• 21:35 Uhr: ➤ Netanjahu: Israel wird auf iranische Angriffe reagieren
  • 19:20 Uhr: UN: Angriffe auf Gesundheitswesen im Libanon nehmen zu
  • 18:47 Uhr: Israels Armee ordnet erstmals seit Wochen wieder Evakuierung im Gazastreifen an
  • 16:54 Uhr: Hisbollah: Kontakt zu führendem Kommandeur Safieddin abgebrochen
  • 16:06 Uhr: Macron fordert Lieferstopp von Waffen für Gaza-Kämpfe an Israel
  • 14:55 Uhr: UN: Mehr als halbe Million Menschen im Libanon vertrieben
  • 14:30 Uhr: Israel: Tunnel und Waffenlager im Libanon zerstört
  • 14:15 Uhr: Hamas bestätigt Tod eines Kommandeurs bei Angriff im Libanon
  • 13:10 Uhr: Iran: "Waffenstillstand dringlichstes Problem"
  • 11:50 Uhr: Israel: Hisbollah-Kommandozentrale in Moschee im Libanon angegriffen
  • 10:05 Uhr: Israels Militär warnt Vertriebene vor Rückkehr in ihre Häuser

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➤ Netanjahu: Israel wird auf iranische Angriffe reagieren

  • 21:35 Uhr

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine israelische Reaktion auf den jüngsten iranischen Raketenangriff bekräftigt. "Kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf seine Städte und Bürger akzeptieren", sagte der Regierungschef in einer Ansprache. "Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen." Das Land werde auf die iranischen Angriffe reagieren. Zum Zeitpunkt oder zur Art der Reaktion äußerte sich Netanjahu nicht.

Netanjahu: Vorgehen gegen Hisbollah hat großen Angriff verhindert

Der Ministerpräsident gab zugleich an, Israels Armee habe bei ihren Angriffen auf das Nachbarland "einen großen Teil" des Raketenarsenals der libanesischen Hisbollah-Miliz zerstört. Die Bedrohung durch die Schiitenorganisation sei aber noch nicht vollständig beseitigt. Nach Angaben Netanjahus plante die Hisbollah ein noch größeres Massaker in Nordisrael als das der Hamas vor rund einem Jahr im Süden des Landes. Israel habe die Hisbollah-Kommandeure, die dies vorgehabt hätten, aber getötet.

"Während Israel gegen die von Iran angeführten Kräfte der Barbarei kämpft, sollten alle zivilisierten Länder fest an Israels Seite stehen", mahnte der Regierungschef. Während westliche Staats- und Regierungschefs Waffenembargos gegen Israel forderten, verhänge der Iran kein solches Embargo etwa gegen die Hisbollah oder die Huthi-Miliz im Jemen. "Diese Terrorachse steht zusammen." Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel gefordert. Netanjahu verurteilte dies scharf.

Er betonte, Israel verteidige sich derzeit an mehreren Fronten. Das Land werde weiter für den Frieden und die Sicherheit in der Welt kämpfen, bis die Schlacht gewonnen sei.(dpa)

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Die weiteren Nachrichten zum Nahostkonflikt vom 05. Oktober:

UN: Angriffe auf Gesundheitswesen im Libanon nehmen zu

  • 19:20 Uhr

Die Vereinten Nationen verzeichnen einen schnellen Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon. "In den vergangenen Tagen haben wir einen alarmierenden Anstieg von Angriffen auf das Gesundheitswesen im Libanon gesehen", erklärte Imran Riza, UN-Hilfskoordinator für das Land. "Arbeiter im Gesundheitswesen zahlen mit ihrem Leben den größten Preis. Das Gesundheitssystem steht am Rand des Zusammenbruchs."

Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon mehr als 70 Arbeiter im Gesundheitswesen getötet, darunter zuletzt 28 innerhalb von 24 Stunden. Die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und Schäden an solchen Einrichtungen würden steigen, teilte Rizas Büro kürzlich mit.

Das Ärztesyndikat im Libanon sprach von einem "Massaker Israels gegen libanesisches medizinisches Personal". Israel würde Notärzte daran hindern, Verletzte zu evakuieren. Drei Krankenhäuser hätten nach israelischen Angriffen den Betrieb einstellen müssen.(dpa)

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Israels Armee ordnet erstmals seit Wochen wieder Evakuierung im Gazastreifen an

  • 18:47 Uhr

Erstmals seit mehreren Wochen hat die israelische Armee wieder die Evakuierung von Gebieten im Gazastreifen angeordnet. Die am Samstag im Onlinedienst X veröffentlichte Anordnung gilt für Gebiete nahe des sogenannten Netzarim-Korridors im Zentrum des Palästinensergebiets. Die israelischen Streitkräfte würden sich darauf vorbereiten, "große Gewalt" gegen Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation in diesen Gebieten anzuwenden, hieß es.

Der strategisch wichtige Netzarim-Korridor wird von der israelischen Armee besetzt gehalten und teilt den Gazastreifen in zwei Hälften. "Hamas und die terroristischen Organisationen setzen ihre terroristischen Aktivitäten innerhalb Ihres Gebiets fort, und folglich werden die IDF (Abkürzung für die israelische Armee) mit großer Gewalt gegen diese Elemente vorgehen", hieß es in der Anordnung. Ihr war eine Karte mit den genauen Zonen angehängt, aus denen sich die Bewohner fortbegeben sollen.

Die Evakuierungs-Anordnung wurde zwei Tage vor dem ersten Jahrestag des beispiellosen Großangriffs der Hamas auf Israel veröffentlicht, der den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation ausgelöst hatte. Bei dem Überfall durch die Hamas waren im Süden Israels rund 1205 Menschen getötet worden. Außerdem verschleppte die Hamas 251 Menschen als Geiseln. 97 Geiseln werden bis heute im Gazastreifen festgehalten, von denen allerdings 33 von Israel offiziell für tot erklärt wurden.

Israel geht seit dem Großangriff der Hamas massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bisher mehr als 41.800 Menschen getötet.

Zudem eröffnete die mit der Hamas verbündete pro-iranische Hisbollah im Libanon unmittelbar nach dem Hamas-Angriff mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel. In den vergangenen Tagen nahm der Hisbollah-Beschuss an der Grenze weiter zu, insbesondere nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff in einem Vorort von Beirut.(afp)

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Macron fordert Lieferstopp von Waffen für Gaza-Kämpfe an Israel

  • 16:06 Uhr

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich am Samstag für einen Lieferstopp von Waffen an Israel ausgesprochen, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen. Heute sei es vorrangig, zu einer "politischen Lösung" zurückzukehren und Waffenlieferungen "für die Kämpfe im Gazastreifen zu beenden", erklärte Macron am Samstag im Radiosender France Inter. "Frankreich liefert keine", betonte er weiter. (afp)

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Hisbollah: Kontakt zu führendem Kommandeur Safieddin seit Freitag abgebrochen

  • 16:54 Uhr

Die Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben seit Freitag keinen Kontakt mehr zu ihrem führenden Kommandeur Haschem Safieddin mehr. Die Verbindung zu Safieddin sei seit dem israelischen Luftangriff im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht zum Freitag "verloren" gegangen, sagte am Samstag ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Safieddin wurde nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff als dessen möglicher Nachfolger gehandelt. (afp)

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UN: Mehr als halbe Million Menschen im Libanon vertrieben

  • 14:55 Uhr

Die humanitäre Krise im Libanon wird nach UN-Angaben immer größer. Mehr als eine halbe Million Menschen sei in dem Mittelmeerland inzwischen auf der Flucht, 285.000 hätten das Land verlassen, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA.

Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen, die der Vertriebenen um 385 Prozent.

Seit dem 23. September hat Israel seine Raketenangriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon massiv ausgeweitet. Die Hisbollah greift seit dem 8. Oktober 2023 Israel an - nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel seit fast einem Jahr Krieg führt.

Stand 3. Oktober seien innerhalb eines Jahres mindestens 1.699 Menschen durch den Konflikt zwischen Israel und der proinranischen Hisbollah-Miliz gewaltsam ums Leben gekommen, berichtete OCHA unter Berufung auf das libanesische Gesundheitsministerium. Fast 10.000 Menschen seien verletzt worden. 77 Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien umgekommen, allein 28 von ihnen innerhalb von 24 Stunden am 2./3. Oktober. (dpa)

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Israel: Tunnel und Waffenlager im Libanon zerstört

  • 14:30 Uhr

Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee weitere Tunnel der Hisbollah-Miliz und Waffenlager zerstört. Diese Ziele seien in bergige, dicht bebaute und mit Sprengstofffallen versehene Gebiete eingebettet. Waffen und Munition seien oft in Wohnhäusern versteckt.

Bei unterirdischen Kampfeinsätzen seien Tunnelanlagen gesprengt worden, die Hisbollah-Terroristen genutzt hätten, um sich der Grenze zu Israel zu nähern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah greift seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf den Süden Israels vor knapp einem Jahr Israel mit Raketen und Granaten an, aus "Solidarität" mit der Hamas im Gazastreifen, wie sie sagt. Dies werde bis zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen fortgesetzt.

Israel will die Miliz von der Grenze vertreiben, damit die rund 60.000 von dort evakuierten Israelis in ihre Häuser zurückkehren können. (dpa)

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Hamas bestätigt Tod eines Kommandeurs bei Angriff im Libanon

  • 14:15 Uhr

Die Hamas hat den Tod eines ihrer Kommandeure im Libanon bestätigt. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Bedawi etwa fünf Kilometer nördlich von der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff auch Alis Frau und seine beiden Kinder getötet worden sind. Libanesische Sicherheitskreise hatten zuvor bestätigt, dass bei dem Angriff eine Wohnung von einer Drohne getroffen wurde. (dpa)

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Iran: "Waffenstillstand dringlichstes Problem"

  • 13:10 Uhr

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi hält einen Waffenstillstand im Libanon und Gazastreifen für das derzeit dringlichste Problem. "Wir hoffen, dass die Bemühungen diesbezüglich auch Früchte tragen", sagte Araghchi laut Nachrichtenagentur Irna bei einem Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus.

Der iranische Chefdiplomat bezeichnete Israel als das Haupthindernis und forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich gegen die israelischen "Kriegsverbrechen" zu stellen, um einen Frieden zu ermöglichen. (dpa)

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Israel: Hisbollah-Kommandozentrale in Moschee im Libanon angegriffen

  • 11:50 Uhr

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Moschee neben einem Krankenhaus im Südlibanon bombardiert. In dem Gotteshaus sei eine Kommandozentrale der Schiitenmiliz Hisbollah versteckt gewesen, teilte die Armee weiter mit. Von dort aus habe die Terrororganisation Angriffe auf israelische Soldaten und auf Israel geplant und ausgeführt.

Die nationale libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, auch das an die Moschee angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in der Stadt Bint Dschubail sei bei dem Angriff am Freitag getroffen worden. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals seien verletzt worden. Das Personal des Krankenhauses sei zum größten Teil evakuiert worden.

Über das Schicksal der Patienten wurde zunächst nichts bekannt. Ihre Verlegung in andere Krankenhäuser dürfte wegen der kriegsähnlichen Lage im Südlibanon jedoch sehr schwierig sein. Zudem haben schon mindestens vier Krankenhäuser im Südlibanon wegen der Kämpfe den Betrieb eingestellt. Die restlichen sind überfüllt.

Die israelische Armee betonte, vor dem Angriff seien Warnungen an Anwohner und das Krankenhaus verschickt worden. Zudem habe es Gespräche mit Vertretern von Ortschaften gegeben, in denen die Hisbollah Krankenhäuser für militärische Zwecke missbraucht habe. Dabei sei gefordert worden, solche militärischen Aktivitäten in Krankenhäusern sofort zu beenden.

Alle Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. (dpa)

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Hamas-Kommandeur im Nordlibanon bei israelischem Luftangriff getötet

  • 10:30 Uhr

Bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Libanon ist nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas einer ihrer Kommandeure getötet worden. Bei dem Angriff im palästinensischen Flüchtlingslager Beddawi im Nordlibanon seien am Samstag Said Attallah Ali sowie dessen Frau und zwei Töchter getötet worden, erklärte die Hamas. Es war der erste israelische Angriff in dieser Region seit Beginn des Gaza-Kriegs, der am 7. Oktober durch den beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel ausgelöst worden war.

Israel hat seit dem Hamas-Großangriff vor einem Jahr wiederholt Hamas-Funktionäre im Libanon ins Visier genommen. Am Montag meldete die islamistische Palästinenserorganisation den Tod ihres wichtigsten Vertreters im Libanon, Fatah Scharif Abu al-Amin. Der Hamas-Anführer im Libanon, der der Hamas-Führung im Ausland angehörte, wurde demnach bei einem Angriff auf sein "Zuhause im Lager Al-Bass" im Süden des Libanon getötet.

Bereits im Januar war der stellvertretende Hamas-Chef Saleh al-Aruri zusammen mit sechs weiteren Hamas-Kämpfern bei einem Angriff im Süden Beiruts getötet worden. Im August wurde der Hamas-Kommandant Samer al-Hadschdsch bei einem israelischen Angriff in der südlibanesischen Stadt Sidon getötet. (afp)

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Israels Militär warnt Vertriebene vor Rückkehr in ihre Häuser

  • 10:05 Uhr

Das israelische Militär hat geflüchtete Libanesen dazu aufgerufen, nicht zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Die israelischen Angriffe auf Dörfer im Libanon würden fortgesetzt, erklärte ein Armeesprecher auf der Plattform X. Um welche Dörfer es sich handelte, führte er nicht genauer aus. Seit Beginn der intensiven Angriffe ruft das israelische Militär die Menschen in bestimmten Gebieten des Libanons immer wieder zur Flucht auf. Darauf folgen in der Regel Luftangriffe der israelischen Armee. (dpa)

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Rund 3.200 Fälle bei Staatsanwaltschaft Berlin zu Gaza-Krieg

  • 09:20 Uhr

Ein Jahr nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat die Berliner Staatsanwaltschaft knapp 3.200 Verfahren im Kontext mit dem Gaza-Krieg auf den Tisch bekommen. In 1.070 Fällen (Stand: 4. Oktober) geht es dabei um Straftaten bei Demonstrationen zu dem Nahost-Konflikt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Bei der Berliner Polizei sind nach seinen Angaben weitere rund 5.300 Fälle (Stand: 10. September), von denen noch etliche bei der Staatsanwaltschaft landen dürften.

Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 registrieren Polizei und Justiz auch in der Hauptstadt einen deutlichen Anstieg antisemitischer Straftaten. Als antisemitische Hasskriminalität wertete die Behörde nach eigenen Angaben bislang 103 Fälle der knapp 3.200 Verfahren. (dpa)

Mit Material der dpa und AFP

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