Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz sind gegeneinander angetreten. Mehr oder weniger. Anne Will analysiert mit ihren Gästen im Anschluss das TV-Duell der beiden Spitzenkandidaten. Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg von der CSU geht überraschend mit beiden hart ins Gericht.
Das TV-Duell der beiden Spitzenkandidaten zur Bundestagwahl 2017 war wie erwartet - oder vielmehr befürchtet - wenig spannend.
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Der Mann also, den Merkel als Regierungschefin 2011 nach seiner Plagiatsaffäre zum Rücktritt als Bundesverteidigungsminister bewegte.
Dabei war der heute 45-Jährige seinerzeit auf dem Weg zum regelrechten Polit-Star, in einer Form, wie man es in Deutschland nicht kannte. Folgte nun eine Retourkutsche?
Guttenberg wirkt beinahe arrogant
Markant: Mit Merkels CDU will die bayerische CSU schließlich den großen Koalitionspartner auch der künftigen Bundesregierung bilden.
Und Guttenberg reist aktuell durch Bayern, um für die Union zu werben. Dem einstigen Kabinettmitglied Merkels ging es aber nicht darum, seine einstige Chefin zu stärken. Selbstsicher, beinahe arrogant analysierte er das zuvor gesehene Rededuell.
"Umarmen sich die beiden? Ich hatte mir mehr Auseinandersetzung und Streitpunkte erwartet", meinte er sichtlich irritiert. "Insgesamt war sehr viel Harmonie zu spüren. Und am Ende stimmten sich alle wieder zu."
Er teilte damit die Meinung der Runde, dass das Streitgespräch letztlich kein solches war. Doch Guttenberg ging noch weiter.
Guttenberg: "Merkel hat abgeräumt"
"Keiner erwartet ein Kanzlerduell, wo plötzlich Helene Fischer auftritt. Das ist eine undankbare Aufgabe für
Bei der vermeintlich einzigen Chance Schulz', dem Thema Rente, sei "kaum ein Spannungsfeld sichtbar" gewesen, sagte er weiter. "Die Kanzlerin hat das Thema abgeräumt. Ihm blieb nur, sich zu bedanken. Man hatte das Gefühl: Da finden sich zwei."
Das klang fast schon nach Häme. Man wurde den Eindruck nicht los, dass er der Bundeskanzlerin nicht mehr wohl gesonnen ist.
Guttenberg mischt wieder mit
Einzig Schulz bekam noch mehr von Guttenbergs Belehrungen ab. "Warum redet er im Konjunktiv? Warum?", meinte der CSU-Politiker und zweifelte am "unbedingten Willen" von Schulz, Kanzler werden zu wollen.
Bei all der Fehleranalyse blieb Will schon gar nichts anderes übrig, als den einst geschassten Guttenberg nach einer möglichen Rückkehr in die Bundespolitik zu fragen.
"Ich stehe nicht zur Wahl. Viele in diesem Land werden sagen, Gott sei Dank", meinte er, um dann nochmal kräftig auszuteilen: "Wir haben heute die Bewerbungsrede eines künftigen Außenministers vor seiner Chefin gesehen."
Ob er sich selber wieder auf die politische Bühne bringen wolle, kommentierte der CSU-Politiker auf Nachfrage Wills nicht.
Seine Aussagen davor sprachen ohnehin für sich. Guttenberg mischt wieder mit.
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