Das Resultat der Hessen-Wahl steht immer noch nicht exakt fest. Durch Verschiebungen könnte die SPD doch noch zweitstärkste Kraft werden. Die Grünen wollen deshalb erneut mit der FDP über ein mögliche Bündnis sprechen.
Denkbare Verschiebungen beim Ergebnis der Hessen-Wahl bringen frischen Wind in die Gespräche zwischen den Parteien über die künftige Landesregierung.
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen sagte am Donnerstag, seine Partei werde auf die Liberalen zugehen und ein weiteres Treffen anbieten. Die FDP hatte vergangene Woche erklärt, keinen weiteren Redebedarf zu haben.
Die Grünen wollten die Liberalen nun fragen, ob sich an dieser Einschätzung etwas geändert habe, sagte Al-Wazir nach einem Treffen mit der SPD in Wiesbaden.
Nach der Landtagswahl am 28. Oktober herrscht weiter Rätselraten über das exakte Resultat. Die Grünen waren nur hauchdünn vor der SPD zweitstärkste Kraft geworden.
Bei einer Koalition mit SPD und FDP würden die Grünen daher das Amt des Regierungschefs für sich beanspruchen. Ein solches Bündnis unter grüner Führung lehnte die FDP aber ab.
Endergebnis soll am 16. November verkündet werden
Veränderungen um einige Hundert Zweitstimmen zwischen dem vorläufigen und dem amtlichen Endergebnis sind bei Wahlen nicht ungewöhnlich, könnten in Hessen nun aber dazu führen, dass die SPD am Ende doch noch vor den Grünen landet.
Damit stünde eine mögliche Ampelkoalition unter Führung der SPD. Die FDP hält sich für diesen Fall die Option offen, darüber Sondierungsgespräche zu führen. Das amtliche Endergebnis soll am 16. November verkündet werden.
Bei dem Gespräch mit den Sozialdemokraten sei es auch um das gespannte Warten auf das amtliche Endergebnis gegangen, sagte Al-Wazir.
Es sei wichtig, alle rechnerisch möglichen Konstellationen zu sondieren, bevor eine Entscheidung über den Partner für Koalitionsverhandlungen getroffen werde. Der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel kündigte an, bei einem geplanten Gespräch mit der FDP am Freitag für ein Treffen zu dritt mit den Grünen werben zu wollen. (dpa/thp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.