Mit Nordrhein-Westfalen startet das bevölkerungsreichste Bundesland am Wochenende in die Sommerferien. Automobilclubs warnen daher vor vollen Autobahnen. Chaos drohe zwar noch nicht, sagt der ADAC. Generell erwarte man aber einen sehr staureichen Reisesommer.
Sommer - Ferien - Autobahnstau: Ein fast schon typischer Dreiklang. Mit einem staureichen Start in die sommerliche Reisesaison rechnet der Auto Club Europa (ACE) am kommenden Wochenende (23. bis 25. Juni). Dann starten die Sommerferien im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hohes Reiseaufkommen und Staugefahr sind gleich zu Beginn die Folge.
Mit einem Stauchaos rechnet der ADAC zum Auftakt noch nicht. Perspektivisch allerdings sagt der Club einen sehr staureichen Reisesommer voraus, denn die Reiselust der Deutschen sei nach den Corona-Jahren voll erwacht.
Die Übersicht für das Wochenende
- Freitag: Das Wochenende beginnt ab frühem Mittag mit viel Verkehr vor allem im Rhein-Ruhrgebiet aufgrund des Ferienstarts in NRW. Das gilt speziell rund um die Ballungsgebiete, aber auch auf den Autobahnen. Bis in den Abend erwartet der ACE teils lange Staus.
- Samstag: Ab frühen Vormittag wird es sehr voll. Das betrifft den Rhein-Ruhr-Raum und die typischen Urlaubsstrecken in den Süden. Auch die Routen zu den niederländischen und belgischen Küsten und die zur deutschen Nord- und Ostsee füllen sich. Behinderungen und Staus dürfte es bis in den Nachmittag besonders bei Baustellen geben. Mit Entspannung rechnet der ACE erst ab dem späten Nachmittag.
- Sonntag: Auch am Sonntag werden voraussichtlich viele Reisende speziell aus NRW für lebhaften Verkehr sorgen, prophezeit der ACE. Aber die Lage dürfte entspannter sein als an den Vortagen; auch, weil der Schwerlastverkehr fehlt.
Wer flexibel reisen kann, könnte entspannter durchkommen. Allerdings kann es am Nachmittag auf den Heimreiserouten speziell in Süddeutschland zu kurzen Verzögerungen kommen. Dazu kommt vor allem bei schönem Wetter auch noch der Ausflugsverkehr.
Auf diesen Routen wird es voll
Zusammengefasst: Die Verkehrsclubs rechnen mit Verzögerungen in den Großräumen Rhein-Ruhr, Hamburg, Rhein-Main, Stuttgart und München, auf den Fernstraßen zur Nord- und Ostsee und auf den folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):
- A1: Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - Lübeck
- A1/A3/A4: Kölner Ring
- A2: Hannover - Dortmund
- A3: Passau - Nürnberg - Würzburg Frankfurt/Main - Köln - Oberhausen
- A5: Basel - Karlsruhe - Frankfurt/Main - Hattenbacher Dreieck
- A6: Nürnberg - Heilbronn - Mannheim - Kaiserslautern
- A7: Füssen - Ulm - Würzburg - Hannover - Hamburg - Flensburg
- A8: Salzburg - München - Stuttgart - Karlsruhe
- A9: München - Nürnberg - Halle/Leipzig - Berlin
- A10: Berliner Ring
- A11: Berliner Ring - Dreieck Uckermark
- A20: Lübeck - Rostock
- A23: Hamburg - Heide
- A24: Hamburg - Berlin
- A31: Bottrop - Emden
- A40: Essen - Duisburg - Venlo
- A61: Ludwigshafen - Koblenz - Mönchengladbach
- A81: Singen - Stuttgart - Heilbronn
- A93: Kiefersfelden - Dreieck Inntal
- A96: Kreuz Memmingen
- A95/B2: Garmisch-Partenkirchen - München
- A99: Umfahrung München
So ist die Lage in Österreich und der Schweiz
In Österreich und in der Schweiz füllen sich die klassischen Reise- und Transitrouten. Als Problemstrecken nennt der ADAC unter anderem die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route. Auf Letzterer muss laut ACE bereits ab Freitagabend mit ersten Staus, am Samstag ganztags mit Staus und eventuell sogar mit Blockabfertigung gerechnet werden. Der Club rät zur Ausweichroute A13 (San Bernardino Chur - Bellinzona), falls die Wartezeit vor dem Gotthardtunnel mehr als eine Stunde beträgt.
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Während der gesamten Reisesaison ist in Österreich der Arlbergtunnel gesperrt. Die Ausweichstrecke führt über den Arlbergpass, was laut ACE die Reisezeit mindestens um eine halbe Stunde verlängert. Längere Staus zu verkehrsreichen Zeiten sind wahrscheinlich, weswegen der ACE dem Fernverkehr eine großräumige Umfahrung empfiehlt.
In Tirol sind zudem laut ADAC an allen Wochenenden bis Mitte September entlang der Inntalautobahn in den Bereichen Kufstein und Innsbruck die Stau-Ausweichrouten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Wer von und nach Italien will, müsse so auch bei einem Stau auf der Autobahn bleiben.
Wartezeiten an den Grenzen sind möglich, sie bleiben laut ADAC aktuell aber noch überschaubar. Mehr als 30 Minuten würden es wohl nicht sein. Wie lange man an der deutsch-österreichischen Grenze etwa an den Übergängen Walserberg (Salzburg - Bad Reichenhall), Kiefersfelden (Kufstein Süd - Kiefersfelden) und Suben (Ort i. Innkreis - Pocking) warten muss, sieht man online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag. (dpa/cze)
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