In der vorerst letzten Folge von "Wer stiehlt mir die Show?" haut Joko Winterscheidt zuerst zu spät auf den Buzzer, dann zu langsam und irgendwann auch noch ein Loch in die Wand

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Es braucht gar nicht viel, um eine gute Unterhaltungsshow zu machen. Es geht vor allem um die Chemie aller Beteiligten, wie sie miteinander umgehen, wie sie interagieren, sich fordern oder auch triezen.

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Deswegen funktionieren seit Jahren die Formate von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf so gut. Nicht wegen der ewig neuen Foltermethoden des Ü30-Kindergeburtstags, nein, weil Winterscheidt und Heufer-Umlauf als Duo perfekt funktionieren. Chemie eben.

In "Wer stiehlt mir die Show?" ist das nicht viel anders. Als eigentlich ziemlich klassische Quizsendung, lebt sie von dem Mit- und Gegeneinander der Protagonisten. Und damit das auch für alle vor dem Fernseher funktioniert, ist neben dem üblichen ProSieben-Inventar aus Palina Rojinski und Elyas M’Barek der einzige Showmaster dabei, den auch die Omas der Senderzuschauer noch kennen: Thomas Gottschalk.

Plötzlich ist er wieder da, der Samstagabend, an dem sich die Familie generationenübergreifend vor dem Fernseher versammelt. Nur eben an einem Dienstag.

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Fast 20 Prozent Marktanteil für "Wer stiehlt mir die Show?"

Die Quoten zuletzt waren bombastisch: Als Thomas Gottschalk als Gewinner der vorletzten Show vor zwei Wochen die Moderation übernahm, erreichte "Wer stiehlt mir die Show?" einen Marktanteil von fast 20 Prozent.

Danach musste er sich aber Elyas M’Barek geschlagen geben, der nun wieder diesen Dienstagabend die Sendung von Joko Winterscheidt übernahm, die vorerst letzte. Aber keine Sorge, die zweite Staffel in diesem Jahr ist bereits geplant - nur wer dann neben Winterscheidt dabei sein wird, ist nicht klar.

Weswegen die vier Prominenten und Zuschauerkandidatin Anna diesmal nicht um die Moderation von "Wer stiehlt mir die Show?" spielen, sondern das Cover eines imaginären Rätselheftes.

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Bis es so weit ist, lässt sich M’Barek aber erst einmal gebührend feiern. Vorab schickt er Winterscheidt zum Champagner ("Den teuersten!") und Kaviar kaufen, im Studio erscheint er dann in einem Morgenmantel à la Dean Martin mit Feuerwerk und nimmt in einem Massagesessel Platz.

Die Musik der Band hat er gleich mit ersetzt. Sie wird im Lauf des Abends immer wieder Loblieder auf ihn singen - im wahrsten Sinne des Wortes: "Elyas, beliebter als Freibier."

Joko Winterscheidt: Mehr fluchen als erraten

Die Belegschaft von "Wer stiehlt mir die Show?" ist auf jeden Fall bestens aufgelegt. Thomas Gottschalk feuert seine üblichen Sprüche ab und nimmt Joko Winterscheidt in die Mangel.

Elyas M’Barek sei wenigstens demütig und "nicht so ein Klugscheißer, dem der Anzug zu eng ist."

Und er ist "bis jetzt der zweitbeste Moderator der Show". "Nach mir", wirft Winterscheidt ein, doch viel mehr zu lachen wird er an diesem Abend nicht haben. Grund dafür ist Palina Rojinski, die in allen Spielen fast zeitgleich mit ihm den Buzzer drückt - und doch immer ein bisschen schneller ist.

Das führt dazu, dass er schon zu Beginn bei einem der Spiele (vorgebrummte Lieder erraten) mehr neben dem Pult steht und flucht, als dahinter zu sitzen.

Elyas M’Barek nutzt den neuen Job als Moderator, den er übrigens besser meistert als so mancher ProSieben-Hauptberufler, um seine Mutter aus dem Studio heraus anzurufen. Doch die will vor allem mit Thomas Gottschalk reden. Wobei reden bei dem Moderator eher relativ ist: Gottschalk spricht, Mama M’Barek kommt nicht zu Wort.

"Wer sieht mir die Show?" Thomas Gottschalk geht als Erster

Joko Winterscheidt hat derweil ein anderes Problem: Er hat zwar das Buzzern besser im Griff, haut beim Erraten der falschen Promis aber immer ein bisschen zu spät darauf, sodass das betreffende Bild bereits wieder verschwunden ist, wenn er dran ist.

Zu viel für den Moderator: Bei einem Wutanfall kloppt er gegen die Studiowand - und haut ein Loch in die Deko. Für die nächste Runde reicht es trotzdem - Gottschalk muss als erster gehen und Winterscheidt ist auf einmal gleichauf mit Zuschauerkandidatin Anna.

Die ist zwar schlagfertig, doch in den nächsten beiden Runden holt sie keinen einzigen Punkt. Unter anderem in einer "Wer wird Millionär?"-Variante - nur ohne Vokale. Das sieht in etwa so aus: ""Wlchm Gwrz vrdnkn z, Psts, Rk nd Smbc hr chrktrstschs rm?"

Heißt: Welchem Gewürz verdanken Ouzo, Pastis, Raki und Sambuca ihr charakteristisches Aroma? Die Antworten gibt es dummerweise auch ohne Vokale. Zu kompliziert für Anna, die gehen muss.

Aber auch Winterscheidt muss nach einer Runde Lücken füllen im Teleprompter-Text abdanken und sich verabschieden, natürlich mit den passenden Worten: "Ist ja nicht schlimm, war ja nur mal meine Show."

Rojinski weiß fast alles, M’Barek pokert

So stehen sich im Finale Palina Rojinski und Elyas M’Barek gegenüber und liefern sich einen wirklich dramatischen Endspurt. Denn der Schauspieler kann zwar kaum eine der Fragen beantworten, das aber umso besser verbergen.

Rojinski hingegen weiß viel, ist dafür aber umso nervöser. Sie rauft sich die Haare, sie läuft herum, sie stöhnt auf, sie wedelt mit den Händen. M’Barek bleibt ganz ruhig in seinem Bademantel stehen und grinst.

Ausgerechnet als das Finale ins Stechen geht, weiß er dann doch auf einmal etwas: dass Europe den Song "The Final Countdown" schrieben. Er siegt und landet auf dem Cover der Quiz-Zeitschrift. Oder vielleicht doch wieder in der nächsten Sendung.

Joko Winterscheidt zumindest verkündete bereits, seine Wunschliste sei "endlos". Darunter unter anderem: Günther Jauch und Florian Silbereisen. Das kann ja heiter werden. Wirklich.

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