- 20:00 Uhr: ➤ Moskau kündigt "angemessene Antwort" auf westliche Bedrohungen an
- 17:06 Uhr: Deutscher in Koblenz wegen Spionage für Russland festgenommen
- 14:25 Uhr: Russland kündigt Truppenverstärkung an "Westgrenzen" an
- 12:17 Uhr: Heftige Explosion auf Fabrikgelände nahe Moskau
- 10:34 Uhr: Weitere Leopard-Panzer werden für Ukraine aufbereitet
- 09:01 Uhr: Moskau: Erneut feindlicher Drohnenangriff abgewehrt
➤ Moskau kündigt "angemessene Antwort" auf westliche Bedrohungen an
- 20:00 Uhr
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat vor zunehmenden westlichen "Bedrohungen" gewarnt. Diese erforderten eine "schnelle und angemessene Antwort", sagte er am Mittwoch bei einem Treffen mit hochrangigen Militärvertretern. Als größte Bedrohung nannte Schoigu den "indirekten Krieg", den der Westen durch die Unterstützung Kiews gegen Russland führe.
"Die Bereitschaft des Westens, einen erheblichen Teil seiner Ressourcen in die Ukraine zu investieren, um die Situation auf dem Schlachtfeld umzukehren, schafft ernsthafte Risiken für eine Eskalation des Konflikts", sagte Schoigu.
Auch den Nato-Beitritt Finnlands und den bevorstehenden Beitritt Schwedens nannte Schoigu einen "ernsthaften Faktor zur Destabilisierung". Dadurch würden sich die Landgrenzen zwischen Russland und dem Verteidigungsbündnis verdoppeln. Zudem warf der russische Verteidigungsminister Polen vor, Gebiete im Westen der Ukraine zurückerobern zu wollen.
Die russischen Behörden vermeldeten derweil, dass es bei der Bombardierung einer Gemeinde an der Grenze zur Ukraine einen Toten und vier Verletzte gegeben habe. Nahe einer Schule seien im Zentrum von Gorkowski fünf Granaten explodiert. Die Grenzregion um die Stadt Belgorod wird Moskau zufolge regelmäßig von den ukrainischen Streitkräften beschossen und von Drohnen angegriffen.
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Die Lage im Überblick
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 1. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 9. August
Deutscher in Koblenz wegen Spionage für Russland festgenommen
- 17:06 Uhr
Wegen des Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit für Russland hat die Bundesanwaltschaft in Koblenz einen deutschen Behördenmitarbeiter festnehmen lassen. Wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte, wurde der Beschäftigte beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr am Mittwoch von BKA-Beamten festgenommen. Auch wurden seine Wohnung und der Arbeitsplatz durchsucht. Der Beschuldigte sei dringend verdächtig, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein.
Der Mann soll sich ab Mai dieses Jahres "aus eigenem Antrieb" mehrfach an das Russische Generalkonsulat in Bonn und die Russische Botschaft in Berlin gewandt und eine Zusammenarbeit angeboten haben. Dabei habe er Informationen aus seiner beruflichen Tätigkeit übermittelt - "zwecks Weiterleitung an einen russischen
Nachrichtendienst".
Gegen den Beschuldigten hat der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs Haftbefehl erlassen. Die Ermittlungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz geführt. (AFP/dpa/lag)
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Russland kündigt Truppenverstärkung an "Westgrenzen" an
- 14:25 Uhr
Inmitten des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland von einer beabsichtigten Stärkung seiner "Westgrenzen" gesprochen. Er wolle die "Stärkung der Truppengruppierungen der Armee der Russischen Föderation an unseren Westgrenzen" erörtern, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Interfax bei einem Treffen mit Kollegen des Ministeriums in Moskau.
Welche Gebiete er genau meinte, sagte der Minister nicht. Russland hat infolge des bereits mehr als 17 Monate andauernden Kriegs mehrere ukrainische Regionen völkerrechtswidrig annektiert. Teile der russischen "Westgrenzen" verlaufen daher nach Moskauer Logik im angegriffenen Nachbarland. Schoigus Worte könnten also auch bedeuten, dass Russland mehr Truppen ins Kampfgebiet schicken will.
Kremlchef Wladimir Putin hatte im vergangenen Herbst rund 300.000 Rekruten für den Kampfeinsatz einziehen lassen. Seitdem befürchten viele Russen, dass es in Zukunft eine weitere Mobilisierungswelle geben könnte. Kürzlich wurde zudem das Höchstalter für den Einzug von Wehrpflichtigen um drei Jahre angehoben.
Einmal mehr stellte Schoigu zudem Russland als vermeintliches Opfer dar und sprach von einer erhöhten Bedrohungslage im Westen und Norden. Er verwies dabei auch auf die noch recht neue Nato-Mitgliedschaft des nördlichen Nachbarn Finnland. Diese war eine Reaktion auf den Ukraine-Krieg gewesen. (dpa)
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Heftige Explosion auf Fabrikgelände nahe Moskau
- 12:17 Uhr
Bei einer heftigen Explosion in der Stadt Sergijew Possad rund 70 Kilometer nordöstlich von Moskau hat es offiziellen Angaben zufolge mindestens 45 Verletzte gegeben. Die Explosion habe sich am Mittwochvormittag aus zunächst ungeklärter Ursache auf einem Fabrikgelände ereignet, meldete die staatliche russische Agentur Tass. Beobachter in sozialen Netzwerken vermuteten einen Drohnenangriff. Tass wiederum widersprach dieser Darstellung unter Berufung auf Rettungsdienste.
Die betroffene Fabrik stellt optische Geräte her, Berichten zufolge auch für den militärischen Gebrauch. In sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos veröffentlicht, die eine große Rauchsäule am Himmel zeigen. Der Gouverneur des Moskauer Gebiets, Andrej Worobjow, kündigte an, in die auch bei Touristen sehr beliebte Stadt Sergijew Possad zu fahren und sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.
Russland, das seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine führt, ist in den vergangenen Wochen selbst verstärkt zum Ziel feindlicher Drohnenattacken geworden.
Insbesondere die Hauptstadt Moskau ist betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine. (dpa/lag)
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Weitere Leopard-Panzer werden für Ukraine aufbereitet
- 10:34 Uhr
Der Rüstungskonzern Rheinmetall bereitet laut einem Medienbericht einen weiteren Export von Leopard-Kampfpanzern in die Ukraine vor. Dazu habe das Unternehmen 50 Panzer des älteren Typs Leopard 1 vom belgischen Unternehmen OIP Land Systems erworben, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise.
Der CEO von OIP Land Systems, Freddy Versluys, sagte der britischen Zeitung "The Guardian", er habe 49 Panzer an eine andere europäische Regierung verkauft, die er aufgrund einer Vertraulichkeitsklausel nicht nennen könne. Auch den Preis könne er nicht preisgeben. Versluys fügte hinzu, dass es bis zu sechs Monate dauern könne, bis sie in der Ukraine auf dem Schlachtfeld seien.
Das "Handelsblatt" berichtete, die Panzer sollten nun an den deutschen Standorten des Düsseldorfer Rheinmetall-Konzerns für den Kriegseinsatz in der Ukraine neu ausgerüstet werden. Letztlich würden von den 50 Fahrzeugen rund 30 ausgeliefert werden können. Der Leopard 1 ist der Vorläufer des derzeit von der Bundeswehr eingesetzten Leopard 2. (dpa)
Moskau: Erneut feindlicher Drohnenangriff abgewehrt
- 09:01 Uhr
Die russische Hauptstadt Moskau ist nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin erneut Ziel eines versuchten feindlichen Drohnenangriffs geworden. Zwei Drohnen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte Sobjanin am Mittwochmorgen in seinem Blog im Nachrichtendienst Telegram mit. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums gab es weder Verletzte noch Schäden. Das Ministerium in Moskau machte das "Kiewer Regime" für die Attacken verantwortlich.
Ende Juli/Anfang August war die russische Hauptstadt mit dem Wolkenkratzerviertel Moskwa City binnen drei Tagen zweimal Ziel eines feindlichen Drohnenangriffs geworden. Mehrere Drohnen wurden nach russischen Angaben abgeschossen. Allerdings wurde auch Fassade eines Glasturms getroffen.
Die Millionenmetropole war bereits zuvor mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die allerdings in keinem Verhältnis stehen zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau beschießt auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden. Russland führt gegen die Ukraine seit mehr als 17 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg. (dpa)
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Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 8. August finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 7. August finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 6. August finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 5. August finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 4. August finden Sie hier
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