Am 27. Oktober wählt Thüringen einen neuen Landtag. In einer aktuellen Umfrage zeigt sich, wie gespalten das Bundesland ist. Und dass CDU und SPD sich im freien Fall befinden.

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Knapp drei Monate vor der Landtagswahl in Thüringen ist die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow in einer Umfrage stärkste Kraft im Freistaat.

In der am Dienstag veröffentlichen Befragung von Infratest Dimap im Auftrag von MDR Thüringen kam die Linke auf 25 Prozent, die AfD mit Spitzenkandidat Björn Höcke erreichte 24 Prozent.

Die CDU, in Thüringen bei Wahlen und in Umfragen seit der Wiedervereinigung stärkste Partei, ist mit 21 Prozent nur drittstärkste Kraft. Für die Christdemokraten ist das im Freistaat laut MDR ein historischer Tiefstwert. Für die Umfrage wurden rund 1000 Menschen in Thüringen am Telefon befragt.

SPD-Umfragewert so schlecht wie noch nie

Die Grünen, die zusammen mit Linke und SPD seit 2014 in Erfurt regieren, kamen auf 11 Prozent. Die SPD rutschte mit 8 Prozent auf ihren bisher schlechtesten Umfragewert in Thüringen ab. Die FDP kam auf 5 Prozent und könnte nach fünf Jahren den Wiedereinzug in den Landtag knapp schaffen.

Interessant ist vor allem die Veränderung zur letzten Erhebung von Infratest Dimap Ende März. Damals stand die Union noch bei 28 Prozent. Die AfD verbessert sich um 4, die Grünen um 3 und die Linke um 1 Prozentpunkt. Die SPD stand Ende März bei 11 Prozent, bei den Liberalen gab es keine Veränderung.

Thüringen: Regierungsbildung könnte schwierig werden

In Thüringen wird am 27. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Eine Regierungsbildung würde nach den Umfragezahlen schwierig. Die regierende rot-rot-grüne Koalition hätte demnach keine Mehrheit mehr. Auch der CDU fehlt ein Partner zur Regierungsbildung. Eine Zusammenarbeit mit der AfD hatten alle anderen Parteien im Vorfeld ausgeschlossen.

2014 ging die CDU in Thüringen mit 33,5 Prozent als stärkste Kraft aus den Landtagswahlen hervor, die Linke kam damals auf 28,2 Prozent. Die SPD lag bei 12,4 Prozent, die AfD bei 10,6 und die Grünen bei 5,7. Die FDP hatte mit nur 2,7 Prozent den Einzug ins Parlament klar verfehlt. (hub/dpa)

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