An Tag 14 ist für Eric Stehfest Schluss im Dschungel. Sein Ende besiegelt haben Elena Miras und Daniela Büchner. Überrascht war er von ihrer Entscheidung nicht, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion verrät. Außerdem kam von ihm eh gleich die Retourkutsche – oder wie er es nennt: die "Karma-Polizei". Auch Daniela bekommt ihr Fett weg. Und dann bleibt da noch die Frage aller Fragen: Haben sich er und Gigi nun endlich geküsst?
Eric Stehfest, die Dreharbeiten sind schon etwas her. Dadurch haben Sie jetzt die Möglichkeit gehabt, sich in Ruhe die Sendungen nochmal anzuschauen und alles Revue passieren zu lassen. Was denken Sie im Nachhinein über Ihren Auftritt im Legenden-Dschungel?
Der große Unterschied ist letztlich: Beim letzten Mal [Dschungelcamp im Jahr 2022, Anm. d. Red.] war ich sehr in mich gekehrt und habe das nicht hinbekommen, mich zu integrieren und die Dinge direkt anzusprechen, die mir durch den Kopf gegangen sind. Das habe ich nicht aus Taktik oder weil ich nicht sozial genug bin gemacht, sondern weil es mir schlichtweg nicht möglich war. Das war für mich wahnsinnig schwierig, weil ich eigentlich ein wahnsinnig humorvoller Mensch bin, jeden Tag lache und immer einen Scherz auf Lager habe. Und genau diese Seite haben wir dieses Mal erleben können.
Stimmt denn das Bild, wie Sie sich selbst im Dschungel wahrgenommen haben, mit dem überein, wie Sie sich nun ein paar Wochen später im Fernsehen gesehen haben?
Ja, absolut. Das, was man da gesehen hat, das bin wirklich zu 100 Prozent ich da drin gewesen.
Eric Stehfest und Gigi Birofio - eine Bromance oder ein Kuss fürs Leben?
Also keine großen Überraschungen im Nachhinein erlebt?
Nein. Mir war auch völlig klar, dass RTL den Fokus auf die Bromance [mit
Apropos: Kam der Kuss mit Gigi eigentlich noch zustande?
Ja, das mit dem Kuss, das ist eine Sache zwischen Gigi und mir. Das kann ich ohne ihn nicht entscheiden, das einfach so zu erzählen.
Was ist aus Gigi und Ihnen nach dem Dschungel geworden?
Wir haben Kontakt und es wird wahrscheinlich nicht mehr lang dauern, da treffen wir uns auf einem Rave.
Eric Stehfest hatte am meisten "mit dieser Sprunghaftigkeit der Menschen" zu kämpfen
Haben Sie auch zu anderen Dschungelcampern noch Kontakt?
Ich habe mit dem einen oder der anderen geschrieben: mit Mola [Adebisi], Sarah [Knappik],
Ich stehe immer noch zu meiner Meinung, dass das Dschungelcamp wirklich das heftigste Format ist, was man durchleben kann. Und man sollte keine Kandidatin und keinen Kandidaten als Mensch daran messen, was man dort sieht. Man ist in so einer Extremsituation. Durch den Hunger und den Schlafentzug kommen eben auch einfach Dinge hoch oder raus, wo man vielleicht im Nachhinein selber erschrickt und denkt: Was ist mir denn da passiert?
Womit hatten Sie am meisten im Dschungel zu kämpfen?
Mit dieser Sprunghaftigkeit der Menschen, wer mit wem cool ist. Diese Meinungen über sich selbst, die vertreten wurden – und dann wurde aber anders gehandelt. Das ist aber auch wieder so ein Ding bei ADHS, dass man verzweifelt nach Beständigkeit sucht und Vertrauen aufbauen will – es einem dann aber schwerfällt. Das hat es noch umso schwerer gemacht.
Zu wem konnten Sie dennoch am meisten Vertrauen aufbauen?
Letztlich zu Gigi, um ehrlich zu sein. Er ist neben mir fast der Einzige, der von Anfang bis Ende das tut, was er sagt.
Eric Stehfest: "Ich bin dann die Karma-Polizei"
Zurück zu Ihrem Rauswurf: Hat es Sie überrascht, dass es Sie getroffen hat?
Überrascht hat es mich nicht, aber ich sag' mal so: Wenn ein "Dschungel der Legenden" vorbei ist und die Mehrzahl eine andere Legende als die Legende, die gewonnen hat, im Kopf behält, dann ist das der größere Sieg als – Steuern abgezogen – 70.000 Euro mit nach Hause zu nehmen und dafür beim Rest des Landes ein Verräter zu sein oder ein Schummler, ein Feigling.
Sie haben als letzte Amtshandlung
Na ja, ich bin ja ein Fuchs. Und ich habe auch sehr viel beobachtet. Das ist mein Ding. Ich finde, man muss nicht immer in einen Raum reinkommen und gleich losbrüllen, sondern erst mal beobachten, wie sich Menschen verhalten, bevor man sich öffnet.
Und ich habe natürlich auch die Frauen analysiert, und letztlich haben wir gesehen, dass eine Elena stärker getan hat, als sie ist – mental. Und ich wusste genau, dass Georgina wirklich stark ist. Die tut nicht nur so. Dementsprechend war das für mich klar. Ich bin dann die Karma-Polizei, die vorbeigekommen ist und Strafzettel verteilt hat.
Man hätte aber auch denken können, dass Ihre Wahl auf
Ja, aber da war mir klar: Die fliegt von ganz allein.
Eric Stehfest: Das macht für ihn eine wahre Legende aus
Wie sind Sie mit der neuen Regelung, dass Sie sich untereinander rauswerfen konnten, zurechtgekommen?
Ich habe dieses Spiel gar nicht so richtig mitgespielt. Ich hatte mir nur vorgenommen, meinen Gedanken, was für mich eine Legende ist und was für mich die Legende der Legenden haben muss, von Anfang bis Ende durchzuziehen. Ich habe mehrfach gesagt oder versucht zu beschreiben, wie ich mir diese Person vorstelle, und habe versucht, diese zu verkörpern. Letztlich stand es auch in dem Brief am Ende, den Elena vorgelesen hat: "Nur eine wahre Legende oder die echten Legenden kommen bis ins Finale." Dieser Satz hätte eigentlich bei allen auslösen müssen: "Okay?!" Und das hat es auch, nur ist das leider alles nie im Schnitt gelandet. Aber gerade so Leute wie Danni und Elena haben mir in den zwei Wochen immer wieder mitgeteilt, dass sie mit mir im Finale stehen wollen; dass sie wollen, dass es ein geiles Finale mit den Stärksten wird; und was es für eine Ehre für sie wäre. Darauf habe ich mich ein bisschen verlassen.
Könnten Sie nochmal beschreiben, was für Sie eine wahre Legende ist?
Jemand, der nicht unbedingt in der ersten Reihe stehen und der Lauteste sein muss. Jemand, der nicht alles umwälzt, was sich ihm in den Weg stellt. Und der, obwohl er das alles so macht, heller leuchtet als alle anderen, weil er bereit ist, sich für andere Menschen aufzuopfern. Das ist letztlich das, warum wir existieren: uns gegenseitig hier auf dieser Reise zu unterstützen und sich nicht vor Ängsten oder Unsicherheiten zu verstecken und jede Herausforderung anzunehmen.
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