Jetzt geht es wirklich nur noch um das Tanzen. Laura Müller und Ilka Bessin sind raus und "Let's Dance" damit um zwei schillernde Erscheinungen ärmer. Umso entschlossener, fleißiger und ehrgeiziger zeigten sich die Übriggebliebenen: Um den Einzug ins Finale kämpften Lili Paul-Roncalli, Luca Hänni, Moritz Hans und Tijan Njie.

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Der Kampf um den Einzug ins Finale fand unter verschärften Bedingungen statt: mit noch mehr "künstlicher Eskalation vom Band" (Moderator Daniel Hartwich), noch strengeren Juryaugen, zumindest bei Joachim Llambi, und dem berüchtigten "Improdance" – diesmal "even more extreme".

Die Auflagen für die verbliebenen Tanzpaare waren hart: Das Auslosen eines Zufalls-Tanzes, gefolgt von 1,5 Minuten Umziehzeit, 30 Sekunden für Absprache, danach die einminütige Präsentation.

"Let's Dance": Cowboy und Torero

Dass Schauspieler Tijan Njie laut Jurorin Motsi Mabuse mit Partnerin Kathrin Menzinger inzwischen "gutes Storytelling und einen eigenen Weg der Präsentation" gefunden hat, bewies er im Western-Quickstep zu "Ring of Fire" und als Glitzer-Torero in einem kraftvollen Paso Doble.

Joachim Llambi war dieser allerdings zu kraftvoll, ihm fehlten die "klaren Linien" sowie im Standardtanz die korrekte Fußhaltung: "Fersenschritt statt Ballenansatz ist fatal für die Höhen." Details wie diese sollten nun über den weiteren Weg der vier letzten Besten entscheiden: "Wenn wir so etwas nicht bewerten, führen wir uns als Jury ad absurdum", rechtfertigte Llambi sein Jammern auf oberstem Niveau.

Moritz Hans stellte sich der Herausforderung von Paso Doble und Slowfox. Vom "Underdog" der Staffel zum Entertainer, so beschrieb Tanzpartnerin Renata Lusin seine Entwicklung vollkommen zurecht. Mit Kampfeslust und Nonchalance und einer guten Portion Selbstbewusstsein lieferte Hans eine überragende Leistung ab.

Unterstützung erhielt der Kletterer von jemandem, der ebenfalls ohne Tanzkenntnisse in die Show gegangen war: Vorjahressieger Pascal Hens, der zum Umschlagholen ins Studio geladen war, äußerte Solidarität unter Sportlern: "Ich drücke besonders ihm die Daumen."

Attacke! - Lili Paul-Roncalli greift an

An die einzige Promi-Frau unter den letzten Kandidaten hatte Motsi Mabuse eine klare Ansage: "Attacke!" Und das zeigte Lili Paul-Roncalli in Form einer Salsa. "Chili Lili con Carne" (Jorge) absolvierte diesen trotz steigender Nervosität gewohnt souverän, ebenso wie den Contemporary.

Sollte es Lili noch an etwas fehlen, dann an überbordendem Gefühl, erkannte Partner Massimo Sinató im Training messerscharf: "Immer wenn es emotional wird, gehst du." Nicht immer allerdings: Als es beim "Improdance" an ihren "Traumatanz" Charleston ging, bei dem sie letzte Woche frontal mit Sinató zusammen gestoßen war, ging sie eher aufs Ganze und überzeugte die Jury aufs Neue.

Überragend auf ganzer Linie zeigte sich wieder einmal Luca Hänni: An der Seite von Christina Luft entwickelte er sich zum Improvisationsmeister und zeigte einen ein fulminanten Turbo-Cha Cha Cha. Und auch die lässige 50er-Jahre-Hüfte zum Elvis-Presley-Jive, mitreißende Dramatik beim "Phantom der Oper"-Tango nötigten Motsi Mabuse "Respect!" ab: "Das war eine Ansage für den Pokal."

Juror Llambi legte noch nach: "15 Punkte von mir." Dabei gebührte Profi Christina Luft noch mehr von diesem "Respect": den "Improdance even more extreme" tanzte sie mit Beinverletzung, die sie sich durch eine Bühnenlampe zugezogen hatte, und verlor auch noch während des Tanzens ihren Schuh - den sie souverän wegkickte und grazil weiter tanzte.

Überraschender "Let's-Dance"-Finaleinzug

Bei der Entscheidung mussten Tijan Njie und Moritz Hans zittern: Am Ende waren es wieder die Zuschauer, die in einem der qualitativ stärksten "Let's Dance"-Halbfinale "ever" (Motsi Mabuse) zwischen den beiden Muskelmännern entschieden.

Artistik (Roncalli), Show-Gen (Hänni) und Sportsgeist (Hans) werden das diesjährige Finale prägen und die Entscheidung noch schwerer machen. Vielleicht muss Joachim Llambi ein Machtwort sprechen? Damit zu rechnen ist auf jeden Fall: "Weil ich's kann."  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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