Die CSU hat von FDP-Chef Christian Lindner noch vor der Europawahl eine klare Absage an eine Zusammenarbeit mit dem von den Sozialdemokraten angestrebten Linksbündnis mit Grünen und Linken verlangt. "Ich erwarte, dass sich Christian Lindner noch vor dem Wahlabend mal erklärt, wie er sich zu diesen linken Bündnisfantasien stellt", sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume am Dienstag in Berlin.

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Er würde "erwarten, dass sich Christian Lindner zu einem bürgerlichen Europa bekennt" mit einem starken Grenzschutz, einer starken Verteidigungsgemeinschaft, fairen Handelsverträgen und einem starken Binnenmarkt ohne Schuldenunion.

Diese Ziele habe das vom sozialdemokratischen Spitzenkandidaten zur Europawahl, Frans Timmermans, angestrebte Linksbündnis gerade nicht, sagte Blume. Deswegen sei es notwendig, dass sich Lindner erkläre, ob seine Partei mit der Linken oder der Union gemeinsame Sache in Europa machen wolle.

Lindner reagiert via Twitter

Timmermans hofft, dass es bei der Europawahl am 26. Mai für eine "progressive Mehrheit" im EU-Parlament reicht, zusammen mit Grünen, Liberalen und Linken. "Wir müssen Europa dringend verändern", sagt Timmermans. "Wir brauchen ein progressives Europa."

Blume warf Timmermans und SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley vor, sie wollten die politische Mitte spalten. Das von Timmermans vorgeschlagene Linksbündnis reiche in Deutschland von Lindner bis Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht und in Europa vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron bis zum linken griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras.

Die SPD müsse sich überlegen, welche staatspolitische Verantwortung sie in Europa habe und welchen Beitrag sie für Stabilität in der EU leisten wolle.

FDP-Chef Lindner antwortete am Mittwoch bei Twitter auf die CSU-Forderung: "Liebe CSU, wir sind eigenständig! Bei "Jamaika" war es die CSU, die bei Schuldenunion, Klima-Planwirtschaft und sogar Migration nur zu gerne in Richtung der Grünen umgefallen wäre. Wir nicht. Da Inhalte zählen, stellt sich die Frage nach einem linken Bündnis überhaupt nicht."  © dpa

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