Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hat seine Partei dazu aufgerufen, den Mitte-Kurs beizubehalten. Die schlechten Umfragewerte sind der Grund, warum einige Politiker bei bestimmten Themen eine neue Richtung einschlagen wollen. Und auch aktuellen Umfragen zufolge sieht es für die SPD nicht gut aus.

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Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat seine Partei vor einem Linksruck gewarnt und dazu aufgerufen, einen Mitte-Kurs beizubehalten. "Wenn die SPD etwas aus der Ära von Helmut Schmidt für heute lernen kann, dann ist es eines: Mehrheiten werden in der politischen Mitte gewonnen, nicht am Rand", sagte Schröder der Deutschen Presse-Agentur.

Wie auch Schröder bei seinen Wahlsiegen 1998 und 2002 konnte Altkanzler Helmut Schmidt gerade Wähler im politischen Zentrum überzeugen. "Die Wählergruppe, die wir heute unter dem Begriff "Mitte" fassen, hat er bei den Bundestagswahlen 1976 und 1980 für die SPD mobilisiert", betonte Schröder.

In der SPD gibt es wegen des Umfrageabsturzes der Partei Strömungen, die in der Steuer- und Sozialpolitik nach links rücken wollen. Aktuellen Umfragen zufolge schneidet die SPD auch in der Kanzlerfrage nicht gut ab.

SPD-Kandidaten wären chancenlos

Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer würde alle potenziellen SPD-Kandidaten im Falle einer direkten Wahl des Bundeskanzlers schlagen. Sowohl die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles, ihre Vorgänger Martin Schulz und Sigmar Gabriel als auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz sind chancenlos, ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage für die Sender RTL und n-tv.

Träten Kramp-Karrenbauer und Nahles gegeneinander an, würden sich den Angaben zufolge 48 Prozent der Befragten für die CDU-Vorsitzende und lediglich zwölf Prozent für die SPD-Chefin entscheiden. Ein Duell von Kramp-Karrenbauer und Schulz würde demnach mit 48 zu 16 Prozent enden.

Hieße Kramp-Karrenbauers Gegenkandidat Olaf Scholz, würde sie laut der Umfrage 43 Prozent der Stimmen erhalten, für Scholz würden 20 Prozent votieren. Das beste SPD-Ergebnis würde Sigmar Gabriel mit 21 Prozent bekommen, auch hier hätte Kramp-Karrenbauer aber mit 43 Prozent klar die Nase vorne.

Würde der Bundestag jetzt neu gewählt, kämen die Sozialdemokraten der Umfrage zufolge auf lediglich 15 Prozent, die Union würde 32 Prozent der Stimmen bekommen.

Für das RTL/n-tv-"Trendbarometer" hatte das Meinungsforschungsunternehmen Forsa von Montag bis Freitag vergangener Woche 2.507 Menschen befragt. (ff/dpa/afp)

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