Nach den bisherigen fünf Folgen von "Wer stiehlt mir die Show?" kann man sagen: Mit Tommi Schmitt, Kurt Krömer und Nina Chuba hat ProSieben wieder einmal die richtigen Promis eingeladen. Nach der sechsten und letzten Folge bestätigt sich dieser Eindruck, denn Nina Chuba sorgt mit ihrer Show für einen würdigen Abschluss – und setzt sich am Ende ein weiteres Mal die Krone auf.

Christian Vock
Eine Kritik
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Das Staffelfinale von "Wer stiehlt mir die Show" ist seit dem 6. Oktober auf Joyn zu sehen und läuft am Sonntag, 13. Oktober, im linearen TV.

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Nina Chuba steht oben auf der Dachzufahrt eines Studiogebäudes, der Weg von einer Marschkapelle gesäumt. Die Kameradrohne fliegt auf die Gruppe zu, dann rappt Chuba los: "Hallo! Hallo! Ich bin hier ganz oben – hoch motiviert, ich musste mich nur kurz erholen. Wer gesagt hat, ich weiß zu wenig, hat gelogen. Spiel die erste Geige, jetzt werden andere Seiten aufgezogen." Dann setzt sich der Tross in Bewegung, und während Chuba weiter rappt, marschiert die Sängerin mit ihrer Marschkapelle und unter Farbexplosionen ins Studio ein.

Dort wird sie von Tänzerinnen und Tänzern, Feuerwerk und Glitterregen empfangen, und als Chuba ihr fulminantes Opening mit großer Geste beendet, flippt das Publikum aus, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass es dafür keinen TV-Warm-Upper gebraucht hat. Nachdem sich die Zuschauer beruhigt und ihre Promi-Kollegen Joko Winterscheidt, Kurt Krömer und Tommi Schmitt die offenen Münder geschlossen haben, begrüßt Chuba die Menge mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Herzlich willkommen in meinem Nina-Land!"

Im Staffelfinale (v.l.): Tommi Schmitt, Kurt Krömer und Joko Winterscheidt. © Seven.One/Florida TV / Julian Mathieu

Was genau dieses "Nina-Land" ist, kann man bereits an der riesigen Luftballon-Deko, dem noch größeren Cover ihres Debüt-Albums, das nun als Eingangstor fungiert oder auch an den Final-Münzen sehen, die diesmal drei Haarreifen mit Nina Chubas Signature-Frisur oben drauf sind. Die Studio-Band hat Chuba, wie es bei "Wer stiehlt mir die Show?" üblich ist, in Red Hot Chili Chubas umbenannt, und genau das ist es, was den großen Reiz der Show ausmacht: Dass es eben nicht nur um den Gewinn einer Quizshow geht, sondern darum, was der Sieger aus der gewonnenen Moderation herausholt.

Ein Werk von Schiller?

Chuba steht nach ihrem Sieg in der vergangenen Show nun also dort, wo sonst Joko Winterscheidt moderiert, und ihr ehemaliger Rate-Kollege, Kurt Krömer, bittet schon einmal vorsichtig um Nachsicht für die kommenden drei Stunden: "Letzte Woche warst du noch eine von uns", erinnert Krömer Chuba, und die verspricht: "Ich werde nicht vergessen, wo ich herkomme." Wer das aber als Zuschauer vergessen hat oder vielleicht noch nie wusste, hier noch einmal die Regeln:

Bei "Wer stiehlt mir die Show?" spielen drei Prominente und ein Nicht-Prominenter, in dieser Ausgabe ist es die 25-jährige Anna aus Bochum, mehrere Rate-Runden. Nach und nach muss der jeweils Punktletzte die Show verlassen. Wer am Schluss noch übrig ist, spielt gegen den Moderator der Show. Der bekommt bei jeder Frage einen Punkt, es sei denn der Herausforderer setzt eine Münze und kann so eine eventuell falsche Antwort des Moderators aufdecken. Der Sieger erhält die Moderation der darauffolgenden Ausgabe. Da die Chuba-Show aber die letzte Folge dieser Staffel ist, darf der Gewinner diesmal seine Stirn im Beton des "Walk of Brain" verewigen.

Bis dahin ist es aber noch ein Weilchen, und bevor es losgeht, hat Chuba noch die Anekdote parat, dass sie ihren allerersten TV-Auftritt als Sängerin in der Show von Tommi Schmitt gehabt habe, "und dafür bin ich dir sehr dankbar". Dann aber geht es los, wie immer mit den "Leichten Fünf". Die Fragen sind für den einen oder anderen Kandidaten dann doch nicht so leicht, aber diesmal starten Krömer und Co. vergleichsweise gut, als Chuba erst nach der nächstkleineren Längeneinheit nach einem Millimeter und dann nach einem Werk von Schiller fragt.

"Unser Joko trägt Toupet und kennt nicht mal das ABC"

Nina Chuba über Joko Winterscheidt.

Ins Schwimmen kommen die Kandidaten erst, als Chuba wissen will: "Was bedeutet die Abkürzung ATM auf Geldautomaten?" Hier weiß tatsächlich nur Winterscheidt, dass ATM für "Automated Teller Machine" steht. Gleichwohl sind die "Leichten Fünf" nur zum Aufwärmen, leichter wird’s in den folgenden knapp drei Stunden nicht. Bei "Bohr, geiler Song" spielt etwa die Band Lieder auf Bohrmaschinen, die die Kandidaten dann erraten müssen, und bei "Gib mir mein Wärts zurück" sollen Winterscheidt und Co. ihre Antworten rückwärts geben.

Den Höhepunkt erreichen Chubas ungewöhnliche Quiz-Ideen aber in Runde sechs. Für "Hör meinen Song – Das Lauschkonzert" singt Chuba ein bekanntes Lied, allerdings mit einem neuen Text. In diesem Text stecken sechs Fragen, deren Antworten sich die Kandidaten im Kopf merken sollen. Erst nach dem Lied und einem Verwirrungsremmidemmi dürfen sich die Kandidaten Notizen machen. Das Spiel gab’s zwar in ähnliche Form bereits, aber Chuba macht ihr eigenes Ding daraus – mit der einen oder anderen Spitze gegen die Konkurrenz.

Nina Chuba moderiert die sechste und damit letzte Folge dieser Staffel von "Wer stiehlt mir die Show". © /Julian Mathieu

Denn natürlich hat Chuba ihren Hit "Wildberry Lillet" ausgesucht und so umgedichtet: "Dieser Song hier hat sechs Fragen – Oh, das wird für euch blamabel. – Null Punkte werden’s eh, – ihr habt Hirne aus Gelee! – Dieser Song hier hat sechs Fragen. – Oh, das wird für euch blamabel. – Denn es gibt ein Problem: Ihr seid schlau wie zehn Gramm Lehm", rappt Chuba und Winterscheidt kriegt höchstpersönlich einen mit: "Unser Joko trägt Toupet und kennt nicht mal das ABC."

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Winterscheidt verzockt sich

Es sind nicht die ganz großen Ideen, sondern kleine Einfälle wie dieser, die die Chuba-Ausgabe zu kurzweiliger und charmanter TV-Unterhaltung machen. So etabliert Chuba einen "Fast-Forward-Button", mit dem sie alle Menschen im Studio so tun lässt, als würde alles gerade vorgespult. Und als sich Winterscheidt einmal über eine falsche Antwort ärgert, meint Chuba: "Du bist so wütend, du musst dich einmal austoben." Dann schickt sie Winterscheidt in eine rosa Hüpfburg im Studio.

Winterscheidt tobt sich aus, hat aber ein paar Momente später wieder Grund, wütend zu sein. Denn im Finale tritt er gegen Chuba an, und weil er sich mit seinen Münzen beziehungsweise "Chuba-Zöpfen" verzockt, trennt die Sängerin plötzlich nur noch eine Frage vom Sieg. Final-Moderatorin Katrin Bauerfeind will hier wissen, in welchem Bundesstaat die Route 66 endet. Winterscheidt weiß, dass "Kalifornien" die richtige Antwort ist, setzt aber seinen letzten Haarreif, der Chuba einen Punkt kosten könnte, sollte ihre Antwort falsch sein.

"Ich wusste es tatsächlich nicht, deswegen hab ich Kalifornien aufgeschrieben", lüftet Chuba das Geheimnis um ihre Antwort, und da das nicht nur richtig ist, sondern Winterscheidt nun auch keine Chance mehr hat, eine eventuell falsche Antwort Chubas aufzudecken, gewinnt die Sängerin die letzte Show der Staffel und darf nach Lena Meyer-Landrut nun ihre Stirn in den "Walk of Brain" drücken.

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