• 21:43 Uhr: ➤ Selenskyj: Neuer russischer Raketenterror gegen Ukraine
  • 20:50 Uhr: Ukraine will Drohnenangriffe auf russische Ziele ausweiten
  • 19:30 Uhr: Wegen US-Drohne: Russland schickt Kampfjet übers Schwarze Meer
  • 17:35 Uhr: Medwedew droht Ukraine mit "ökologischer Katastrophe"
  • 13:50 Uhr: Geheimdienst: Drohnenattacken auf russische Schiffe "rechtmäßig"
  • 11:24 Uhr: Briten: Angriff auf russisches Landungsschiff schwerer Schlag

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj: Neuer russischer Raketenterror gegen Ukraine

  • 21:43 Uhr

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Land erneut mit Raketenangriffen überzogen. In Saporischschja sei ein Schlag gegen das Werk Motor Sich verübt worden, sagte Selenskyj in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft, nachdem es im Land erneut Luftalarm gegeben hatte. Selenskyj sagte nicht, ob es Schäden gab. Motor Sich gilt als bedeutendster Hersteller von Flugzeug- und Hubschraubertriebwerken sowie Gasturbinen in der Ukraine. Nach Darstellung Selenskyjs wurde auch die Region Chmelnyzkyj getroffen. Details nannte er nicht.

"Ein Teil der Raketen wurde abgeschossen. Danke unseren Kämpfern der Luftverteidigung", sagte der Staatschef. Russland feuerte demnach einmal mehr Raketen seines Typs Kinschal (Dolch) und Kalibr-Marschflugkörper auf die Ukraine ab. Selenskyj meinte, die Zahl der russischen Attacken sei egal. "Sowieso geben sie dem Feind nichts." Die Ukraine werde ihre Freiheit verteidigen. "Und Russland wird es nicht schaffen, das internationale Recht durch Terror oder Krisen oder irgendwelche Einschüchterungen zu ersetzen", betonte er.

Selenskyj lobte in seiner Ansprache das Treffen von Verbündeten der Ukraine in der saudi-arabischen Stadt Dschidda, bei dem es um seine Formel für einen künftigen Frieden geht. Dort seien 42 Staaten von verschiedenen Kontinenten vertreten, die durch das internationale Recht vereint seien. Ein Kernpunkt von Selenskyjs "Friedensformel" ist der Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. In Dschidda seien auch wichtige bilaterale Treffen geplant, sagte Selenskyj. Russland ist nicht eingeladen. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 25. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

© AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 5. August

Ukraine will Drohnenangriffe auf russische Ziele ausweiten

  • 20:50 Uhr

Die Ukraine will nach Angaben ihres nationalen Sicherheitssekretärs Olexij Danilow nach mehreren erfolgreichen Treffern ihre Drohnenangriffe auf russische Ziele ausweiten. "Russische Ziele sind das beste Übungsgelände für ukrainische Waffen und Reklame auf dem weltweiten Rüstungsmarkt", schrieb der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung am Samstag auf Twitter, das nun X heißt. Der August sei bisher ein erfolgreicher Monat, meinte er mit Blick auf Treffer gegen russische Schiffe.

"Mit jedem neuen Kampfeinsatz werden ukrainische Kampf- und Marinedrohnen immer präziser, das Bedienungspersonal wird erfahrener, die Kampfkoordination effektiver. Hersteller erhalten Möglichkeiten, die taktischen und technischen Eigenschaften zu verbessern", so Danilow. Er kündigte mehr Einsätze in weiterer Entfernung an. Unterdessen erklärte Kiew die russischen Schwarzmeerhäfen Anapa, Noworossijsk, Gelendschik, Tuapse, Sotschi und Taman zu militärischen Gefahrenzonen. Details wurden nicht genannt.

Russland wirft der Ukraine inzwischen immer wieder vor, seine Grenzregionen und Städte mit Drohnen anzugreifen, auch die Hauptstadt Moskau. Die Attacken stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den russischen Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf das Nachbarland seit Beginn des Kriegs vor mehr als 17 Monaten. Dabei sterben immer wieder viele Menschen oder werden verletzt. (dpa)

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Wegen US-Drohne: Russland schickt Kampfjet übers Schwarze Meer

  • 19:30 Uhr

Russland hat nach Angaben aus Moskau wegen einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer am Samstag einen Kampfjet aufsteigen lassen. Das unbemannte Flugobjekt habe sich der russischen Staatsgrenze genähert, teilte das Verteidigungsministerium mit. Daraufhin sei ein Jagdflugzeug vom Typ Su-30 aufgestiegen, um es zu identifizieren und keine Verletzung der Grenze zuzulassen. Nach dem Manöver sei die Drohne vom Typ MQ-9A "Reaper" abgedreht, der Kampfjet wieder auf seinen Stützpunkt zurückgekehrt.

"Der Flug des russischen Kampfflugzeugs erfolgte in strikter Übereinstimmung mit den internationalen Regeln für die Nutzung des Luftraums über neutralen Gewässern und unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen", betonte das Ministerium. Zum genauen Ort des Zwischenfalls wurden keine Angaben gemacht. Aus Washington gab es zunächst keine Stellungnahme.

Mitte März stieß eine unbemannte US-Drohne nach Angaben aus Washington über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet zusammen. Die USA machten "unsicheres und unprofessionelles" Handeln der russischen Seite dafür verantwortlich. US-Kräfte hätten die Drohne zum Absturz bringen müssen. Die US-Regierung bemühte sich zugleich, eine Eskalation zu vermeiden. (dpa)

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Medwedew droht Ukraine mit "ökologischer Katastrophe"

  • 17:35 Uhr

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat der Ukraine mit einer "ökologischen Katastrophe" gedroht – als Reaktion auf Kiews Angriffe auf russische Schiffe. Laut Nachrichtenagentur Reuters soll Medwedew am Samstag in einem Social-Media-Beitrag gesagt haben:

"Drecksäcke und Freaks verstehen nur Grausamkeit und Gewalt. Anscheinend sind ihnen die Angriffe auf Odessa, Ismail und andere Orte nicht genug." Russland hatte in den vergangenen Wochen die Häfen dieser Städte attackiert, dabei wurden auch Getreideanlagen beschädigt.

Wegen der jüngsten Seedrohnenangriffe auf die russische Schwarzmeerflotte schlug Medwedew Vergeltungsschläge gegen die Ukraine vor. "Wenn Kiew eine ökologische Katastrophe im Schwarzen Meer verursachen will, sollte es eine auf seinem Territorium bekommen (…), die danach noch Jahrhunderte stinken wird." Welche Art von Umweltkatastrophe Medwedew meinte, wurde jedoch nicht klar. (mbo)

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Geheimdienst: Drohnenattacken auf russische Schiffe "rechtmäßig"

  • 13:50 Uhr

Der ukrainische Geheimdienstchef Wassyl Maljuk hat die jüngsten Drohnenattacken gegen russische Schiffe und die Brücke zu der von Moskau annektierten Halbinsel Krim als "rechtmäßig" bezeichnet. Es handele sich um einen "absolut logischen und effektiven Schritt" gegen den Feind, teilte Maljuk am Samstag im Telegram-Kanal des Geheimdienstes SBU in Kiew mit.

Zuvor war eine ukrainische Seedrohne in einen russischen Tanker nahe der Krim eingeschlagen und hatte diesen schwer beschädigt. "Solche Spezialoperationen werden in den territorialen Gewässern der Ukraine ausgeführt und sind vollkommen rechtmäßig", sagte der SBU-Chef.

Dagegen meinten russische Kommentatoren, die Ukraine habe versucht, mit dem "Terroranschlag" gegen ein ziviles Schiff eine ökologische Katastrophe im Schwarzen Meer auszulösen. Laut russischen Behörden trat aus dem durch den Drohnenangriff schwer beschädigten Tanker kein Treibstoff ins Meer aus.

Die Ukraine hatte im Zuge ihrer laufenden Gegenoffensive die Befreiung aller von Russland besetzten Gebiete angekündigt, darunter die von Russland schon 2014 unter Bruch des Völkerrechts einverleibte Krim. "Wenn also die Russen wollen, dass das 'Geknalle' aufhört, dann sollten sie die dafür einzige Möglichkeit nutzen und die territorialen Gewässer der Ukraine und unser Land verlassen", sagte Maljuk. "Je schneller sie das tun, desto besser wird es für sie sein. Weil wir den Feind vollkommen in diesem Krieg besiegen werden." (dpa)

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Briten: Angriff auf russisches Landungsschiff schwerer Schlag

  • 11:24 Uhr

Das britische Verteidigungsministerium wertet den Angriff auf das russische Marineschiff "Olenegorski gornjak" als schweren Schlag für die Schwarzmeerflotte. Das Landungsschiff sei mit großer Wahrscheinlichkeit schwer beschädigt, teilten die Briten am Samstag in ihrem täglichen Update bei Twitter, das mittlerweile in X umbenannt wurde, mit. Bilder deuteten darauf hin, dass mehrere wasserdichte Abteilungen beschädigt oder die Bemühungen der Crew, Schäden einzudämmen, wirkungslos gewesen seien.

Das Schiff sei das größte russische Marineschiff, das seit dem Untergang des Kreuzers Moskwa im April 2022 schwer beschädigt oder zerstört worden sei, schrieb das Ministerium in London.

Nach Angaben der Ukraine hatte eine ukrainische Seedrohne das Schiff beschädigt. Spätere Bilder zeigten die "Olenegorski gornjak" (Olenegorsker Bergmann) in geneigter Lage im russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk. Nach offiziellen russischen Angaben gab es keine Schäden. Doch selbst russische Militärblogger veröffentlichten Fotos und Videos des tief im Wasser liegenden Schiffes und schrieben von Beschädigungen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa)

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Russland will Tanker nach ukrainischer Drohnenattacke sichern

  • 10:06 Uhr

Nach der ukrainischen Seedrohnenattacke gegen den russischen Tanker "Sig" wollen Einsatzkräfte das schwer beschädigte Schiff in der Meeresenge von Kertsch absichern. Derzeit werde das durch ein Loch eingedrungene Wasser abgepumpt, teilte die russische Seenotrettungsbehörde Morspassluschba am Samstagmorgen mit. Der Tanker schwimme trotz der Schäden im Maschinenraum weiter frei auf dem Wasser zwischen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und Russland. Bei der Attacke durch die Drohne sei niemand verletzt worden. Zur Rettung des Tankers seien Boote der Seenotrettung an Ort und Stelle im Einsatz. Treibstoff drang demnach nicht aus.

Der Tanker in der Straße von Kertsch, die das Schwarze mit dem Asowschen Meer verbindet, war von einem mit Sprengstoff beladenen Drohnenboot in der Nacht zum Samstag getroffen und beschädigt worden. Das staatliche ukrainische Auslandsfernsehen Freedom veröffentlichte ein Video, das den Einschlag der Drohne in dem Schiff zeigen soll. Nach einem Bericht des Senders sollen die Attacken mit den ukrainischen Seedrohnen gegen russische Schiffe fortgesetzt werden. Am Vortag war der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte in Noworossisjk Ziel eines Drohnenangriffs geworden.

Bilder zeigten das Landungsschiff "Olenegorski gornjak" (Olenegorsker Bergmann) in geneigter Lage in Noworossijsk. Die ukrainische Seedrohne soll mit 450 Kilogramm Sprengstoff auf das Schiff geprallt sein. Der Militärgeheimdienst in Kiew hatte danach weitere solche Angriffe angekündigt. Auch die Schäden auf der Krim-Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Krim sollen bei der jüngsten Explosion im Juli durch solch einen Drohnenangriff entstanden sein.

Das Verteidigungsministerium in Kiew hatte angekündigt, alle Schiffe, die russische und ukrainische Häfen im Schwarzen Meer anlaufen, als militärische Ziele zu betrachten. Die Ukraine, die selbst so gut wie keine Marine mehr hat, griff bereits mehrfach russische Schiffe an. Sie versenkte etwa vergangenes Jahr das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, den Kreuzer "Moskwa", mit Anti-Schiffs-Raketen vom Typ Neptun. Inzwischen setzt das Land verstärkt unbemannte Sprengstoffboote gegen russische Ziele ein. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa)

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Bundesregierung liefert weiteres Militärgerät

  • 08:30 Uhr

Die Bundesregierung hat weiteres militärisches Gerät und Waffen an die Ukraine geliefert. Laut einer gestern aktualisierten Übersicht auf der Regierungsseite erhielt Kiew im Vergleich zur Vorwoche unter anderem zwei weitere Minenräumpanzer, neun weitere Grenzschutzfahrzeuge und drei weitere Aufklärungsdrohnen. Außerdem lieferte Deutschland demnach auch Antiminenpflüge für T-72-Panzer, automatisierte Aufklärungssysteme und mobile Antennenmastkomplexe.

Die Liste der geplanten Militärhilfen wurde ebenfalls aktualisiert. Neue Pläne umfassen nun die Lieferung von 18.000 Panzerabwehrhandwaffen, 40 zusätzlichen Schützenpanzern vom Typ Marder, sechs Bergepanzern, sieben Fernminenräumgeräten und fünf weiteren Aufklärungssystemen. (dpa)

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Experte sieht Chancen für Erfolg ukrainischer Gegenoffensive

  • 08:05 Uhr

Rund zwei Monate nach Beginn der ukrainischen Gegenoffensive sieht der Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) Chancen für einen Erfolg der Operation. Die Offensive gehe langsam, aber sicher voran. "Wenn die Ukrainer es schaffen, durch die erste russische Verteidigungslinie zu kommen, wird die Offensive erfolgreich sein", sagte Mölling den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).

Aus Möllings Sicht würde es reichen, wenn die ukrainischen Truppen bis zu den quer verlaufenden Versorgungslinien auf Eisenbahn und Straße in Richtung Melitopol vorstießen. Dann könnten sie das ganze Gebiet bis zum Asowschen Meer mit Artillerie und Raketenartillerie beschießen, meint der Experte. "Das Terrain wäre dann für die Russen nicht mehr zu verteidigen."

Die Ukrainer brauchen nach Ansicht des DGAP-Experten keinen Durchbruch. Es würde reichen, sich so gut aufzustellen, dass es für die Russen nicht mehr möglich wäre, den Süden zu halten. "Dann müssen sie abziehen." Der Krieg könne auch ohne Entscheidungsschlacht entschieden werden. "Es braucht kein Ende wie in einem Hollywood-Film", meint Mölling.

Die Ukraine brauche allerdings mehr von allen bislang gelieferten westlichen Waffensystemen: Minensuchräumer, Munition oder Flugabwehr. Darüber hinaus benötige das Land Raketen mit größerer Reichweite. Deutschland solle auch Taurus-Marschflugkörper an Kiew liefern, forderte Mölling. Dass dies eine Eskalation darstelle, ist seiner Meinung nach "Unsinn". Briten und Franzosen hätten bereits ähnliche Flugkörper geliefert. "Da entsteht keine neue Qualität." Die Bundesregierung müsse auch einen Plan erstellen, was die Ukrainer in sechs Monaten bräuchten. "Deutschland ist bislang immer zu spät gekommen." (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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