Günther Jauch zog an diesem Montag über sein Redaktionsteam ebenso her wie über die Zuschauer im Studio. Auch an den "Wer wird Millionär?"-Kandidaten hatte der Moderator in der Auswahlrunde etwas auszusetzen. Tatsächlich lief diesmal einiges schief.

Mehr News zu "Wer wird Millionär?"

Überhangkandidat David Siebert aus München konnte die 16.000 Euro aus seinem Debüt am Montag beim "Wer wird Millionär?"-Bühnencomeback verdoppeln. Nachdem er Frank Müller aus dem bayerischen Friedberg als Spielzeugerfinder vorgestellt hatte, fragte Günther Jauch kritisch: "Ist da nicht schon alles erfunden?" Ein "Sammelartikelprodukt für Mädchen", das nach dem Motto "Jeden Tag Weihnachten" konzipiert war, erinnerte Günther Jauch verblüffend an einen Klassiker: "Klingt wie ein Adventskalender." Das konnte der Gast ebenso wenig leugnen wie den Umstand, dass das Produkt "ein Riesenflop" war.

Ein Riesenflop war in den Augen des Moderators auch das Studio-Publikum, als es bei der 2.000-Euro-Frage helfen sollte: "Für welchen Tag führt der Online-Duden einen weiteren Namen - mit dem Hinweis 'regional, besonders norddeutsch und mitteldeutsch'?" Freitag, Samstag, Sonntag oder Montag? Als 72 Prozent für Antwort B votierten, krittelte Jauch: "Ich habe das Publikum deutlich überschätzt." Über den Kandidaten munkelte er: "Hat er die Frage gelesen?" Dann wandte er sich wieder an die Gäste: "Aber weite Teile von Ihnen auch nicht." Trotz Jauchs Kritik war "Samstag" richtig. Angespielt wurde auf das Synonym "Sonnabend".

"Wer wird Millionär?"-Kandidat fällt auf 500 Euro

16.000 Euro wert: "Den 1973 geborenen Daniel Günther findet man seit 2017 in einer Liste mit ...?" Torsten Albig & Uwe Barschel, Frank Appel & Carsten Spohr, Helmut Schön & Rudi Völler, Mario Adorf & Til Schweiger. Frank Müller wählte den Zusatzjoker. Zu Günther Jauchs Überraschung stand kaum einer auf. "Ei, ei, ei, was ist denn heute los?", wunderte sich der Moderator. Dennoch: Der gewählte Gast im Saal empfahl korrekt Antwort A.

Bei der 32.000-Euro-Frage ging es um Filmwissen. Das hatte weder der Kandidat noch der Telefonjoker. Müller zockte und fiel auf 500 Euro.

Charlotte Schnitzler arbeitet bei der Bundesbank in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Günther Jauch fragte bei diesem Stichwort stolz: "Wer war in der Geschichte der Bundesbank in der Öffentlichkeitsarbeit der bisher einzige Werbeträger?" Keine mit Geld honorierte Quizfrage, doch Schnitzler wusste: Jauch selbst war es. "Her mit den Schlafmünzen!", war sein Spruch zur Euro-Einführung. Schnitzler gelang der souveränste Auftritt des Abends. Sie schaffte es bis zur Halben-Million-Frage, ging dann aber mit 125.000 Euro.

Günther Jauch erntet Buh-Rufe für seine Kritik

Bei der nächsten Auswahlrunde stänkerte Günther Jauch erneut: Den Kandidaten gelang es nicht, vier Filme nach ihrer Altersfreigabe zu ordnen. "Upsi, das war dann zu schwer, dann sind Sie ja zu Recht hier übriggeblieben", frotzelte der Moderator. Bei der nächsten Frage ging etwas schief: Jauch las eine andere vor als die, welche den Kandidaten auf dem Bildschirm angezeigt wurde. "Wo man hinschaut Versager!", jammerte der Moderator spitzbübisch, was mit einem ebenso verhaltenen wie dezent entrüsteten Lachen im Saal quittiert wurde.

Jauch wurde konkreter. Erstes Opfer war seine Redaktion: "Bei uns, die machen alles falsch." Dann schoss er gegen die Zuschauer im Studio: "Die wissen am Anfang kaum was." Erste "Ooh!"-Laute und leise "Buh"-Rufe waren zu hören. Nun ging es um den Reim zu einem Kleinkinder-Fingerspiel. Das sollte doch zu meistern sein, hoffte Jauch. Doch nur ein Kandidat knackte das Rätsel: Rick Leinichen aus Hannover, von Beruf Übersetzer von Videospielen.

Bei der 8.000-Euro-Frage traf Jauch auf seine Nemesis: Der Telefonjoker Thomas Kinne tritt in der ARD-Sendung "Gefragt - Gejagt" als Jäger an und hat in der RTL-Sendung "Gipfel der Quiz-Giganten" Jauch schon einmal geschlagen. Er tippte auf die richtige Antwort. Am Ende ging Rick Leinichen mit 32.000 Euro.

Die Auswahlrunde wird erneut blamabel

"Wir bemühen uns jetzt sehr, eine Frage zu finden unter dem Niveau von 'Das ist der Daumen'", spielte Günther Jauch auf die Kinder-Fingerspiel-Frage der letzten Auswahlrunde an. Diesmal ging es darum, Redensarten zuzuordnen. Von den verbliebenen drei Damen meisterte keine diese Aufgabe. "Das ist die Nervosität", entschuldigte sich eine Kandidatin. Jauch ging in die Offensive und wandte sich an alle: "Wollen Sie nicht oder können Sie nicht?" Die Antwort: "Es war ein langer Tag." Jauch stimmte zu und schob sarkastisch hinterher: "Sie machen ihn nicht unbedingt kürzer."

Als er die alternative Auswahlrunden-Frage sah, prognostizierte er gemeinerweise: "Das wird nie was." Die Frage: "Wie heißen '... silie', '... axe', ´'... fall' und '... trophobie' laut Wörterbuch mit 'Vornamen'?" Ernst, Kurt, Klaus und Peter mussten geordnet werden. Gesucht waren: Petersilie, Kurtaxe, Ernstfall, Klaustrophobie. Eine Dame lag besonders falsch: "Kurtsilie, Klausaxe, Peterfall und Ernsttrophobie", las Jauch zur Belustigung der Zuschauer laut vor. "Glückwunsch, das sind 100 Punkte!", behauptete er ironisch.

Mit Simone Beckmann hatte immerhin eine Kandidatin die Lösung geschafft. Jauch lobte sarkastisch: "Na Bravo, wie haben Sie das denn hingekriegt? Großartig! Frau Beckmann, das vergessene Genie!" Jauch ätzte weiter: "Schauen wir mal, ob die Joker für die ersten vier Fragen reichen." Die ersten drei Fragen schaffte Simone Beckmann auf alle Fälle ohne Joker. Wie es um die vierte steht, erfahren die Zuschauer erst in der nächsten Folge.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.