheult, als der Brief auf ihrem Sarg mit der Aufschrift "Mummy" eingeblendet wurde. Und als Elton John in der Kirche gesungen hat. Die Rede von Charles Spencer, dem Bruder von Diana, hat sicherlich viele aufgewühlt. Das erst hat es irgendwie "real" gemacht.

Cat, Karlsruhe

"Trauer um eine Person, die ich nicht kannte"

Es ist Sonntag früh. Kurz vor meinem 18. Geburtstag. Und nach einer durchfeierten Nacht. Mit schwerem Kopf starte ich am späten Vormittag meinen Tag. Kaffeeduft erfüllt die Küche. Das Radio wird angemacht, Nachrichten starten. Wie langweilig. Mit der Hand bereits am Ausschaltknopf halte ich plötzlich inne. "Prinzessin Diana ist tot" höre ich den Sprecher sagen. Den Rest vernehme ich kaum noch. Ungläubig gehe ich einen Schritt zurück. Diana. Welche Diana? Doch nicht DIE Diana? UNSERE Diana? An deren Schicksal selbst ich als junge Göre mein Leben lang Anteil genommen habe. Google ist zu der Zeit nicht. Mir bleibt nur der Gang zum Fernseher. In der Hoffnung, es ist nicht wahr. Ist es aber. Es ist Sonntag. Ich fühle mich verkatert. Ohne Alkohol getrunken zu haben. Trauer hat den gleichen Effekt. Trauer um eine Person, die ich nicht kannte. Deren Schicksal mir aber naheging. Das war Diana.

Meropi, Hannover

"Ich konnte lange nicht einschlafen und war ziemlich aufgewühlt"

Ich habe noch mitten in der Nacht von Dianas Tod erfahren. Ich war mit meinem dritten Kind schwanger und für einen bevorstehenden Schulbasar mussten wir viele handwerkliche Dinge für den Verkauf anfertigen. Meine Kinder waren im Bett, mein Mann, ein Bäcker, bei der Arbeit. Ich nähte Puppen und hörte dabei Radio. Als ich vom plötzlichen Tod Dianas im Radio hörte, war ich schockiert und tief getroffen. Ich hatte sie gern gehabt. Schon als Kind hatte ich über meine Oma, die immer viele Illustrierte las, viel über ihr Leben mit Charles und den beiden Söhnen erfahren. Sie hatte mir damals immer ein bisschen leid getan, in so einer steifen und emotionsarmen Umgebung leben zu müssen und ich konnte ihren Ausbruch gut nachvollziehen. Vor allem nach all der Herzlosigkeit und dieser Demütigung durch Charles und Camilla. Eigentlich konnte ich den Royals, bis auf Diana und ihren Söhnen, deshalb auch nichts abgewinnen. Elizabeth und Charles waren für mich einfach zu unmöglich in ihrem Verhalten. Es tat mir sehr leid um Diana und da ich gerade schwanger war, war ich sowieso sehr empfindsam. Ich konnte lange nicht einschlafen und war ziemlich aufgewühlt.

Julia, Wien

"Mein Schock bezog sich ganz ausschließlich auf die Angst, meine Mutter zu verlieren"

Der Todestag von Lady Di war für mich mindestens genauso denkwürdig, wie später die Attacke auf die Twin Towers in New York. Dass mich der Tod von Diana so stark berührte, erinnere ich sogar heute noch genau! Mein bester Freund, Fußball und meine Mutter spielten dabei eine wichtige Rolle.

Meine Mutter und ich hatten unser ganzes gemeinsames Leben lang eine sehr enge Beziehung. Zum Zeitpunkt des Todes von Diana im Jahr 1997 war meine Mutter 56 Jahre alt – genauso alt wie ich heute bin. Damals, im Sommer 1997, machte meine Mutter eine ausgedehnte Reise durch Indonesien und befand sich gerade auf Sumatra. Sie hatte sich einer längeren Kulturreisegruppe angeschlossen und genoss wie immer ihr freies und aufregendes Leben. Ich war damals 31 Jahre jung und führte selbst ein spannendes Leben. Die langen Reisen meiner Mutter empfand ich nie als belastend oder störend – im Gegenteil. Es war immer interessant, mit welchen Geschichten und Insiderwissen sie aus ihren Weltreisen zurückkehrte.

Aber: An diesem Tag, als ich morgens mit der bestürzenden Nachricht von Dianas Tod geweckt wurde, wurde eine verborgene Angst in mir getriggert – nämlich die, dass ich meine Mutter auf ähnlich unvorhergesehene Weise in der Ferne verlieren könnte.

Wohlgemerkt: Ich hatte niemals eine enge innere Bindung zu Lady Di oder das britische Königshaus aufgebaut. Mein Schock bezog sich ganz ausschließlich auf die Angst, meine Mutter zu verlieren. Es war fast schon eine Visualisierung dessen, wie es wäre, meine geliebte Mutter nicht mehr in meinem Leben zu haben.

Im Laufe des Tages manövrierte ich mich immer mehr in eine Art Spontan-Depression, die bei meinen Freunden nicht unbemerkt blieb. Ich erinnere mich an einen Anruf einer meiner engsten Freunde. Bei diesem Anruf war ich innerlich bereits so weit am Boden, dass ich nur noch ins Telefon sabberte und heulte. Naja, das nächste, was passierte, war der sehr beherzte "Eingriff" meines besten Freundes, der mir die Ansage machte, dass er in zehn Minuten vor der Tür stehen würde – er würde mich ins Stadion zum KSC mitnehmen, wo ein Bundesligaspiel stattfand. Und es sei ihm egal, ob ich Lust darauf hätte oder nicht – meinen Zustand könne niemand ertragen, am wenigsten ich selber. Und deshalb würde es jetzt gleich Richtung Fußballstadion gehen, damit ich auf andere Gedanken käme! Gesagt, getan! Minuten später waren wir unterwegs nach Karlsruhe und als Nächstes erinnere ich mich an einen unglaublich sonnigen Nachmittag im Stadion, wobei mir weder der Spielgegner noch das Ergebnis präsent sind. Das einzige, was ich weiß, ist, dass niemand von uns an dieser Partie wirklich interessiert war, denn wir waren und sind Fans von anderen Teams. Die Partie war uns völlig egal. Wichtig war nur, dass mein bester Freund mich aus der Diana-ist-gestorben-Lethargie und der daraus resultierenden Was-ist-wenn-Mama-nicht-mehr-zurückkommt-Depression herausgerissen hat. Dank an ihn, und den Fußball: Es hat geklappt!

Meine Mutter kam natürlich wohlbehalten zurück und für den Rest meines Lebens werde ich den Todestag von Lady Di mit meiner Mutter, einem total merkwürdigen Depressionsflash und dem Fußballmatch in Karlsruhe in Verbindung bringen. Ist doch auch irgendwie komisch, oder? Aber genau das ist MEINE Erinnerung an den Tod der Königin der Herzen!

Ute, Heidelberg

"Man konnte sich nicht vorstellen, wie die Zeit nach ihrem Tod sein würde"

An diesen Tag hatte mein größter Sohn Schulanfang. Wir feierten in der Wohnung und bereiteten früh alles vor. Wir machten das Radio an und dann hörten wir die Meldung von Dianas Tod und konnten es irgendwie gar nicht fassen. Sie war so oft in den Medien, dass sie schon fast zur Familie gehörte. Man konnte sich nicht vorstellen, wie die Zeit nach ihrem Tod sein würde. Es hört sich komisch an, aber es fühlte sich an, als käme eine große Leere auf uns zu.

Katrin, Oelsnitz

"Ich habe sehr lange gebraucht, um das Ganze zu verarbeiten"

Vor 25 Jahren war ich süße 20, 14 kg leichter und hatte noch keine Schlupflider. Ich weiß es noch wie heute. Nach einem Fußballspiel meines damaligen Freundes trafen wir uns alle in dem Biergarten unserer Stammkneipe. Wir bekamen gerade unsere Getränke und dann brachte ein Gast aus unserer Runde die Nachricht vom Tod von Prinzessin Diana vor. Ich dachte erst an einen üblen Scherz. Als ich realisierte, dass dem nicht so war, musste ich ganz schnell das Lokal verlassen, um meinen Tränen freien Lauf lassen zu können. Ich habe sehr lange gebraucht, um das Ganze zu verarbeiten. Hört sich voll doof an, ich kannte die verstorbene Person ja nur aus den Medien, aber dass diese tolle Frau jetzt nicht mehr da sein sollte, konnte ich einfach nicht fassen. Sie bleibt nach wie vor unvergesslich und auch nach 25 Jahren schaue ich mit großer Bewunderung auf sie zurück.

Liebe Diana,

ich hätte dich gerne einmal persönlich kennengelernt, du hast mein Leben sehr positiv geprägt. Heute bin ich Mama von zwei Töchtern und hoffe, sie so liebevoll erziehen zu können, wie du deine Jungs. Ich bin im sozialen Bereich tätig und liebe meine Arbeit sehr. Du hast meine und die Welt von vielen anderen Menschen wirklich besser gemacht.

Hab viel Spaß im Himmel

Susanne

"Es hat mich sehr emotional getroffen"

Es war der 30. August. Meine Firma, in der ich damals angestellt war, hatte an diesem Tag einen Abend mit einem großen Kunden veranstaltet. Es handelte sich um eine Schiffstour. Es war eine große Veranstaltung, die wir bis weit nach Mitternacht im Schiff genossen haben. Ich hatte nach dem Anlegen des Schiffes noch eine gute halbe Stunde mit dem Auto nach Hause zu fahren. Wie immer nicht ohne Musik aus dem Radio. Dann kamen die Nachrichten. Ich hatte noch das letzte Lied im Kopf und summte es, als mich die Nachricht vom Tod von Diana erreichte. Mein erster Gedanke war: Das hast du falsch verstanden. Das Radio spielte weiter fröhliche Musik. Ich war hin- und hergerissen, hatte ich mich verhört oder war es Wirklichkeit? Zu Hause habe ich direkt das Radio angestellt und auf die nächsten Nachrichten gewartet. Leider kam dann die traurige Gewissheit, es war wahr. Ich war sehr aufgewühlt und konnte lange nicht einschlafen. Meine Gedanken waren sofort bei den Kindern, da ich selbst Mutter eines seinerzeit 7-jährigen Sohnes war. Es hat mich sehr emotional getroffen. Diese Nacht wird immer in meiner Erinnerung bleiben. Erst die große, tolle Feier und dann die traurige Nachricht. Es hat mir gezeigt, wie schnell Freude und Leid zusammen kommen können. Dies ist meine Geschichte zum Tod von Lady Di.

Rita, Limburg

"Als ich eine Woche später wieder nach Hause kam, habe ich meinen Vater kaum wiedererkannt"

Auch ich kann mich noch ziemlich gut an den Todestag von Diana erinnern. Ich war damals 19 Jahre alt und habe noch bei meinen Eltern gewohnt. Nachts lief bei mir immer das Radio. Da ich am 31.08. in den Urlaub fliegen wollte, schlief ich in dieser Nacht kaum. Irgendwann kam in den Nachrichten die Todesmeldung von Diana. Ich dachte, mich verhört zu haben und machte gleich das Radio lauter. Aber es stimmte wohl. Als meine Eltern, die mich zum Flughafen fahren wollten, aufstanden, habe ich als Erstes vom Tod Dianas erzählt. Mein Vater war gebürtiger Engländer und total verstört. Auch im Urlaub in der Türkei verfolgte ich weiter alle Nachrichten zu dem Thema. Als ich eine Woche später wieder nach Hause kam, habe ich meinen Vater kaum wiedererkannt. Er hatte jeden Zeitungsartikel zum Thema Diana aufgehoben. In seinem Arbeitszimmer war eine richtige Sammlung entstanden und es lief ständig Elton John. Ein paar Wochen später war alles so weit wieder beim Alten. Trotzdem ist mir dieses Ereignis und diese Nacht sehr in Erinnerung geblieben.

Tanja

"Wir waren genauso entsetzt wie diese marokkanischen Händler"

An diesen Tag erinnere ich mich noch sehr genau. Ich war mit meiner Tochter zu der Zeit in Agadir im Urlaub. Wir hatten am Morgen nach dem Unfall einen Einkaufsbummel in der Stadt geplant. Von den schrecklichen Ereignissen der Nacht hatten wir noch nichts gehört. Als wir durch die Einkaufsstraße liefen, fanden wir es sehr merkwürdig, dass alle Geschäfte geöffnet waren, aber nirgends ein Verkäufer zu sehen war. In diesen Ländern wird man ja eigentlich von den Händlern bedrängt. Aus einem Hinterhof hörten wir zahlreiche Stimmen. Wir machten uns dort mit Rufen bemerkbar und daraufhin kam ein junger Mann hinter einem Vorhang hervor. Er hatte Tränen in den Augen. Wir fragten ihn, ob alles in Ordnung sei. Er schüttelte den Kopf und fragte in stotterndem Englisch, ob wir noch nichts von dem tragischen Unfall gehört hätten. Wir verneinten. Da winkte er uns, wir sollten mit hinter den Vorhang kommen. Dort saßen alle Händler vor einem Fernseher. Einige weinten und andere diskutierten aufgeregt. Dann sahen wir die schrecklichen Bilder des Unfalls. Wir waren genauso entsetzt wie diese marokkanischen Händler. Diana war und ist auch heute noch in der ganzen Welt beliebt, verehrt und geschätzt. Das ist unsere Geschichte zum Todestag von der Königin der Herzen.

Rita, Senftenberg

"In der Nacht ist eine Person von uns gegangen, und eine kam dazu"

In dieser Nacht ist mein ältester Sohn, Javier, in Berlin Charlottenburg geboren. Da ich selber nach der Geburt so aufgeregt war, dass ich nicht schlafen konnte, habe ich den Fernseher angehabt und irgendwann kam dann die tragische Meldung. In der Nacht ist eine Person von uns gegangen, und eine kam dazu. Daher sind für mich der Tod von Lady Diana und die Geburt meines Sohnes unzertrennlich.

Pascal, Moers

"In irgendeiner Weise barg dieser Tod für mich ein Mysterium, das ich gerne ergründet hätte"

Tatsächlich erinnere ich mich noch genau an diesen Tag. Ich machte damals gerade ein Praktikum in einer Reha-Klinik in Bonn. Mein Dienst sollte um 14 Uhr beginnen, gegen halb zwei betrat ich das Schwesternzimmer. Alle saßen um den Tisch versammelt, still mit gesenktem Blick. In der Mitte brannte eine Kerze. Mein fröhlicher Gruß blieb mir im Hals stecken, stattdessen fragte ich leise: "Ist jemand gestorben?" Vielleicht ein Patient, dachte ich. "Ja, Prinzessin Diana!", antwortete eine aus der Runde und Tränen stiegen ihr in die Augen. Fassungslos schaute ich sie an, die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich: Sie war doch nicht krank, hat sie etwa ...? "Ein Autounfall, die genaueren Umstände weiß man noch nicht."

Dann saßen wir noch eine ganze Weile stumm und traurig da, vielleicht ein stilles Gebet sprechend, vielleicht in Gedanken bei ihren Kindern, vergangene Pressebilder und -meldungen vor dem inneren Auge. Als wir uns schließlich zu unserem Dienst aufrafften, war es bereits deutlich nach 14 Uhr. Niemand hat sich darüber beschwert. An diesem Nachmittag verlief der Alltag auf der Station deutlich gedämpfter als sonst. Ich weiß noch, dass ich danach noch möglichst viele Informationen aus der Presse sammelte. In irgendeiner Weise barg dieser Tod für mich ein Mysterium, das ich gerne ergründet hätte.

Ingrid, Oer-Erkenschwick

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