Nach dem Massaker der islamistischen Hamas wird der Gazastreifen massiv bombardiert. Hunderte Menschen sterben, Tausende werden verletzt. Hilfsorganisationen berichten von einer humanitären Krise in Gaza.
Die islamistische Hamas hat mit ihrem Terror-Angriff auf Israel eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, die die Menschen im Gazastreifen in eine humanitäre Katastrophe stürzt. Als Antwort auf das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte bereitet die Armee eine Bodenoffensive auf den dicht besiedelten Landstrich am Mittelmeer mit mehr als zwei Millionen Bewohnern vor. Die Armee betonte, es würden ausschließlich die Hamas und ihre mit dem Terror verbundenen Ziele angegriffen.
Israel beklagt nach offiziellen Angaben mehr als 1.200 Tote und 3.391 Verwundete. Mindestens 150 Menschen wurden demnach in den Gazastreifen verschleppt, darunter mindestens fünf Deutsche. Mehr als 1400 Palästinenser wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza durch israelische Angriffe getötet, mehr als 6200 verletzt.
Norwegischer Flüchtlingsrat fordert humanitäre Korridore
Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) schloss sich der Forderung nach humanitären Korridoren in den Gazastreifen an. In Gaza gebe es so gut wie keinen Treibstoff mehr und die Vorräte an Medikamenten und Lebensmitteln seien gefährlich niedrig, sagte der Generalsekretär der Hilfsorganisation, Jan Egeland, am Donnerstag. "Dieses unglaublich dicht besiedelte Gebiet steht unter einer kompletten Belagerung und unnachgiebigem Bombardement durch Israel", beklagte Egeland. "Helfer können ihre Arbeit nicht machen, wenn überall Bomben fallen."
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Das UN-Nothilfebüro (OCHA) berichtete, bisher seien fast 340.000 Menschen aus ihren Wohnungen geflüchtet. Wirklich sichere Orte gebe es aber nirgendwo in dem kleinen nur 40 Kilometer langen und zwischen sechs und zwölf Kilometer breiten Territorium. Westliche Politiker wie US-Präsident Joe Biden und die Vereinten Nationen mahnten, Israel müsse in Ausübung seines Rechts auf Selbstverteidigung das humanitäre Völkerrecht wahren. Israels
Abbas geht nicht auf Hamas-Gräueltaten ein
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verurteilte Angriffe auf Zivilisten "auf beiden Seiten". Bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman ging Abbas aber nicht auf die Gräueltaten der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag berichtete. Abbas war von mehreren westlichen Staaten zu einer Verurteilung der Taten aufgefordert worden, darunter auch von Bundeskanzler
Medien: Israels Parlament billigt Notstandsregierung
Israels Parlament billigte die Bildung einer Notstandsregierung von Ministerpräsident
Scholz telefoniert mit Erdogan und trifft Emir von Katar
In einem Gespräch mit Bundeskanzler Scholz wiederholte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben aus Ankara sein Angebot, als Vermittler aktiv zu werden. Das teilte das türkische Präsidialamt mit. Scholz forderte in Berlin im Gespräch mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, eine schnellstmögliche Freilassung der Geiseln in den Händen der Hamas. Der Kanzler habe unterstrichen, "dass die Hamas die volle Verantwortung für das Wohlergehen der Geiseln habe", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Der reiche Golfstaat Katar zählt zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Das Außenministerium in Doha hat Israel allein für das von der Hamas angerichtete Massaker verantwortlich gemacht.
Baerbock reist zu Solidaritätsbesuch nach Israel
Außenministerin
Israel bat Deutschland um Munition für Kriegsschiffe. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien.
Lufthansa flog erste Deutsche mit Sonderflügen aus
Die Lufthansa begann am Donnerstag, Deutsche aus Israel heimzufliegen. Ein erster Sonderflug aus Tel Aviv landete am Abend in Frankfurt, wie es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß. An Bord seien 372 deutsche Staatsangehörige. Weitere Flüge im Auftrag des deutschen Außenministeriums sollten folgen. Auch Länder wie Frankreich, Großbritannien und Litauen wollten ihre Bürger ausfliegen.
Nach Hamas-Angriff: Israels Armeechef räumt Versäumnisse ein
Nach dem überraschenden Hamas-Terrorangriff räumte Militärchef Herzi Halevi Versäumnisse der Armee ein. "Die IDF ist für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich und am Samstagmorgen sind wir dieser Verantwortung nicht gerecht geworden", sagte er in einer Erklärung am Donnerstag. Er plädierte für eine Aufarbeitung der Fehler nach dem Krieg.
Hamas-Funktionär: "Hat Monate gedauert, die Operation vorzubereiten"
Die Vorbereitung der Hamas dauerte nach Aussagen eines hohen Hamas-Funktionärs Monate. Ali Barakeh, Hamas-Funktionär im Exil in der libanesischen Hauptstadt Beirut, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: "Es hat Monate gedauert die Operation vorzubereiten." Bisher hätten sie ihr Ziel erreicht. "Später wollen wir einen Gefangenenaustausch erzwingen", sagte Barakeh.
Ägypten: Israel soll Angriffe auf Grenzübergang zu Gaza vermeiden
Ägypten rief Israel auf, keine Luftangriffe mehr auf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen zu fliegen. Nur so könnten Reparaturarbeiten an der zurzeit geschlossenen Lebensader zum Gazastreifen ausgeführt werden, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Kairo. Grund für die israelischen Angriffe bei Rafah dürften Tunnel unter der Grenze nach Ägypten sein. Es wird davon ausgegangen, dass durch sie auch Waffen geschmuggelt werden. US-Außenminister Blinken, der am Donnerstag in Israel zu Gesprächen war, betonte, auch die USA führten Gespräche über die Öffnung von Rafah.(dpa/jst)
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