Frank Elstner wurde als Fernsehunterhalter einem Millionenpublikum bekannt. Nun macht der 77-Jährige seine Parkinsonerkrankung öffentlich. Und zeigt eine neue Show auf YouTube, unter anderem mit Jan Böhmermann.

Mehr Themen zu TV & Streaming finden Sie hier

Frank Elstner hatte sich in der Öffentlichkeit zuletzt etwas rarer gemacht. In Baden-Baden, seinem Wohnort, blieb der langjährige Fernseh- und Radiomoderator aber präsent. Er nahm an Veranstaltungen teil und drehte Tierfilme für den Südwestrundfunk (SWR). Zu Gerüchten über seinen Gesundheitszustand hat der 77-Jährige nun erstmals öffentlich Stellung genommen. Er habe Parkinson, sagte er in einem Interview der Wochenzeitung "Die Zeit".

Elstner, auch "Mister Wetten, dass..?" genannt, machte seine Erkrankung damit selbst publik. "Außer meiner Familie und meinem besten Freund habe ich es bislang niemandem erzählt", sagte er in dem Interview: "Ich versuche, die Sache so leicht wie möglich zu nehmen und nicht in Selbstmitleid zu versinken."

Frank Elstner ist am 25. April bei Markus Lanz

Er wolle versuchen, mit der Krankheit zu leben. Dies sei ihm bislang auch gut gelungen - auch wenn nicht absehbar ist, wie sich die Krankheit entwickelt. Als gläubiger Katholik, hat Elstner früher stets betont, gehe er grundsätzlich zuversichtlich durchs Leben. Und versteckt seine Krankheit nicht: In der Talksendung "Markus Lanz" im ZDF ist er am Donnerstag (25. April) um 23.15 Uhr zu Gast und spricht darüber.

Einem Millionenpublikum bekannt wurde Elstner, als er 1981 mit "Wetten, dass..?" im ZDF Europas größte Fernsehshow auf den Bildschirm brachte und sechs Jahre lang moderierte, bevor Thomas Gottschalk übernahm. Er schuf und präsentierte später viele weitere Fernsehshows, moderierte im Ersten auch "Verstehen Sie Spaß?".

Zuletzt moderierte er im Ersten "Die große Show der Naturwunder", die vor zwei Jahren eingestellt wurde und im SWR Fernsehen aus Baden-Baden die wöchentliche Talksendung "Menschen der Woche".

Elstner macht nicht Schluss mit TV

Vor dreieinhalb Jahren war mit dieser Sendung Schluss, seitdem konzentrierte sich Elstner vor allem auf seine Tierreportagen "Elstners Reisen", die er gemeinsam mit dem SWR und dem Karlsruher Zoodirektor Matthias Reinschmidt realisiert.

Die Sendereihe widmet sich dem Tier- und Artenschutz sowie dem Zusammenleben von Menschen und Tieren in verschiedenen Regionen der Welt. Für den Karlsruher Zoo engagiert sich Elstner ehrenamtlich. «Es ist spürbar, dass es ihm ein Herzensanliegen ist», sagte der Zoodirektor einmal über seinen prominenten Unterstützer und Wegbegleiter. Im Zoo öffentlich aufgetreten ist Elstner zuletzt regelmäßig, vor allem um für Tierschutz zu werben.

"Mein Spieltrieb ist ungebrochen", sagte Elstner, als er im Fernsehen die letzte Ausgabe von "Menschen der Woche" präsentierte. In Baden-Baden, wo er mit seiner Familie lebt, hat er sein Büro. Er widmet sich, wie schon seit Jahrzehnten, Fernseh- und Showkonzepten.

Neue Talkshow auf YouTube

Aus dem Beruf komplett zurückziehen möchte er sich bewusst nicht. So veröffentlicht er unter anderem eine neue Talkshow auf YouTube. Der Titel: "Wetten, das war's..?" mit Elstner in der Rolle des Gastgebers und prominenten Gästen, unter anderem Fernsehkollege Jan Böhmermann sowie "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Produziert wird die Show unter anderem von Elstner-Sohn Thomas, der es - wie der Vater - als Produzent in die Fernseh- und Medienbranche geschafft hat.

Parkinson ist eine Nervenkrankheit, die Bewegungsstörungen und Zittern verursacht. Gegen die Ursachen der Krankheit gibt es, trotz intensiver Forschung nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) noch immer keine Therapie. Mit Medikamenten könnten Symptome jedoch bekämpft oder zumindest reguliert werden. So lasse sich mit der heimtückischen Krankheit, zumindest auf unbestimmte Zeit, leben.

(dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.