Besser schlafen statt Leben retten: In der neuesten Ausgabe der Investoren-Show "Die Höhle der Löwen" hatten Maschmeyer, Williams, Thelen und Co. die Spendierhosen an. Alle fünf "Löwen" stritten sich darum, wer in Tabletten investieren darf, mit denen man besser schlafen soll. Ein Unternehmen, das das Leben von Frühchen retten will, ging dagegen leer aus.
Nun kann man den Sinn der Produkte, deren Erfinder bei der "Höhle der Löwen" um Investoren kämpfen, nicht ganz zu Unrecht immer wieder anzweifeln. Irgendwann gibt es einfach genug Food-Start-ups.
Doch wie kaum in einer Folge zuvor zeigten sich die Investoren der Show so einig über den Sinn eines Produkts wie in der jüngsten Ausgabe. Trotzdem wollte keiner der "Löwen" den Geldbeutel aufmachen. Bei anderen Gründern waren
Folge drei der fünften Staffel im Überblick
Diese Ideen wurden vorgestellt
- Smart Sleep: Ein Nahrungsergänzungsmittel, das die Erholung im Schlaf fördern soll
- Dot On Art: Bilder zum Selbermachen aus Klebepunkten
- Bugfoundation: Tiefkühl-Burger aus Insektenlarven
- Plank Pad: Ein Fitness-Brett mit App
- SIM Characters: Eine Simulator-Puppe, mit der Ärzte die Behandlung von Frühgeborenen üben können
Der "Das gab's noch nicht"-Moment
Es war gleich der erste Pitch des Abends, der für ein Novum in der DhdL-Geschichte sorgte. Die fünf Investoren baten Gründer Markus Dworak darum, für ein paar Minuten nach draußen zu gehen, damit sich die "Löwen" drinnen beraten konnten. "Die Situation gab's noch nicht", stellte dementsprechend
Der Grund für die ungewohnte Situation: Alle Investoren waren heiß auf Smart Sleep. Gründer Markus Dworak hatte ein Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, das die Erholungseffekte des Schlafes effektiver machen soll. Die Investoren fanden die Idee mehr als gut und überschlugen sich nach der Bedenkzeit mit Angeboten.
Welches war der Deal des Abends?
Den mutmaßlichen Deal des Abends macht dann auch dementsprechend Markus Dworak mit seinen "Schlaftabletten". Der 37-jährige Schlafforscher stellte mit Smart Sleep ein Produkt vor, das die natürlichen Erholungsphasen im Körper während des Schlafs optimieren soll.
Es ist damit kein Mittelchen, mit dem man besser einschläft, sondern sich vor allem bei zu wenig Schlaf nach dem Aufwachen besser fühlen soll. Oder wie es
Das Versprechen kommt bei den "Löwen" an. Während Dworak also vor der Tür wartet, bilden sich drinnen schnell Investoren-Zweckgemeinschaften: Dagmar Wöhrl schließt sich mit Georg Kofler zusammen, Maschmeyer verbündet sich mit Dümmel, nur Frank Thelen unterbreitet ein Solo-Angebot.
Am Ende bekommt das Duo Maschmeyer und Dümmel den Zuschlag und Markus Dworak mehr als er eigentlich wollte. Der Gründer bot eigentlich "nur" 250.000 Euro für 10 Prozent seiner Firma. Die Investoren gaben ihm am Ende für ein Drittel der Firmenanteile stolze 1,5 Millionen Euro. "Ihr Produkt muss jeder sehen. Ihr Produkt muss groß gemacht werden", erklärt Carsten Maschmeyer sein Investment.
Welche Deals wurden sonst noch gemacht?
Die drei Damen von Dot On Arts kassierten mit ihrer Idee, Bilder aus kleinen Klebepunkten herzustellen, einen Korb nach dem anderen. Carsten Maschmeyer fand den Auftritt des Duos zwar ansprechend, entschied sie aber gegen ein Investment: "Sie machen das ganz lieb und das ist meine Sorge. Ich halte das für eine Nische in einer Nische."
Die anderen Löwen sahen das ähnlich, lediglich Georg Kofler investiert in den Verkauf von Klebepostern. Der Erfinder des Plankpads, ein Fitnessgerät mit App, konnte Ralf Dümmel für ein Investment gewinnen. Das hätten die Jungs von der Bugfoundation sicher auch gerne gesehen. Die beiden Gründer lehnten aber das einzige Angebot von Dagmar Wöhrl ab.
Wie viel Unterhaltung steckte in der Folge?
Nun ist "Die Höhle der Löwen" für den einen oder anderen Gründer sicher eine gute Gelegenheit, Investoren zu finden und gleichzeitig Werbung für das eigene Produkt zu machen. Für den Zuschauer ist es aber vor allem eines: eine Unterhaltungsshow.
Die Show ersetzt weder ein BWL-Studium noch ein Gründer-Coaching, sie soll lediglich für ein paar unterhaltsame Minuten sorgen. Das tut sie nach wie vor mit den bewährten Mitteln: dem Mitfiebern mit den Lieblingskandidaten, der Spannung, ob sich Investoren finden und wenn ja, welche und natürlich mit der Laien-Unternehmensbewertung auf dem heimischen Sofa.
Das funktionierte in Folge drei weder schlechter noch besser als in all den Folgen zuvor, nur endete die Show diesmal mit einem faden Beigeschmack. Beim letzten Pitch des Abends stellte nämlich das Team von SIM Characters die Neugeborenen-Puppe Paul vor. Mit ihr sollen Ärzte den Ernstfall bei Frühchen trainieren können.
Doch so sehr die "Löwen" auch die Wichtigkeit von Paul hervorhoben, investieren wollte am Ende niemand. Während Thelen, Dümmel und Co. erklärten, dem Unternehmen nicht weiterhelfen zu können, stimmten für Maschmeyer schlicht die Zahlen nicht. Hinzu kam seine schlechte Erfahrung mit dem Verkauf medizinischer Produkte.
Für den Zuschauer war das, das machte ein nicht-repräsentatives Stimmungsbild auf Twitter während der Show deutlich, nicht nur der Tiefpunkt an Unterhaltung, sondern auch ein Lehrstück darüber, wie Kapitalismus funktioniert.
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