Die AfD kann bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg auf starke Ergebnisse hoffen. CDU und SPD, die dort die Regierungschefs stellen, haben lange fürchten müssen, als stärkste Kraft abgelöst zu werden. Doch nun zeichnet eine neue Umfrage ein anderes Bild.
Gut eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg verschieben sich die Kräfteverhältnisse zwischen den Parteien merklich. In Sachsen legt die CDU in einer neuen Wahlumfrage deutlich um vier Punkte auf 30 Prozent zu und hat nun sechs Prozentpunkte Vorsprung auf die rechtspopulistische AfD.
In Brandenburg gewinnt die SPD von Ministerpräsident
Kretschmer legt in Wählergunst zu
Im Vergleich zum Sachsen-Trend von Anfang Juli hat die CDU mit Regierungschef
Hinter CDU und AfD rangiert die Linke mit 16 Prozent (plus 1). Die Grünen kommen auf 11 Prozent (-1), die SPD auf 7 (-2) und die FDP wie schon im Juli auf 5 Prozent. Hoffnungen dürfen sich auch die Freien Wähler machen, die 4 Prozent haben und damit einen Prozentpunkt mehr als zuletzt.
Rechnerisch wäre damit eine sogenannte Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen möglich.
Laut der Umfrage ist aktuell die Hälfte der Sachsen mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden oder sehr zufrieden. 44 Prozent der Befragten wollen, dass die CDU weiterhin die Regierung führt, 48 Prozent wünschen sich eine andere Partei an der Spitze. Mit Regierungschef Kretschmer sind 63 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden.
Brandenburg: Grüne verlieren in Umfrage deutlich
In Brandenburg bedeuten die 22 Prozent für die SPD ein Plus von 4 Punkten gegenüber dem Brandenburg-Trend von Anfang Juni. Die AfD legte um einen Prozentpunkt zu.
Auf Platz drei kommt laut der Umfrage die CDU mit 18 Prozent (plus 1 Prozentpunkt), gefolgt von der Linken mit 15 Prozent (+ 1).
Als deutlichen Verlierer sieht die Umfrage Bündnis 90/Die Grünen, die nun mit einem Minus von 5 Prozentpunkten gegenüber Anfang Juni bei 12 Prozent liegen. Die FDP kommt unverändert auf 5 Prozent und die Freien Wähler auf 4 Prozent.
Aktuell seien 44 Prozent der Befragten mit der Arbeit der rot-roten Landesregierung zufrieden oder sehr zufrieden, hieß es. 54 Prozent seien weniger beziehungsweise gar nicht zufrieden.
Mit der Arbeit von Ministerpräsident Woidke zeigte sich eine knappe Mehrheit der Befragten von 51 Prozent zufrieden und 36 Prozent unzufrieden. Für Woidke ist dies der niedrigste Wert der laufenden Legislaturperiode.
SPD legt auch im Bund leicht zu
Auch im Bund legte die SPD in der Wählergunst etwas zu. Laut dem neuen ARD-Deutschlandtrend gewinnt die Traditionspartei gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte hinzu und käme aktuell auf 14 Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Damit liegt sie gleichauf mit der AfD, deren Stimmenanteil unverändert bleibt.
Die Union aus CDU und CSU erreicht der Umfrage von Infratest dimap zufolge 26 Prozent der Wählerstimmen, die Grünen wären mit 25 Prozent zweitstärkste Kraft. Die FDP und die Linke kommen auf jeweils 7 Prozent. FDP und Grüne verlieren damit jeweils einen Prozentpunkt. Der Stimmenanteil für Union und Linke bleibt unverändert.
Für den "Deutschlandtrend" befragte infratest dimap am Dienstag und Mittwoch 1.063 Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz wurde je nach Prozentwert mit 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten angegeben. (jwo/dpa/afp)
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