Die Union will den Bundestag in der nächsten Woche erneut über die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine abstimmen lassen. "Die CDU/CSU-Fraktion wird die Frage der Taurus-Lieferung in der kommenden Sitzungswoche zur namentlichen Abstimmung im Bundestag stellen. Das Parlament muss das Heft des Handelns übernehmen", sagte der parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) der "Rheinischen Post".
Bundeskanzler
Die Union will nun einen bereits im November verfassten Antrag zur Abstimmung stellen. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, "endlich unverzüglich der ukrainischen Bitte nach Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus verfügbaren Beständen der Bundeswehr in größtmöglichem Umfang zu entsprechen".
Vor zwei Wochen war die CDU/CSU mit einem ähnlichen Antrag im Bundestag gescheitert. Aus der Ampel-Koalition hatte nur die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), dafür gestimmt. Diesmal könnte es anders laufen. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat im "Münchner Merkur" bereits angekündigt, nun für den Unionsantrag stimmen zu wollen. "Schon beim letzten Mal hätten mindestens ein Dutzend weitere Kolleginnen und Kollegen, die ich kenne, liebend gern dem Unionsantrag zugestimmt, haben sich aber der Koalitionsdisziplin gefügt. Ich war auch kurz davor", sagte Kubicki. "Diesmal wäre für mich der Punkt erreicht, es zu tun."
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Stephan Thomae, sagte der "Augsburger Allgemeinen", viele Abgeordnete der FDP seien anderer Meinung als Scholz und hielten dessen Entscheidung gegen eine Taurus-Lieferung an die Ukraine für sachlich falsch.
CDU/CSU-Fraktionsgeschäftsführer
Die Union will den Antrag für Donnerstagvormittag auf die Tagesordnung des Bundestags setzen. Bereits am Mittwoch wird sich Scholz zum ersten Mal in diesem Jahr im Parlament den Fragen der Abgeordneten stellen. Auch dabei dürfte Taurus eine zentrale Rolle spielen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.