Diese Kritik kommt von einem, der es wissen muss: Hulk-Darsteller Mark Ruffalo rüffelt den britischen Premier Boris Johnson, weil der Großbritannien mit der Marvel-Comicfigur verglichen hat.

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Premierminister Boris Johnson muss für einen skurrilen Vergleich Großbritanniens mit dem Muskelmonster Hulk nun von berufener Seite Kritik einstecken.

Der US-Schauspieler Mark Ruffalo, der die Comicfigur seit 2012 in bereits sechs Marvel-Filmen verkörperte, twitterte am späten Sonntagabend: "Boris Johnson vergisst, dass Hulk nur für das Wohl des Ganzen kämpft."

Der 51-Jährige fügte hinzu: "Zornig und stark kann auch beschränkt und zerstörerisch sein. Hulk funktioniert am besten, wenn er im Einklang mit einem Team ist, und er ist eine Katastrophe, wenn er alleine ist."

Boris Johnson sieht Großbritannien als Hulk

Johnson hatte der "Mail on Sunday" gesagt: "Je wütender Hulk wird, desto stärker wird Hulk." Er fügte hinzu: "Hulk ist immer entkommen, egal wie eng gefesselt er war - und so ist das auch mit diesem Land." Mit Blick auf den Brexit-Termin sagte Johnson: "Wir werden rausgehen am 31. Oktober, und wir werden es vollbringen."

Johnson will das von seiner Vorgängerin Theresa May vor einem Jahr ausgehandelte Brexit-Abkommen mit der EU ändern und die Garantieklausel für eine offene Grenze in Irland streichen, den sogenannten Backstop. Gelingt keine Einigung, will Johnson einen EU-Austritt ohne Abkommen Ende Oktober riskieren. Die EU will keinen No-Deal, lehnt aber eine Änderung des Abkommens strikt ab.

Johnson trifft sich mit Jean-Claude Juncker

Johnson betonte am Montag in einem Gastbeitrag für den "Telegraph", er halte eine Einigung mit der EU bis zum Gipfel Mitte Oktober noch für möglich. "Ich glaube leidenschaftlich, dass wir das schaffen können."

"Wenn wir in den nächsten Tagen genug Fortschritte erzielen, werde ich zu diesem entscheidenden Gipfel am 17. Oktober gehen und eine Vereinbarung abschließen, die die Interessen der Wirtschaft und der Bürger auf beiden Seiten des Ärmelkanals und auf beiden Seiten der Grenze in Irland schützt", schrieb Johnson.

Eine neuerliche Verschiebung des Brexit lehnte er in dem Beitrag erneut ab. Im Falle eines Austritts ohne Abkommen wird mit erheblichen Schäden für die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche gerechnet.

Johnson und Juncker sind für Montagmittag zu ihrem ersten direkten Treffen verabredet, seitdem Johnson im Juli Premierminister wurde. Johnson trifft auch den luxemburgischen Ministerpräsidenten Xavier Bettel und gibt am Nachmittag eine Pressekonferenz. Der britische Regierungschef hatte schon am Wochenende Zuversicht verbreitet. EU-Diplomaten erwarteten in Luxemburg jedoch keinen Durchbruch. (ank/dpa)

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